Umweltverschmutzung: Müll-Hai soll die Themse reinigen
Flüsse und Kanäle sind verdreckt. Deswegen kommt in London ein schwimmender Müll-Roboter zum Einsatz. Dieser soll Gewässer von Plastikmüll befreien.
London – Die Gewässer in Großbritannien sind von Umweltverschmutzung betroffen. Plastikmüll und Dreck ohne Ende – Das soll jetzt ein „Müll-Hai“ ändern. Eine automatisierte Reinigung der Kanalverschmutzung soll durch den „WasteShark“, einer schwimmenden Drohne, erfolgen. Rund 30 Stück sind bereits im Einsatz, nun auch im Londoner Canary Wharf.
WasteShark: Eine halbe Tonne Müll in sechs Stunden
Kurz vor dem Global Recycling Day am 18. März, wurde der erste „WasteShark“ in London ins Wasser gelassen. Die schwimmende Drohne ist eine von etwa 30 Exemplaren im weltweiten Einsatz. Bis zu 500 Kilogramm Plastik und Schmutz kann das Gerät einsammeln – das in sechs bis sieben Stunden, so der Hersteller Ran Marine. Dabei fängt der Müllroboter schwimmenden Dreck mit einer großen Öffnung an der Vorderseite auf. Nach knapp fünf Kilometern fährt der Wasteshark zur Ladestation.
Laut Hersteller schwimmt der Hai mit niedriger Geschwindigkeit durch den Canary Wharf, sodass er keine Gefahr für Lebewesen darstellt. Betrieben wird die Drohne mit einer Batterie, wodurch Licht- und Geräuschverschmutzung verhindert und keine Abgase ausgestoßen werden. Ran Marine gibt auch an, dass man den „WasteShark“ mit zahlreichen Sensoren ausstatten kann. So können Daten zur Wasserqualität kontinuierlich aufgezeichnet werden.

Ziel des Projekts soll die Wiederverwendung des gesammelten Plastikmülls sein. Der Wasteshark-Einsatz soll das Problem mit dem Plastik-Müll in Gewässern langfristig bekämpfen. Laut Oceanographic hoffen die Unternehmen, dass Konsument:innen so zu kleinen Veränderungen im Alltag angeregt werden – darunter mehr Recycling und Unterstützung für eine abfallfreie Zukunft.
Müll-Hai: Pepsi-Lizenznehmer finanziert das Projekt
Finanziert wird das „WasteShark“-Projekt in London unteranderem von dem Britvic-Konzern. Das Unternehmen stellt Getränke wie Aqua Libra oder Tango her und ist auch Lizenznehmer für 7 Up, Pepsi und Lipton Eistee. Ganz unschuldig an der Verschmutzung sind sie also nicht: Die meisten Getränke werden schließlich in Plastikflaschen verkauft.
Mit dem Projekt Britvic Beyond the Bottle wollen sie sich jedoch vom Plastik verabschieden. Steve Potts, Geschäftsführer von Britvic Beyond the Bottle erklärte dem Magazin Oceanographic: „Sicherzustellen, dass Verpackungen niemals zu Abfall werden, ist ein zentraler Bestandteil unserer Vision, und wir freuen uns, die brillant innovative Wasteshark-Technologie in Partnerschaft mit dem Team der Canary Wharf Group nach London zu bringen, um auf diese revolutionäre Weise zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung beizutragen.“ (hk)