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Russischer Angriff setzt Salpetersäure frei – „Schwere Schäden“ bei Zivilbevölkerung

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Von: Marvin Ziegele

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Eine aus der Region Luhansk geflohene Frau kommt am Bahnhof in Nischni Nowgorod in Russland an.
Eine aus der Region Luhansk geflohene Frau kommt am Bahnhof in Nischni Nowgorod in Russland an. © Uncredited/dpa

Bei einer russischen Attacke in der Region Luhansk wird eine giftige Chemikalie freigesetzt. Die Einwohner:innen werden gewarnt. 

Kiew – Die Region Luhansk in der Ukraine wurde von einem russischen Angriff erschüttert. Informationen des Nachrichtenportals Daily Beast zufolge sollen russische Truppen einen Salpetersäuretank in der Region beschossen haben, wodurch eine giftige Salpetersäurewolke freigesetzt wurde. Der Vorfall löste Panik aus, Menschen aus der Zivilbevölkerung wurden angehalten, sofort ihr Gesicht zu schützen und in ihren Häusern zu bleiben.

Serhiy Gaidai, Leiter der Regionalverwaltung von Luhansk, warnte die Bewohnerinnen und Bewohner in einer Videoansprache, dass die giftigen Dämpfe „schwere Schäden“ verursachen können. „Bereiten Sie Schutzmasken vor, die mit einer Natronlauge getränkt sind. Bei örtlicher Einwirkung auf die Augen verursacht Salpetersäure schwere Schäden mit ausgedehnten Nekrosen der Horn- und Bindehaut, die zum Verlust des Sehvermögens führen können“, sagte er. Gaidai ergänzte, dass Salpeter sehr giftig sei und man nicht wisse, in welche Richtung sich die freigesetzte Wolke bewege.

Ukraine News: Russische Armee beschießt Salpetersäuretank

Der Angriff auf den Salpetertank ist ein weiterer, von Russland durchgeführter Angriff auf die Zivilbevölkerung im Ukraine-Konflikt. Zuletzt wurden in der Stadt Butscha nahe Kiew mehrere, offenbar hingerichtete Zivilist:innen entdeckt. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) sieht zunehmend Hinweise darauf, dass in Butscha Menschen „gezielt“ getötet wurden.

 „Alles deutet darauf hin, dass die Opfer absichtlich ins Visier genommen und direkt getötet wurden. Und diese Beweise sind sehr beunruhigend“, sagte OHCHR-Sprecherin Elizabeth Throssell am Dienstag (05.04.2022) in Genf. Das humanitäre Völkerrecht verbiete aber bei bewaffneten Auseinandersetzungen absichtliche Angriffe auf Zivilisten, diese kämen somit einem Kriegsverbrechen gleich.

Ukraine News: Zivilist:innen in Butscha „gezielt“ getötet

Es lasse sich kaum ein militärischer Zusammenhang vorstellen, „wenn ein Mensch mit einer Kugel im Kopf auf der Straße liegt“ oder Leichen mit verbrannten Körpern gefunden würden, sagte Throssel mit Blick auf Fotos von toten Zivilisten mit gefesselten Händen und von teilweise nackten Frauen, deren Körper verbrannt worden waren. Sie wies darauf hin, dass das Hochkommissariat selbst derzeit keine Mitarbeiter vor Ort in Butscha habe. (marv)

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