Russland werde sich auch diesmal wehren, sagte Putin mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine, den er selbst angeordnet hat: „Wir haben etwas, womit wir antworten. Und mit der Anwendung von Panzertechnik ist die Sache nicht erledigt. Das sollte jeder verstehen“, sagte der Präsident der Atommacht.
Kritiker werfen Putin immer wieder vor, die für viele Russen wichtigen Gedenktage zur Erinnerung an den Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg für Propaganda zu missbrauchen.
Update vom 2. Februar, 20.23 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz sieht erst dann eine Möglichkeit für Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs, wenn sich Russland zum Truppenrückzug aus den besetzten Gebieten bereiterklärt. „In dem Augenblick, in dem sie erkennen lassen, der Weg ist Truppenrückzug, in dem Augenblick ist auch der Weg für Gespräche mit der Ukraine - da bin ich ziemlich sicher - frei“, sagte Scholz am Donnerstag in einer Fragerunde mit Bürgern im hessischen Marburg. Dann gebe es auch die Möglichkeit, sich zu verständigen. „Aber da müssen wir noch ein bisschen drauf hinarbeiten“, fügte der Kanzler hinzu.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte am Montag nach einem Gespräch mit Scholz Verhandlungen über ein Ende des Krieges unter Vermittlung von Ländern wie Brasilien oder China vorgeschlagen. Die Ukraine lehnt Verhandlungen ab, solange die russischen Truppen sich nicht vollständig von ukrainischem Gebiet zurückgezogen haben - inklusive der Krim. Die russische Führung hatte nach der Ankündigung Deutschlands und anderer westlicher Staaten, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, zuletzt ebenfalls Abstand von der Idee von Friedensverhandlungen genommen.
Update vom 2. Februar, 18.30 Uhr: Moldau hat auf neuerliche Drohungen aus Moskau reagiert und eine Entmilitarisierung Transnistriens gefordert. Konkret verlangte der moldauische Regierungsberater Alexandru Flenchea im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt einen russischen Truppenabzug aus der abtrünnigen Teilrepublik. In der Region sind geschätzt 1500 russische Soldaten der 14. russischenm Gardearmee stationiert. Laut Flenchea wären aber rund 10.000 bis 15.000 prorussische Paramilitärs eher ein Sicherheitsrisiko.
Die in die Europäische Union (EU) strebende frühere Sowjetrepublik Moldau hat Russland erneut aufgefordert, ihre Entscheidung für einen prowestlichen Kurs zu akzeptieren. Das Außenministerium in der Hauptstadt Chisinau wies Äußerungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow als „aggressiv“ zurück. Lawrow hatte im Interview mit dem russischen Staatsfernsehens behauptet, Moldau werde vom Westen nach dem Vorbild der Ukraine zu einem „neuen Anti-Russland“ aufgebaut.
Die zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Republik Moldau hatte im vergangenen Jahr den Status einer EU-Beitrittskandidatin erhalten. Die geplante Mitgliedschaft in der EU sei eine Entscheidung der Bürger des Landes. Es sei ein Weg für Frieden, Freiheit und Demokratie, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums.
Update vom 2. Februar, 18.15 Uhr: Der Europäische Rat hat ein siebtes Hilfspaket für die Ukraine im Wert von einer halben Milliarde Euro beschlossen. Zudem gab das Gremium der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) 45 Millionen Euro für die Ausbildung ukrainischer Soldaten frei. „Die heutigen neuen Beschlüsse senden eine klare Botschaft an einem kritischen Zeitpunkt: Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borell.
Update vom 2. Februar, 18.05 Uhr: Das Internationalen Olympischen Komitees (IOC) stellt russischen Sportlerinnen und Sportlern die Teilnahme an Olympia 2024 in der französischen Hauptstadt Paris in Aussicht. Kiew und Berlin protestieren entschieden dagegen.
Update vom 2. Februar, 17.45 Uhr: Trotz enger Beziehungen zu Russland schließt Israel die Lieferung von Flugabwehrsystemen für die Ukraine nicht mehr aus. Er „denke darüber nach“, der Ukraine „andere Hilfe“ als humanitäre zukommen zu lassen, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Interview mit dem amerikanischen Sender CNN.
Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) kämen entsprechende Aufforderungen aus den USA. Israelische Medien berichteten demnach, Washington verlange, dass Israel zwei amerikanische Flugabwehrraketensysteme aus seinen Beständen liefere: das „MIM-23 HAWK“ und das „Patriot“. Zuletzt hatten die Vereinigten Staaten und Deutschland angekündigt, den ukrainischen Streitkräften je ein bodengestütztes Flugabwehrraketen-System vom Typ „MIM-104 Patriot“ bereitzustellen.
Laut F.A.Z. hätte die Ukraine von Israel zudem gerne die modernen Systemen „Iron Dome“ und „Barak“, das eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern habe. Netanjahu bot sich im CNN-Interview ferner als Vermittler zwischen Moskau und Kiew an. Er wäre bereit, „wenn ich von beiden Seiten gefragt werde und, offen gesagt, wenn ich von den Vereinigten Staaten gefragt werde“, erklärte der 73-jährige israelische Premier. Netanjahu hatte in der Vergangenheit wiederholt ein gutes Verhältnis zu Moskau-Machthaber Wladimir Putin bekräftigt.
Update vom 2. Februar, 15.55 Uhr: Deutschland und seine Nato-Partner liefern der Ukraine 90 „Leopard 2“. Doch: Die russische Armee hat offenbar ein Raketensystem, das dem Kampfpanzer gefährlich werden kann.
Update vom 2. Februar, 13.19 Uhr: Die russische Führung droht wegen der Lieferung weitreichender westlicher Waffen an die Ukraine damit, tiefer in das Land vorzudringen. Ziel müsse es sein, die westlichen Waffen soweit wie möglich von russischem Staatsgebiet – darunter auch die annektierten Gebiete – fernzuhalten, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem russischen Fernsehen.
Zugleich warf Russlands Chefdiplomat dem Westen vor, die ehemalige Sowjetrepublik Moldau als „neues Anti-Russland“ aufzubauen. Dabei stellte er die Wahl von Präsidentin Maia Sandu in Frage: „Es ist ihnen gelungen, mit ziemlich spezifischen, bei weitem nicht freien und demokratischen Methoden, dort eine Präsidentin an die Staatsspitze zu stellen, die selbst in die Nato strebt“, sagte Lawrow.
Sandu sei „zu allem bereit“, so Lawrow. Die im Westen ausgebildete Sandu hatte bei der Wahl 2020 den russlandfreundlichen Amtsinhaber Igor Dodon besiegt.
Update vom 2. Februar, 12.57 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat neue Sanktionen gegen Russland verkündet. „Zwischen jetzt und dem 24. Februar, genau ein Jahr nach Beginn der Invasion, wollen wir ein zehntes Sanktionspaket fertigstellen“, sagte sie bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj.
Für das neue Sanktionspaket werden unter anderem neue Einreise- und Vermögenssperren für Verantwortliche in Russland und Belarus erwartet. Bereits am Sonntag soll ein Preisdeckel für russische Mineralölprodukte wie Diesel oder Kerosin in Kraft treten, über dessen Höhe die EU-Staaten noch beraten. Alle Sanktionen erfordern einen einstimmigen Beschluss der 27 EU-Länder.
Die bislang verhängten Sanktionen hätten der russischen Wirtschaft bereits beträchtlichen Schaden zugefügt, betonte die Kommissionspräsidentin. Allein der Preisdeckel für russisches Öl koste Moskau „etwa 160 Millionen Euro täglich“.
Update vom 2. Februar, 12.43 Uhr: Die EU will 15.000 weitere ukrainische Soldaten ausbilden. Sie sollen unter anderem den Umgang mit Leopard-Kampfpanzern lernen, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf Twitter mitteilt. Dies habe er während seines Besuchs in Kiew dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal zugesagt.
Update vom 2. Februar, 12.25 Uhr: Österreich hat die Ausweisung von vier russischer Diplomaten angekündigt. Zwei davon sind bei den Vereinten Nationen in Wien akkreditiert. Die Diplomaten hätten mit ihrem Status „unvereinbare Handlungen“ begangen, erklärte das österreichische Außenministerium, ohne nähere Angaben dazu zu machen. Den vier Russen wurde eine Frist bis Mittwoch gesetzt, um das Land zu verlassen.
