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Ukraine soll Goldschatz zurückbekommen – Jetzt will Präsident Selenskyj die Krim

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Von: Vincent Büssow

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Krim-Goldschatz im Allard Pierson Museum am 21.08.2014 in Amsterdam.
Die Ukraine konnte in einem Verfahren um das „Krim-Gold“ in Amsterdam einen Sieg gegen Russland erringen. (Archivbild) © Bart Maat/dpa

Seit Jahren streiten Russland und die Ukraine um einen Goldschatz von der Krim. Das aktuelle Urteil ist wohl nicht das Ende der skurrilen Geschichte.

Amsterdam – Die Ukraine soll einen rund 2000 Jahre alten Goldschatz zurückbekommen. Dies wurde am Dienstag (26.10.2021) von einem Gericht in den Niederlanden nach einem jahrelangen Tauziehen um die Museums-Güter beschlossen. Bei dem Schatz handelt es sich um das sogenannte Skythen-Gold, das ursprünglich in Museen auf der Halbinsel Krim ausgestellt war.

Seit 2014 hatte die Ukraine darum gerungen, den Krim-Schatz zurückzubekommen. Im selben Jahr verlieh die Nation das Gold an die Niederlande, damit es im Allard Pierson Museum in Amsterdam in einer Ausstellung über archäologische Kunstschätze der Krim gezeigt werden konnte. Kurz darauf annektierte Russland die Halbinsel allerdings, wonach das Museum die kostbaren Objekte nicht zurückschickte. In Amsterdam wusste man nicht, wer nun rechtmäßiger Eigentümer war.

Gericht in Amsterdam fällt Urteil: Krim-Gold soll an die Ukraine zurückgegeben werden

Vier Museen auf der Krim, die inzwischen von Russland verwaltet werden, forderten die Stücke aus ihren Sammlungen zurück. Die Ukraine sprach sich allerdings dagegen aus, da es sich bei dem Gold nach dortiger Ansicht um Staatseigentum handelt. Die Angelegenheit ging vor Gericht, wobei bereits 2016 entschieden wurde, dass das Krim-Gold in die Ukraine gehört. Von den Museen wurde Berufung eingelegt; deshalb kam es erst jetzt zur Bestätigung des Urteils.

Die Vorsitzende Richterin Pauline Hofmeijer-Rutten begründete das Urteil folgendermaßen: „Auch wenn die Museumsstücke von der Krim stammen, sind sie Teil des kulturellen Erbes der Ukraine, wie sie seit 1991 als unabhängiger Staat besteht“. Auf große Freude traf die Entscheidung bei Wolodymyr Selenskyj, dem Präsident der Ukraine. Auf Twitter schrieb er von einem „lang erwartetem Sieg“ und zog Parallelen zur Halbinsel selbst: „Wir holen uns immer zurück, was uns gehört. Nach dem skythischen Gold werden wir uns die Krim zurückholen.“

Urteil zu Krim-Schatz: Russland kann Revision einlegen

Erst vor Kurzem hatte Selenskyj auf dem ersten Krim Gipfel die Rücknahme der Halbinsel angekündigt. Doch nicht nur dieses Vorhaben könnte schwierig werden. Auch gegen das Urteil über das Skythen-Gold kann noch Revision eingelegt werden.

Der Schatz stammt aus einer Zeit, als die Krim an einem Kreuzpunkt wichtiger Handelsrouten lag und vom Volk der Skythen bewohnt war. (vbu/afp/dpa)

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