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Ernährungs-Falle: 6 Lebensmittel sind nicht so gesund wie ihr Ruf

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Von: Lukas Rogalla

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Einige Lebensmittel gelten als besonders gesund und ideal zum Abnehmen. Doch der Ruf ist nicht bei allen gerechtfertigt.

Frankfurt – Wer gesund leben will, sollte sich ausgewogen ernähren. Dass Süßigkeiten, Fertiggerichte und Fast Food dabei eher hinderlich sind, ist kein Geheimnis. Anders ist es bei Produkten, die als gesund vermarktet und wahrgenommen werden, obwohl das Gegenteil der Fall ist.

Denn: Hinter vieler solcher Lebensmittel verbergen sich teils jede Menge Kalorien. Wir haben einige Beispiele für Sie zusammengetragen.

Lebensmittel-Mythen: Warum Müsli nicht immer gesund ist

Es geht bereits beim Frühstück los: Möchte man Gewicht verlieren, sollte lieber nicht auf Müsli zurückgegriffen werden – zumindest nicht aus dem Supermarkt. Das Image einer gesunden Mahlzeit haben Zerealien zwar, jedoch nicht unbedingt zurecht. „Damit alles schön knusprig wird, werden die Produkte meist in Zucker und Fett gebacken“, sagte Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) der Apotheken Umschau. „Und der reine Zucker ist hier purer Kalorienspender, wir nennen das auch ‚leere Kalorien‘.“

Zucker liefert zwar schnell Energie. Jedoch sinkt der Blutzuckerspiegel rasch ab – was schnell wieder für Hunger sorgen kann. Viele greifen deshalb zu Light-Produkten. Doch auch diese sind nicht zwangsläufig gesünder. Christiane Manthey von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg fügt hinzu, dass Trockenfrüchte, die oft in Müsli enthalten sind, mehr Zucker enthalten als frisches Obst.

Vorsicht bei Smoothies aus dem Supermarkt – sie enthalten oft sehr viel Zucker. (Symbolbild)
Vorsicht bei Smoothies aus dem Supermarkt – sie enthalten oft sehr viel Zucker. (Symbolbild) © Daniel Ingold/Imago

Wie entsteht nun also ein gesundes Müsli? Antje Gahl von der DGE empfiehlt „drei bis vier Löffel Getreideflocken, frisches Obst, Joghurt, Quark oder Milch“. Sogenannte Superfoods wie Aronia, Goji-Beere müssten jedenfalls nichts ins Müsli, auch weil ihre nachgesagten Wirkungen „nicht alle eindeutig bewiesen“ seien. Heimische Beeren würden sich genauso gut eignen. Auch Manthey rät in der Apotheken Umschau dazu, das Müsli selbst zusammenzustellen: „So wissen Sie ganz genau, was drin ist.“

Vermeintlich gesunde Lebensmittel: Proteinriegel und Fertig-Smoothies

Ähnlich wie beim Müsli sieht es mit sogenannten Energie- oder Proteinriegeln aus. Sie versprechen eine schnelle Energie- und Eiweißzufuhr und besonders Sportlerinnen und Sportler greifen gerne nach dem Training zu. Doch schon ein Blick auf die Zutatenliste verrät, dass die Riegel oftmals mit ungesundem Zucker und künstlichen Zusatzstoffen überladen sind. Damit handelt es sich bei einem Großteil der Riegel eher um eine Süßigkeit, als um ein gesundes, proteinreiches Produkt. Allerdings sind sie in der Regel noch gesünder als ein üblicher Schokoriegel.

Genauso zuckerhaltig können Smoothies sein: Obst und Gemüse liefern viele und wichtige Vitamine – da scheint ein Griff ins Smoothie-Regal im nächsten Supermarkt zunächst sinnvoll. Doch die kleinen fertigen Drinks, die versprechen, zu einer gesunden Ernährung beizutragen, enthalten meist sehr viel Zucker. Oft sogar mehr als Softdrinks wie Cola. Ähnliches gilt für viele Fruchtsäfte.

In vielen Fertig-Smoothies konnten im Ökotest darüber hinaus nur wenig Vitamin C, dafür aber schädliche Pestizide gefunden werden. Auch fanden die Tester bei einigen Produkten geringe Mengen an Obst und Gemüse. Möchte man auf Smoothies aber nicht verzichtet, kann man diese recht einfach selbst zu Hause herstellen. Um den Smoothie zu versüßen, kann man Bananen und Datteln hinzufügen oder zu natürlichem Zucker wie Honig oder Agavendicksaft greifen.

Ungesunde Lebensmittel: Vorsicht bei Couscous und Salatdressings

Couscous ist eines der Grundnahrungsmittel in Nordafrika und besteht aus geriebenem Hartweizengrieß. Im Gegensatz zu Reis ist er also kein eigenes nährstoffreiches Korn. Darüber hinaus beinhaltet er eine Menge Kohlenhydrate und weist auf 100 Gramm rund 353 Kalorien auf. Als kalorienreicher Sattmacher ist Couscous dementsprechend genauso „ungesund“ wie Nudeln. Dabei hat Couscous einen viel gesünderen Ruf. Entscheidend dabei ist aber das Gericht, das mit dem Grieß serviert wird. Oftmals wird er mit fettigen Soßen gereicht. Diese lassen selbst die gesündeste Komponente ungesund werden.

Gesunde Darmflora: Was Sie nicht essen und trinken sollten, um ihre Darmgesundheit zu erhalten.

Hat man nicht viel Zeit zum Kochen, ist Salat für viele Menschen ein ideales und gesundes Essen. In den meisten Supermärkten bekommt man bereits einen verzehrfertigen Salat zu kaufen. Viele Dressings, die es abgepackt direkt zum Salat gibt, enthalten allerdings eine Menge Kalorien – und dafür nur wenige Nährstoffe und Vitamine. Ein Beispiel ist der beliebte Caesar Salat. Besonders der Parmesan und das Dressing aus Mayonnaise lässt ihn zur echten Kalorienbombe werden.

Lebensmittel-Mythen aufgedeckt: Ist Fleischersatz zwangsläufig gesünder?

Immer mehr Menschen schränken ihren Fleischkonsum ein und greifen zu Ersatzprodukten. In einigen gesundheitlichen Aspekten schneiden fleischlose Alternativen, oft auf Soja-Basis hergestellt, auch besser ab als Fleisch. Oftmals enthalten sie beispielsweise mehr Eiweiß und können dadurch also zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Tierische Produkte enthalten in der Regel auch mehr gesättigte Fettsäuren, die in größeren Mengen schädlich für Herz und Kreislauf sein können.

Doch auch bei pflanzlichen Ersatzprodukten sollte auf den Inhalt geachtet werden: Einige von ihnen ersetzen tierisches Fett durch Kokosfett, welches wiederum eine hohe Menge an gesättigten Fettsäuren enthält. Zudem können reichlich Zucker, Salz, Geschmacksverstärker oder schwer verdauliche Verdickungsmittel wie Methylcellulose enthalten sein, wie auch der NDR informiert. Wie bei vielen anderen Lebensmitteln lohnt sich also ein genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe. Je kürzer die Zutatenliste, desto besser. (lrg)

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