Unfall bei Pferderennen: Stürzendes Pferd löst Kettenreaktion aus
Es sind schreckliche Bilder: Bei einem Pferderennen in Hongkong stürzen ein Pferd und sein Jockey so schwer, dass sie von den anderen Pferden überrannt werden.
Hongkong – Das Pferderennen „Hong Kong Sprint“ hatte fatale Folgen: Ein schrecklicher Sturz in vollem Galopp führte auf der in Asien berühmten Sha-Tin-Bahn dazu, dass zwei Pferde ihr Leben verloren und mehrere Jockeys verletzt wurden. Drei Jockeys mussten im Krankenhaus behandelt werden. Nach Angaben des Rennclubs ist der Zustand der Reiter stabil.
Die erschreckenden Bilder werfen erneut die Frage auf, ob Reitsport noch zeitgemäß ist. Auch in Deutschland finden regelmäßig Pferderennen unter ähnlichen Bedingungen statt. Ein Video, das im Netz kursiert, zeigt den Unfall und sein Ausmaß.
Pferderennen in Hongkong: Ein Pferd stürzt und reißt mehrere Pferde und seine Reiter mit
In dem Video ist zu sehen, wie das Pferd Amazing Star auf der 1200-Meter-Bahn kurz vor dem Ziel zusammenbricht. Es führte das Rennen vor seinem Sturz mit an. Dieser Umstand hatte eine fatale Kettenreaktion zur Folge: Pferd und Reiter landeten unter den Hufen der anderen Pferde und zogen daraufhin weitere Pferde und Jockeys zu Boden.

Lucky Patch mit Zac Purton (Australien), Naboo Attack mit Karis Teetan (Mauritius) und Pixie Knight mit Yuichi Fukunaga (Japan) stürzten ebenfalls schwer. Die Jockeys blieben teilweise regungslos am Boden liegen, wie auf den Aufnahmen zu sehen ist.
Der Jockey des zuerst gestürzten Pferdes Amazing Star brach sich bei dem Sturz die Hüfte. Er und zwei andere Reiter wurden ins Krankenhaus eingewiesen, zogen sich jedoch keine lebensgefährlichen Verletzungen zu. Anders ging der Unfall für die gestürzten Pferde aus: Amazing Star und Naboo Attack mussten aufgrund ihrer schweren Verletzungen eingeschläfert werden.
Unfall auf Pferderennbahn: Mehrere Pferde stürzen und verlieren ihr Leben
Spätestens seit den Olympischen Spielen 2021 in Tokio steht der Reitsport in der Kritik: Der Vorfall um die deutsche Sportlerin Annika Schleu und Pferd Saint Boy hatte darauf aufmerksam gemacht, wie gewaltsam Pferdesport sein kann. Unter Tränen hatte Schleu versucht, mit Gerte und Sporen Pferd Saint Boy zum Absolvieren des Parcours zu bewegen. Das offensichtlich verängstigte und traumatisierte Pferd, das der Olympia-Teilnehmerin zugeteilt wurde, weigerte sich jedoch, sich in Bewegung zu setzen. Der Vorfall löste eine Debatte über Tierquälerei im Pferdesport aus und hatte Anzeigen gegen Schleu und ihre Trainerin zur Folge: Bundestrainerin Kim Raisner hatte Schleu unter anderem mit den Worten „Hau richtig drauf!“ dazu aufgefordert, noch stärker Gebrauch von Gerte und Sporen zu machen.
Die Tierschutzorganisation Peta übt am Pferdesport schon lange Kritik: Die Bedürfnisse der Tiere blieben meist unberücksichtigt und der Reitsport und auch das Reiten richteten sich gegen die natürlichen Bewegungsabläufe des Pferdes. Auch auf „Hilfsmittel“ wie scharfe Gebisse, Peitschen und Gerten sollte gänzlich verzichtet werden, forderte Peta im Interview mit der Frankfurter Rundschau. (Delia Friess)