Update vom 2. Februar, 11.52 Uhr: Russlands Rolle als verlässlicher Waffenexporteur ist nach Ansicht britischer Militärexperten durch den Ukraine-Krieg und internationale Sanktionen stark beeinträchtigt. Das geht aus einem Geheimdienst-Update hervor, das das britische Verteidigungsministerium auf Twitter veröffentlicht hat.
„Die Knappheit an Komponenten wird sich wahrscheinlich auf die Produktion von Ausrüstung für den Export wie gepanzerte Fahrzeuge, Kampfhubschrauber und Luftabwehrsysteme auswirken“, heißt es. Russlands Fähigkeit, Ersatzteile und Dienstleistungen für existierende Exportverträge bereitzustellen, sei wahrscheinlich für mindestens drei bis fünf Jahre eingeschränkt.
Update vom 2. Februar, 11.14 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist zu einem zweitägigen Besuch in Kiew eingetroffen. Bei ihrer Ankunft sicherte sie der Ukraine weitere Unterstützung der EU zu. Man stehe wie gehabt „fest zur Ukraine“ unterstrich sie im Onlinedienst Twitter.
Bei den zweitägigen Gesprächen der EU-Kommission mit der ukrainischen Regierung geht es unter anderem um juristische Möglichkeiten zur Ahndung des russischen Angriffskriegs und um den ukrainischen Wunsch nach einem möglichst schnellen EU-Beitritt.
Update vom 2. Februar, 10.23 Uhr: Die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine werde nicht dabei helfen, eine Lösung im Ukraine-Konflikt zu erreichen, erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem Fernsehinterview zu den Panzer-Lieferungen im Ukraine-Krieg. Darüber berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass.
Stattdessen fordert Erdogan im Ukraine-Krieg diplomatische Bemühungen: „Wir erwarten, dass westliche Länder unsere Forderungen nach Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland unterstützen“, wird er von Tass zitiert.
Mehr Waffen für de Ukraine seien ein „riskanter Schritt“, so Erdogan und „vor allem für Waffenbarone profitabel“. Vor wenigen Tagen haben sich die USA, Deutschland und etliche weitere Länder dazu entschlossen, westliche Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern.
Brüssel/Berlin/Kiew - Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte sich zuletzt offen für Kampfjet-Lieferungen an Kiew gezeigt. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden hingegen wollen solche Waffensystem bislang nicht an die von Russland angegriffene Ukraine abgeben.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schließt nun nicht aus, dass es trotz der Zurückhaltung dazu kommt. Auch die Lieferung von Panzern sei anfangs stark umstritten gewesen, sagte der Spanier vor einem EU-Ukraine-Gipfel in Kiew. Schließlich sei es bei dem Thema aber doch zu einer Einigung gekommen und man habe diese „rote Linie“ überschritten.
Warnungen vor Eskalationsrisiken habe es bislang bei allen Waffenlieferungen gegeben, sagte Borrell. Zwei Sicherheitsexperten sagten dagegen gegenüber Merkur.de, dass sie nicht an die Lieferung von Kampfjets glauben, da das Eskalationsrisiko zwischen der Nato und Russland zu hoch sei.
Die Frage, ob er selbst Kampfjet-Lieferungen befürworte, wollte der EU-Außenbeauftragte nicht beantworten. „Meine Aufgabe ist es, einen Konsens zu erzielen“, sagte Borrell. Dabei sei es nicht hilfreich, öffentlich Positionen zu vertreten, die diese Möglichkeit gefährden könnten.
Unterdessen sind ukrainische Soldaten für eine Ausbildung am Flugabwehrraketensystem Patriot in Deutschland eingetroffen. Die Gruppe aus etwa 70 Ukrainern sollte am Donnerstag (2. Februar) mit dem Training beginnen, wurde der Nachrichtenagentur dpa aus Sicherheitskreisen in Berlin erklärt.
Die Bundesregierung will der Ukraine in Absprache mit den USA ein ganzes Patriot-System zur Abwehr russischer Angriffen mit Drohnen, Raketen oder Flugzeugen überlassen. (frs mit Material von AFP und dpa)