Abrams gegen Putins Invasion: USA ändern Plan für Ukraine-Panzer - ein Wermutstropfen bleibt
Die Panzer-Lieferungen für die Ukraine nehmen an Fahrt auf. Norwegen erfüllt sein Leopard-Versprechen. Und die USA drücken bei den Abrams auf das Tempo.
München/Kiew - Wie bei einer Zählung der Lagerbestände dürfte es derzeit in Kiew ablaufen, wenn es darum geht, wann die Verteidiger im Ukraine-Krieg wie viele Kampfpanzer für ihre geplante Gegenoffensive erhalten.
Norwegen etwa hat Anfang der Woche acht Leopard-2-Panzer an die ukrainischen Streitkräfte für deren Verteidigungskampf gegen die russische Invasion übergeben. 18 weitere „Leos“ aus Deutschland sollen bis Ende März, Anfang April folgen. Weswegen in der Bundesrepublik auch eine Debatte über Ersatz für gelieferte Leopard-2-A6 der Bundeswehr läuft. Auch Kanada hatte zuletzt acht „Leos“ bereitgestellt.

Ukraine-Krieg: USA liefern Kiew 31 schwere Abrams-Kampfpanzer
Zudem erwartet der Generalstab in Kiew eine weitere große Lieferung aus Nordamerika - mutmaßlich sehnsüchtig. So hatte US-Präsident Joe Biden den Ukrainern Ende Januar 31 schwere Abrams-Kampfpanzer zugesichert. US-Militärs beschwichtigten seinerzeit jedoch, die Lieferung könnte sich über ein Jahr hinziehen. Doch jetzt soll wohl alles deutlich schneller gehen.
Die USA wollen nun schon bis Herbst alle zugesagten Abrams-Panzer liefern. Die schnellere Lieferung hat indes einen Haken. Denn: Das US-Verteidigungsministerium möchte jetzt die ältere Version M1A1 bereitstellen - und nicht die kampfertüchtigte modernere Variante M1A2. Dies ermögliche es, die Lieferfristen erheblich zu verkürzen und der Ukraine die Panzer bereits bis zum Herbst zu schicken, erklärte Pentagon-Sprecher Pat Ryder bei einem Medientermin in Washington. Die USA hatten zuletzt offen geklagt, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe das Land zur Lieferung mehr oder minder untauglicher Panzer gepresst.
Geht es nach dem transatlantischen Verteidigungsbündnis NATO, kann die ukrainische Armee mit dem gelieferten Gerät ganze Panzer-Bataillone zusammenstellen, um in geschlossenen Kampfverbänden plus Artillerie verlorene Gebiete zurückzugewinnen. Denn: Die deutschen „Leos“ und die amerikanischen Abrams gelten den älteren Versionen des russischen T-72 als überlegen. Die Anzeichen verdichten sich zudem, dass die ukrainischen Streitkräfte gegen die russischen Truppen eine Gegenoffensive planen.
Kampfpanzer für die Ukraine: Gegenoffensive gegen Wladimir Putins Truppen?
Zuletzt kam es auf der Krim vermehrt zu Drohnen-Angriffen auf die Schwarzmeer-Flotte und Munition des Kreml. Und die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) schrieb am Sonntag (19. März): „Die Ukraine ist in einer guten Position, wieder (...) Gegenoffensiven an kritischen Frontabschnitten zu starten.“ (pm)