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Tier des Jahres 2023: Wachmacher

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Von: Boris Halva

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Das "Tier des Jahres 2023" ist ein Langschlaefer und Allesfresser
Der Gartenschläfer ist zum Tier des Jahres 2023 gewählt worden. © epd

Wer Tier des Jahres wird, kann sich besonderer Aufmerksamkeit erfreuen. Dringend nötig für den Sieger in diesem Jahr: Denn dieser Kleinsäuger ist stark gefährdet.

Wäre der Gartenschläfer ein Mensch, würde man ihn wohl als jemanden bezeichnen, der gerne isst und lange ruht. Sehr, sehr lange ruht. Bis zu sechs Monate dauert der Winterschlaf des Kleinsäugers, der sich als Allesfresser um sein nächstes Mahl eher nicht zu sorgen braucht.

Was die Wahl des Unterschlupfs angeht, hat sich der Gartenschläfer offenbar mit seinem Namen arrangiert: Lebte er früher vorzugsweise in Felsnischen in Nadel- und Mischwäldern, so huscht er heutzutage meist in Parks und Gärten umher, wo er sich in Mauerspalten, Schuppen und Nistkästen einrichtet. Auch in Weinbergen und auf Obstwiesen findet das nachtaktive Tierchen aus der Familie der Bilche ein Plätzchen zum Ruhen. Im Wald, so wie früher, lebt der Gartenschläfer nur noch im Schwarzwald, im Harz und in Teilen Bayerns.

Insgesamt, so meldete es gestern die Deutsche Wildtier Stiftung in Hamburg, hat sich das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers in den vergangenen 30 Jahren fast halbiert – mit ein Grund, warum er auf der Roten Liste als stark gefährdet geführt wird. Die Ernennung des Gartenschläfers zum „Tier des Jahres“ 2023 wird daran vermutlich so schnell nichts ändern – aber hier und da sind ja vielleicht ein paar Menschen wachgerüttelt worden und richten schonmal die ein oder andere Nische für den Gartenschläfer her. (boh/epd)

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