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9-Euro-Ticket: Grüne schlagen zwei Nachfolger vor - Wissing ist offen

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Von: Moritz Serif

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Verkehrsminister Wissing ist offen für eine Nachfolge fürs 9-Euro-Ticket.
Verkehrsminister Wissing ist offen für eine Nachfolge fürs 9-Euro-Ticket. © Arne Dedert/dpa/picture alliance

Das 9-Euro-Ticket war ein voller Erfolg. Nun wollen die Grünen das Dienstwagenprivileg abbauen - und damit zwei Nachfolgetickets finanzieren.

Berlin - „Das Neun-Euro-Ticket darf deshalb nicht einfach im September ohne Anschlusslösung auslaufen“, sagte die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge und bezeichnete die hohe Nachfrage als Erfolg. Ihre Partei fordert ein 29-Euro-Regionalticket und ein „49-Euro-Ticket für ganz Deutschland“ als Nachfolge, berichtet die Tagesschau.

Das 29-Euro-Regionalticket soll sich dabei vor allem an Pendler wenden, die zum Beispiel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Zusätzlich soll es ein „49-Euro-Ticket für ganz Deutschland“ geben, das den bisherigen „Tarifdschungel durchbrechen“ und den Komfort des 9-Euro-Tickets erhalten soll, heißt es im Papier.

9-Euro-Ticket-Nachfolge: Grüne wollen Dienstwagenprivileg abschaffen

Um es zu finanzieren, wollen die Grünen das Dienstwagenprivileg von Politikerinnen und Politkern abschaffen. Die Mehreinnahmen könnten „nahtlos in die Finanzierung der günstigen Tickets fließen“, heiß es in dem Grünen-Papier. Auch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) steht einer Verlängerung offen gegenüber.

„Es liegt nun an der Koalition zu entscheiden, ob das Neun-Euro-Ticket in modifizierter Form fortgeführt werden kann“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums dem Handelsblatt. Wissing selbst möchte das „verkrustete und intransparente“ System reformieren.

Niedersachsens Verkehrsminister schlug gemeinsames Nachfolge-Ticket vor

Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusman (CDU) hatte Mitte Juli ein gemeinsames Ticket für die fünf norddeutschen Länder ins Spiel gebracht. Andere Nordländer erteilen dem eine Absage: „So eine Insellösung führt nicht zum Ziel, weil wir Länder damit den Bund aus seiner Pflicht lassen würden“, sagte ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums dem Spiegel.

Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann sagte dem Magazin, der Bund müsse sich dazu bekennen, eine Anschlussregelung für das Neun-Euro-Ticket zu finanzieren. Sein Kollege Tarek Al-Wazir (Grüne) aus Hessen zeigte sich laut Spiegel bereit, auf jeden Euro des Bundes einen Euro aus Landesmitteln draufzulegen.

9-Euro-Ticket: Christian Lindner ist gegen eine Anschlussregelung

Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte kürzlich gesagt, es könne keine Anschlussregelung geben. Der zuständige Verkehrsminister Volker Wissing lobt das Ticket zwar als Erfolg, sagte zuletzt aber, die Länder müssten sehen, „wie sie das finanzieren wollen“. Für die Einnahmeausfälle der für den ÖPNV zuständigen Länder in den drei Monaten Juni, Juli und August gab der Bund 2,5 Milliarden Euro aus. (mse)

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