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„Partei entwickelt sich weiter in Richtung Rechtsextremismus“: Höcke greift nach AfD-Spitze

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Von: Nail Akkoyun

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Die AfD steht einmal mehr vor einer ungewissen Zukunft. Sollte die Doppelspitze um Weidel und Chrupalla zerbröckeln, könnte Björn Höcke neuer Parteichef werden.

Berlin/Erfurt – Nach den Pleiten bei der Bundestagswahl 2021 und der vergangenen NRW-Wahl ist die AfD erneut in heftige Flügelkämpfe verstrickt. Während die Kritik an der aus Alice Weidel und Tino Chrupalla bestehenden Doppelspitze wächst, positioniert sich nun der rechtsextreme Thüringer Landeschef Björn Höcke als neuer Bundesvorsitzender – beziehungsweise Bundessprecher, wie der Posten bei der AfD heißt.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland liegen mehrere Anträge für den AfD-Parteitag (17. bis 19. Juni) vor, die Höckes Weg zur alleinigen Parteiführung ebnen sollen. Eine Doppelspitze soll demnach künftig nicht mehr in Betracht gezogen werden. Ob einer der Anträge die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhält, ist allerdings unsicher.

Erneuerung unter Björn Höcke? Tino Chrupalla will Spitzenposten nicht aufgeben

„Selbstverständlich“ könnte er sich eine Bewerbung für den Bundesvorstand vorstellen, sagte Höcke im Mai gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Tino Chrupalla hatte bereits angekündigt, seinen Spitzenposten verteidigen zu wollen. Was aus der Co-Vorsitzenden Alice Weidel wird, ist ungewiss. Zumindest will die Politikerin in Baden-Württemberg nicht erneut als AfD-Landeschefin antreten.

Der Thüringer Landeschef der AfD, Björn Höcke, hat es auf den Posten des Bundesvorsitzenden abgesehen. (Archivfoto)
Der Thüringer Landeschef der AfD, Björn Höcke, hat es auf den Posten des Bundesvorsitzenden abgesehen. (Archivfoto) © Finn Becker/Imago

Die Parteibasis jedenfalls scheint einmal mehr offen für einen Neuanfang, wie interne Whatsapp-Chats der AfD zeigen. Neben reichlich bedenklichen Äußerungen wurde dort nämlich diskutiert, wie es mit der eigenen Partei in Zukunft weitergehen soll. Auch Chrupalla hatte nach dem schwachen Ergebnis bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen den Zustand der AfD kritisiert, in der Partei herrsche „Kakofonie“. Interne Querelen müssten gestoppt werden, hieß es.

Mit Björn Höcke als AfD-Chef dürfte sich die Partei jedenfalls noch weiter in Richtung Rechtsextremismus bewegen. Thomas Haldenwang, Präsident des Verfassungsschutzes, sagte im „Morgenmagazin“ des ZDF dazu erst im Mai: „Sollte Höcke allerdings gewählt werden, wäre das ein klares Indiz dafür, dass sich die Partei weiter in Richtung Rechtsextremismus entwickelt.“ (nak)

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