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Ukraine-Krise: Weitere Waffenlieferungen in das Krisengebiet

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Von: Daniel Dillmann, Vincent Büssow, Delia Friess

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Der Konflikt an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich zu: Während Putin Truppen nach Belarus schickt, liefert Litauen Waffen an die Ukraine.

++ Update, 17.15 Uhr: Die baltischen Staaten wollen in Kürze Waffen an die Ukraine zur Verteidigung vor Russland schicken. So kündigte die Regierungschefin von Litauen, Ingrida Simontye, während eines Besuches in Kiew an, Stinger-Flugabwehrraketen in das Konfliktgebiet zu versenden. Die Ukraine könne „auf Litauens Unterstützung setzen“, schrieb Simontye auf Twitter. Auch Estland und Lettland planen die Lieferung von Waffen in die Ukraine.

Während am Donnerstag (10.02.2022) Vertreter von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine im sogenannten Normandie-Format zusammenkommen, um über den Konflikt zu beraten, trifft sich der Bundeskanzler Olaf Scholz noch am selben Tag mit den Spitzen der drei baltischen Staaten. Die Regierung um Scholz hatte bisher keine Waffen an die Ukraine geschickt, und war dafür unter anderem aus dem Baltikum kritisiert worden.

Siluette einer Person mit einer Flugabwehrrakete auf der Schulter.
Stinger-Raketen kommen in vielen Krisengebieten zum Einsatz. Litauen liefert die Waffen jetzt an die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland. (Archivbild) © Ashraf Amra/dpa

Ukraine-Krise: Putin meldet sich mit weiteren Forderungen an Nato zu Wort

++ Update, 12.10 Uhr: Laut einem Medienbericht hat Wladimir Putin seine Forderungen nach Sicherheitsgarantien an die Nato und die USA nochmals betont. In einem Statement am Donnerstag (10.02.2022) soll Putin seine Diplomaten und Vertreter aufgefordert haben, die Bedeutung der Sicherheitsgarantien nochmals zu unterstreichen. Er sei zuversichtlich, dass das Außenministerium Russlands das Land auf die internationale Bühne zurückbringe. Gleichzeitig soll er auch vor internationalen Spannungen gewarnt haben.

Auch Großbritannien bemüht sich unterdessen um eine diplomatische Lösung: Nach einem Treffen der britischen Außenministerin Liz Truss mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Moskau hatte dieser beklagt, dass Großbritannien Moskau „nicht sehe“.

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin.
Der russische Staatspräsident Wladimir Putin. © WANG ZHAO /AFP

Ukraine-Krise: Russland errichtet offenbar Seeblockade im Schwarzen Meer

++ Update, 10.55 Uhr: Die russische Marine hat eine Warnung veröffentlicht, dass sie große Teile der ukrainischen Küste am Schwarzen Meer vorübergehend abriegeln werde. Grund seien Raketentests, die in der kommenden Woche durchgeführt werden sollen. Über die Warnung hatte ein ukrainischer Thinktank informiert. Darüber berichtet hatte zuerst das Nachrichtenportal Moscow Times.

Laut Experten kommt die Abriegelung großer Teile der Küstenregion der Ukraine einer Seeblockade gleich. Zudem wurden neben den sechs russischen Kriegsschiffen im Schwarzen Meer auch ein U-Boot gesichtet, dass offenbar auf den Weg in die Küstenregion ist.

++ Ukraine-Krise: Russland rüstet weiter auf - Kriegsschiffe erreichen Schwarzes Meer

Erstmeldung vom 10.02.2022, 10.34 Uhr: Kiew - Die Ukraine-Krise ist trotz diplomatischer Bemühungen noch nicht ausgestanden. Medienberichten erreicht der Konflikt Russlands mit der Nato und den USA eine neue Eskalationsstufe: Moskau hatte am Donnerstagmorgen (10.02.2022) den Beginn eines gemeinsamen Militärmanövers in Belarus gemeldet. Die vom Westen scharf verurteilten Militärübungen nahe der ukrainischen Grenze sollen bis zum 20. Februar andauern. Es soll sich um „30.000 gefechtsbereite“ russische Soldaten handeln, die derzeit in Belarus seien.

Russland: Sechs Kriegsschiffe vor dem Schwarzen Meer erhöhen Eskalationsstufe

Die Lage in Osteuropa ist aus Sicht des SPD-Außenpolitikers Michael Roth „brandgefährlich“. Der russische Staatschef Wladimir Putin „rüstet weiter auf“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag am Donnerstag im ZDF*-“Morgenmagazin“. „Wir haben rund 120.000 kampfbereite Soldaten an der russisch-ukrainischen Grenze und nun kommt noch hinzu, dass Russland faktisch Belarus militärisch angeschlossen hat“.

Wladimir Putin: Russland könnte Invasion in die Ukraine auch über den Seeweg planen

Der russische Präsident Wladmir Putin könnte demnach auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, eine Invasion in die Ukraine durchzuführen: Zum Beispiel über den Seeweg. Offiziell bestreitet Russland, eine Invasion in die Ukraine zu planen. Aktuelle Berichte über russische Kriegsschiffe, die das Schwarze Meer erreicht hätten, sprechen allerdings eine andere Sprache. Demnach handelt es sich um sechs Kriegsschiffe, die vom Mittelmeer in Richtung Schwarzes Meer gefahren seien.

Mehrere Militärschiffe passieren über Istanbul die Grenze zum Schwarzen Meer.
Mehrere Militärschiffe passieren über Istanbul die Grenze zum Schwarzen Meer. © OZAN KOSE/afp

Dies sei die größte Anzahl von Kriegsschiffen um die Ukraine seit Jahren, sagte der ukrainische Krim-Experte und Journalist Andrii Klymenko. Die Schiffe würden Platz für 83 Panzer und 2000 Truppen bieten. Wenn Russland keine Invasion in die Ukraine plane, dann zumindest eine große Militärübung, sagte der Militärexperte Rob Lee.

Ukraine-Stufe: Olaf Scholz (SPD) bemüht sich um diplomatische Lösung

In Berlin findet an diesem Donnerstag (10.02.2022) eine zweite Gesprächsrunde im Rahmen des Normandie-Formats statt. Die Gespräche auf der Ebene der außenpolitischen Berater hatten am 26. Januar in Paris begonnen. Zuvor hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) US-Präsident Joe Biden in den USA besucht sowie Außenministerin Annalena Baerbock* (Grüne*) die Regierung der Ukraine in Kiew. Auch Frankreich* und Großbritannien* bemühen sich um eine diplomatische Lösung: So besuchte Emmanuel Macron Wladimir Putin in Moskau.*

Das Normandie-Format war 2014 zur Befriedung des Konflikts in der Ostukraine aus der Taufe gehoben worden. Die Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine durch Berlin und Paris führte zum Minsker Abkommen von 2015. Kiew und Moskau werfen sich allerdings gegenseitig regelmäßig Verstöße gegen das Abkommen vor. (df/vbu/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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