„Asche-Engel“ nach Vulkanausbruch: Video zeigt russisches Dorf unter 8,5-Zentimeter Asche
Nach einem gewaltigen Vulkanausbruch in Russland bedeckt eine dicke Ascheschicht Dörfer auf der Halbinsel von Kamtschatka.
Petropawlowsk-Kamtschatski – Es sieht einfach unwirklich aus. Eine graue Schicht bedeckt Häuser, Autos, Straßen und den Boden. Aufnahmen in den sozialen Netzwerken sehen fast gespenstisch aus. Wo zuvor weißer Schnee lag, verdeckt ihn eine graue Ascheschicht. In einem Clip ist zu sehen, wie ein Mensch in einem Schutzoverall einen „Asche-Engel“ auf dem Boden macht. Das Video verbreitet sich in verschiedenen sozialen Netzwerken. Offenbar handelt es sich dabei um Vulkanologen, die sich einen Spaß erlauben.
Nach Vulkanausbruch auf Kamtschatka: Clip mit „Asche-Engel“ in dicker Schicht verbreitet sich im Internet
Der Vulkan Schiwelutsch (auch Shiveluch) auf der Halbinsel Kamtschatka (Russland) ist kurz nach Mitternacht am Dienstag (11. April) ausgebrochen. Lava strömte aus dem Vulkan und der Schnee schmolz. Schlammströme bedrohten eine Autobahn. Sechs Stunden später erreichte der Ausbruch dann einen Höhepunkt: Der Vulkan schleuderte eine gigantische Aschewolke in den Himmel.
Stärkster Ascheregen seit 60 Jahren nach Vulkanausbruch
Innerhalb von vier Stunden habe sich in der Ortschaft Kljutschi eine 8,5 Zentimeter Schicht aus Asche gebildet, teilt der Direktor des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Alexej Oserow, mit. Der Vulkanausbruch hat demnach den stärksten Ascheregen seit 60 Jahren ausgelöst. Die russische Vulkanbeobachtungsstelle KVERT (Kamchatka Volcanic Eruption Response Team) gab am Dienstagmorgen (11. April) eine Warnung für den Luftverkehr mit der Alarmstufe Rot heraus.
Die Region kommt noch nicht zur Ruhe. In der Nacht auf Mittwoch (12. April) erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,8 die Region Ust-Kamtschatka, wie die Kamtschatka-Zweigstelle der Geophysikalischen Untersuchung der Russischen Akademie der Wissenschaften mitteilt.
Der Vulkan Schiwelutsch ist einer der größten und aktivsten in der Region. Vulkanologen rechneten schon seit einem Jahr mit einem Ausbruch. Die russische Halbinsel Kamtschatka ist dünn besiedelt. Etwa 300.000 Menschen leben dort. Experten gehen davon aus, dass die Lavaströme, die umliegenden Dörfer nicht erreichen würden. Berichte über Opfer liegen bisher keine vor.(ml)