Update vom Mittwoch, 2. Dezember, 06.50 Uhr: Nach neuen Informationen über die Opfer des Amokfahrers in Trier war das Kind nicht neun Monate, sondern neuneinhalb Wochen alt. Der Vater starb ebenso, überlebt haben die Mutter und ihr anderthalbjähriger Sohn. Sie wurden verletzt in ein Trierer Krankenhaus eingeliefert. Bei den drei weiteren Toten handelt es sich nach Polizeiangaben um Frauen im Alter von 25, 52 und 73 Jahren. 15 weitere Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Das Motiv des Mannes ist bisher unklar. Die Polizei erklärte, sie habe nach ersten Ermittlungen keinerlei Hinweise auf politische oder religiöse Motive. Laut Staatsanwaltschaft liegt „möglicherweise ein psychiatrisches Krankheitsbild“ vor. Am Mittwoch soll der 51-Jährige einem Haftrichter vorgeführt werden.
+++ 22.25 Uhr: Nach der Amokfahrt eines Autofahrers in Trier mit fünf Toten und etlichen Verletzten hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, seine „tiefe Erschütterung“ geäußert. „In dieser Stunde von Sprachlosigkeit und Trauer bin ich den Opfern, den Verstorbenen, Verletzten und den Angehörigen verbunden“, teilte er mit. „Und ich denke an all jene, die dieses Verbrechen aus nächster Nähe erleben mussten. Als ehemaligem Trierer lassen die verstörenden Bilder aus der Innenstadt bei mir Wut, Entsetzen und tiefe Traurigkeit zurück.“
+++ 20.55 Uhr: Bei der Amokfahrt eines Manns mit einem SUV in der Innenstadt von Trier sind nach neuen Erkenntnissen fünf Menschen getötet worden. Die Polizei informierte am Dienstagabend bei Twitter über das weitere Todesopfer.
+++ 19.50 Uhr: Zusammengefasst ergab die Pressekonferenz, dass insgesamt vier Menschen aus Trier, darunter ein Kleinkind, getötet worden sind. Der Täter, ein 51-jähriger gebürtiger Trierer, soll stark alkoholisiert gewesen sein und seit Tagen in dem Auto, das er zur Tat einsetzte gelebt haben. Der SUV gehört einem Bekannten des Täters, der an der Tat laut Angaben der Staatsanwaltschaft völlig unbeteiligt ist. Vier Menschen sind schwer verletzt, unter anderem wird die Mutter des getöteten Kleinkindes im Krankenhaus versorgt.
Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) nennt den Anschlag „den schwärzesten Tag für Trier seit dem Zweiten Weltkrieg“ und will einen Trauerort einrichten. Die Staatsanwaltschaft geht von einem alkoholisierten Täter aus, Hinweise für eine „terroristisch, politisch oder religiös motivierte Tat“ lägen nicht vor. Ein psychisch bedingter Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. Der Beschuldigte ist ansprechbar und wird am Mittwoch (2.12.2020) einem Haftrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen vierfachen heimtückischen Mordes, da der Mann gezielt in Zickzack-Linien Menschen angesteuert und erfasst habe. Somit habe er das Auto als Waffe eingesetzt.
+++ 19.39 Uhr: Wolfram Leibe betont, dass die Innenstadt wohl abgesperrt gewesen wäre, hätte nicht aufgrund von Corona auf einen Weihnachtsmarkt verzichtet werden müssen. Der Oberbürgermeister sagt aber auch: „Wer weiß, wo der Täter sonst Menschen angefahren hätte. Es gibt keine absolute Sicherheit.“
+++ 19.34 Uhr: Oberbürgermeister Wolfram Leibe bedankt sich bei Frankreich, Luxemburg und der Stadt Saarbrücken, die angeboten hatten, Plätze in Krankenhäusern zur Verfügung gestellt wird. Leibe sagt: „Es handelt sich um einen Trierer, der Trierer getötet hat. Ich will wissen, warum jemand so etwas macht.“ Auf Nachfrage sagt der Oberbürgermeister: „Ich war fünf Minuten nach der Tat in der Innenstadt und habe die toten Menschen gesehen. Kurz darauf habe ich erfahren, dass es sich nach Meinung der Polizei um einen Einzeltäter gehandelt hat.“
+++ 19.30 Uhr: Bei den Todesopfern handelt es sich laut Polizei und eine 25-jährige Frau, einen 45-jährigen Mann, eine 73-jährige Frau und ein neun Monate altes Kleinkind. Alle stammten aus Trier. Die Mutter des Kleinkindes liegt mit Verletzungen im Krankenhaus. Der Täter, der das Auto eines unbeteiligten Bekannten fuhr, soll gegen seine Gefangennahme Widerstand geleistet haben.
+++ 19.21 Uhr: Der Beschuldigte soll zuletzt keinen festen Wohnsitz gehabt haben, nähere Verwandte konnten bisher nicht ermittelt werden. Ein Bekennerschreiben oder ähnliches liegt nicht vor, die Staatsanwaltschaft möchte sich erst nach einer eingehenden Befragung zum Motiv des 51-jährigen gebürtigen Trierers äußern.
