1. Startseite
  2. Panorama

Nach Zeckenbiss: Borreliose kann auch Schlaganfall auslösen

Erstellt:

Von: Julius Fastnacht

Kommentare

Eine Zecke auf der Haut.
Die Zecken werden in Hessen wieder aktiv: Einige Städte und Kreise zählen als Risikogebiet (Symbolfoto). © Patrick Pleul/dpa

Wer von einer Zecke gebissen wird, sollte bei Symptomen möglichst schnell zum Arzt. Denn eine Borreliose kann auch einen schweren Schlaganfall zur Folge haben.

Frankfurt – Wer aktuell im Grünen unterwegs ist, sollte sich anschließend gründlich begutachten. Denn es ist wieder so weit: Die Zeckensaison hat begonnen. Die kleinen Tierchen können mitunter eine Reihe von Krankheitserscheinungen auslösen. Verantwortlich dafür ist meist eine Borreliose, die infizierte Zecken durch den Biss an den Menschen übertragen. Unbehandelt kann letztere sich zu einer sogenannten Neuroborreliose entwickeln, zu deren Symptomen sogar ein Schlaganfall zählt.

Wie Ärztinnen und Ärzte laut einem Bericht von Focus Online informieren, treten erste Symptome einer Neuroborreliose teilweise erst Wochen oder Monate nach der Biss-Infektion auf. Zu den klassischen Zeichen bei Erwachsenen gehören:

Dabei können die Beschwerden häufig nachts stärker werden und sich über den Körper verschieben. Kein Bereich ist von den Schmerzen vollständig befreit, schließlich könnten verschiedene Nervenwurzeln betroffen sein. Bei Kindern komme es öfter zu einer Hirnhautentzündung mit Symptomen wie einem steifen Nacken oder Migräne.

Schlaganfall durch Zeckenbiss: Wanderröte ist klassisches Borreliose-Indiz

Vor allem die sogenannte Wanderröte ist ein klares Borreliose-Indiz: eine rötliche, sich ausweitende Umrandung des Bisses einer Zecke. In dem Fall gilt es, möglichst schnell beim Arzt vorbeizuschauen und mithilfe von Antibiotika Schlimmeres zu unterbinden. Wer das nicht macht, der setzt seine Organe einer Gefahr aus: Sogar ein Schlaganfall kann durch die Neuroborreliose unter Umständen verursacht werden.

Allerdings identifizieren auch Ärzte nicht immer sofort den Grund für die Schmerzen, denn die Wanderröte tritt nicht nach jedem Zeckenbiss auf. Focus Online zufolge kommt es etwa vor, dass Mediziner einen Bandscheibenvorfall als Anlass für die Beschwerden ausmachen. Borreliose-Experte Prof. Sebastian Rauer berichtet in der Ärzte-Zeitung von einem Patienten, der mit Lähmungserscheinungen ins Krankenhaus kam, die typisch für einen Schlaganfall gewesen seien.

Borreliose kann Schlaganfall auslösen: Erkrankung teils erst durch spezieller Entnahme erkennbar

Bei einer MRT-Untersuchung stellte sich das als falsch heraus. Erst mit der Entnahme einer sogenannten Liquor-Probe aus dem Rückenmarkskanal des Mannes habe der Arzt einen erhöhten Borrelien-Wert festgestellt, der dann auf eine akute Neuroborreliose hingedeutet habe.

Diagnostizierte Neuroborreliosen werden Focus Online zufolge in der Regel mehrere Wochen lang mit Antibiotika behandelt, bei anhaltenden Beschwerden könnten Ärzte die Behandlung auch wiederholen. Eine Impfung existiert momentan allerdings noch nicht. Neben einem frühzeitigen Arztbesuch nach Zeckenbiss sei die beste Hilfe, einen Einstich durch das Insekt einfach ganz zu vermeiden. Dabei helfen können das Tragen von langer, heller Kleidung, die Nutzung von Insekten-Schutzmittel – und der Ansatz, sich schlichtweg nicht ins dichteste Gestrüpp zu begeben. (juf)

Auch interessant

Kommentare