Wer sucht, der findet
Wer nicht sucht, auch. Von einem Zufallsfund und einer Schnitzeljagd.
Nicht viel los in dieser Woche. Sind doch die Promis und Stars und Sternchen vor allem durch Zurückhaltung aufgefallen. Macht aber nichts. So bleibt an dieser Stelle mehr Raum, für eine Würdigung der besonderen Verdienste der ganz normalen Leute von nebenan.
Schatzsuche und Schnitzeljagd waren angesagt, erstere in Heidelberg, wo ein für die heutige Zeit wahrlich seltenes Ereignis bekannt wurde: nicht weniger als der Fund eines Goldschatzes. Purer Zufall allerdings, denn wie die Polizei wissen ließ, war der Finder keineswegs auf Schatzsuche gewesen. Der 29-Jährige jedenfalls dürfte beim Entrümpeln einer Wohnung seinen Augen nicht getraut haben, als er in einem Abluftkanal in der Küche etwas Ungewöhnliches fand: Münzen und Barren im Wert von 135 000 Euro. Die Spur führte bald zu einem früheren Bewohner jener Wohnung, der seinen Schatz offenbar schlicht vergessen hatte. Ob dem ehrlichen Finder nun eine Belohnung zustehe, das sei noch zu klären.
Auch im Unterallgäu hat sich Spannendes zugetragen, wie die Polizei in Rammingen erklärte: Dort fand in diesen Tagen eine unterhaltsame Schnitzeljagd statt. Ein Vermieter hatte die Einrichtungsgegenstände seines ehemaligen Mieter s, der wohl seine Wohnung nicht rechtzeitig geräumt hatte, im ganzen Örtchen verteilt und dem Besitzer die Geodaten zukommen lassen, wo er denn sein Eigentum wieder einsammeln dürfe. Durchaus „originell“ fand man das bei der Polizei, natürlich nicht ohne pflichtbewusst zu erwähnen, dass diese Methode zumindest rechtlich „sehr bedenklich“ sei.
In gewisser Hinsicht originell handelte auch ein 30-Jähriger in Berlin, der offenbar „Anzeigen stellen“ als neuen Zeitvertreib für sich entdeckt hatte, wie die Polizei der Hauptstadt wissen ließ. 3000 (!) via E-Mail gestellte Anzeigen in nur drei Tagen, bei denen er mehreren Menschen unterschiedliche Vergehen in die Schuhe schieben wollte, waren letztlich aber doch mehr, als die Polizei erlaubt. Dennoch eine Leistung: Wir reden immerhin von 41,67 Anzeigen pro Stunde, wahlweise 0,69 Anzeigen pro Minute. Ob der eifrige Anzeigensteller in jenen 72 Stunden auch Schlaf gefunden hat, ist nicht überliefert, jedoch nicht sehr wahrscheinlich. Beendet haben die Ordnungshüter:innen die Anzeigenflut auf ihre Weise, als sie mit einem Durchsuchungsbeschluss in der Hand an der Wohnung des Mannes aufkreuzten. A. Sieler
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