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Video aus Italien: Skiwanderer filmen spektakuläre Bärenbegegnung im Tiefschnee

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Von: Johannes Welte

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Braunbär (ursus arctos), Mutter und Junges spielen auf Schnee
Skiwanderer sind zwei Braunbären im Tiefschnee begegnet. © G. Lacz/imago/Symbolbild

Spektakuläre Begegnung für zwei Skiwanderer im Norden Italiens: Sie wurden auf dem Presena-Gletscher von zwei Bären auf 3000 Metern Höhe überrascht.

Trient – Der Presena-Gletscher an der Grenze des Trentino zur Lombardei ist ein beliebtes Skigebiet in den Adamello-Presanella-Alpen im Norden Italiens. Der Gletscher auf 3000 Metern Höhe bietet trotz Klimawandel noch eine gewisse Schnee-Garantie. Die offizielle Skisaison ist mittlerweile allerdings beendet, die Lifte fahren seit Wochen nicht mehr.

Tiefschnee statt Hochwasser in Italiens Alpen – und mittendrin eine Bärenbegegnung

Doch während es im übrigen Italien ohne Ende geregnet hat, fiel auf den Gletschern im Brenta-Adamello-Nationalpark und am Gran Paradiso auf 3000 Metern Höhe jede Menge Schnee – traumhafte Bedingungen für Skiwanderer also. Zwei Italiener nahmen die Chance wahr und erlebten am Montag, 22. Mai, eine unglaubliche Überraschung.

Zwei Skiwanderer wurden in den italienischen Alpen auf 3000 Meter Höhe von zwei Bären überrascht
Ein Screenshot des Videos die Bären nahe des Skiwanderers © www.ildolomiti.it/

Bären streifen zwischen zwei Alpinisten aus Italien hindurch

Die beiden Alpinisten waren um 6 Uhr am Tonalepass Richtung Cima Presena (3608 Meter) aufgebrochen. Einer der beiden war gerade am Maroccaro-Pass unweit der geschlossenen Skifahrerhütte Panorama 3000 zum Gipfel aufgestiegen. Als er sich umdrehte, entdeckte er die beiden Bären im Tiefschnee, die den Weg der beiden Alpinisten kreuzten. Das norditalienische Portal ildolomiti.it berichtet von der Begegnung, die auch in einem Video festgehalten wurde. Demnach handelt es sich wohl um eine Mutter und ihr Junges.

„Mein Freund Stefano war ein paar hundert Meter vor mir, er war schon nah an der Spitze“, erklärt Massimiliano Milan, einer der beiden Skiwanderer dem Corriere de la Sera.. „Ich hingegen war gerade dabei, den Hang in Richtung Schutzhütte Panorama 3000 hinaufzusteigen.“ Da tauchten vor ihm, etwa 15 Meter entfernt, die beiden Bären auf. Die Tiere erschraken offenbar, als sie die Menschen bemerken. „Wir sahen uns an, dann ging jeder seinen eigenen Weg: Einer von ihnen ging hinunter in Richtung Mandrone, der andere in Richtung Seilbahn“ berichtet Milan weiter. „Ich würde sagen, dass alles sehr ruhig abgelaufen ist.“ 

Bären wären in Italiens Norden fast ausgestorben

In der Lombardei sind Bären bislang noch nicht so sehr verbreitet wie im Trentino. Nachdem die dortige Bärenpopulation 1997 auf drei Tiere zusammengeschrumpft war und vom Aussterben bedroht war, hatte man im Rahmen des Wiederansiedlungsprojektes „Life Ursus“ zwischen 1999 und 2002 zehn in Slowenien eingefangene Bären im Nationalpark Adamello-Brenta ausgesetzt.

Das Projekt war erfolgreicher, als erhofft: Mittlerweile wird die Zahl der Tiere im Trentino auf 150 geschätzt, was für Konflikte mit den Menschen sorgt. Der bisherige traurige Höhepunkt: Der Tod eines Joggers durch einen Bären im April dieses Jahres. In der Lombardei tauchte der erste Bär erstmals 2010 wieder auf. Möglicherweise waren die beiden Braunbären gerade auf dem Weg, vom Trentino über den Presena-Gletscher in die Lombardei auszuwandern. Nahe der bayerischen Grenze wurde ein Bär indes von einem Zug überfahren.

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