+++ 19.19 Uhr: Die Sprecher von Polizei und Staatanwaltschaft beschreiben den Beschuldigten als einen 1969 in Trier geborenen und in der Region aufgewachsenen Mann, der ansprechbar und vernehmungsfähig sei. Er soll am morgigen Mittwoch (2.11.2020) dem Haftrichter vorgeführt werden, ihm wird heimtückischer Mord in vier Fällen sowie mehrfache schwere Körperverletzung vorgeworfen. Ob er in Untersuchungshaft oder eine geschlossene psychiatrische Einrichtung komme, werden weitere Untersuchungen ergeben. Ein terroristisches oder religiöses Motiv schließt die Staatsanwaltschaft zunächst aus. Der Atemtest des Mannes, der laut Angaben der Polizei in den letzten Wochen „nicht in einer Wohnung, sondern in seinem Wagen“ gelebt haben soll, ergab 1,4 Promille Alkohol.
+++ 19.11 Uhr: Innenminister Roger Lewentz vergleicht den tödlichen Vorfall mit dem Flugzeugunglück von Rammstein. Er berichtet von vor Ort, spricht von „Zickzack-Linien“, die der Täter gefahren sei, um gezielt Menschen anzufahren. Zu vier toten Menschen kommen vier schwerverletzte. Zusätzlich seien zahlreiche Menschen traumatisiert. Lewentz dankt den Einsatzkräften, insgesamt seien 300 Rettungskräfte und 450 Polizeibeamte vor Ort eingesetzt worden. „Es ist ein gutes Signal, dass der Täter innerhalb von vier Minuten festgenommen werden konnte. Es handelt sich um einen Täter aus der Region mit deutschem Hintergrund.“ Er kritisiert Social Media-Kommentare, wonach es sich um einen islamistischen Anschlag gehandelt haben könne: „Das können wir nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil. Wir kennen den Hintergrund des Täters.“
+++ 19.06 Uhr: Wolfram Leibe beginnt: „Das heute ist der schwärzeste Tag für Trier seit dem zweiten Weltkrieg. Wir denken immer nur, so etwas passiert an anderen Orten. Aber es passiert hier. Wir wollen uns nicht wegducken und uns der Aufarbeitung stellen. Ich bin zutiefst erschüttert, die ganze Stadt Trier ist erschüttert. Es ist schrecklich, wie viele Tote und schwerverletzte Menschen wir haben. Ich kann es nicht verstehen, wie jemand auf die Ideen kommt, mit einem SUV in eine Menschenmenge zu fahren und Menschen zu töten. Was haben diese Menschen getan? Sie wollten einkaufen gehen, jetzt sind sie tot.“ Leibe kündigt die Einrichtung eines Trauerortes in Trier an.
+++ 19.00 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt. Angaben zum tödlichen Vorfall von Trier werden unter anderem Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) und RLP-Innenminister Roger Lewentz (SPD) geben.
+++ 18.25 Uhr: Der Mann, der in der Fußgängerzone in Trier mit einem Auto mehrere Menschen angefahren und mindestens zwei von ihnen getötet haben soll, fuhr die Passanten laut einem Polizeisprecher offenbar wahllos an. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf das Motiv, sagte der Sprecher vor Journalisten. Es gebe eine große Anzahl von Verletzten; eine konkrete Zahl nannte der Sprecher nicht.
+++ 17.50 Uhr: Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat bestürzt auf den tödlichen Vorfall in Trier reagiert. „Eine solche Tat geht uns allen mitten ins Herz, denn solch sinnlose Gewalt kann jeden treffen“, sagte der CDU-Politiker einer Mitteilung zufolge. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen sowie den Einsatzkräften, die nun schreckliche Bilder und Erlebnisse verarbeiten müssten. „Unsere tiefe Solidarität gilt jetzt unseren Nachbarn und Freunden in Trier und ganz Rheinland-Pfalz.“
Unterdessen hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann zum gemeinsamen Gebet in den Dom der Stadt eingeladen. „Ich bin zutiefst schockiert über die Amokfahrt, die quasi vor unserer Haustür passiert ist“, sagte Ackermann. Am Abend (20.00 Uhr) solle für die Opfer, ihre Angehörigen, für die Einsatz- und Rettungskräfte und alle, die von diesem schrecklichen Vorfall in Trier betroffen seien, gebetet werden. Auch Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger des Bistums seien im Einsatz. Am Abend (20.00) sollten zudem die Totenglocken in allen Trierer Kirchen läuten.
+++17.34 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Landesinnenminister Roger Lewentz (beide SPD) äußern sich in einer Pressekonferenz zu dem tödlichen Vorfall in Trier und äußern den Angehörigen ihre tiefe Anteilnahme. Innenminister Lewentz bedankte sich zudem bei den Rettungskräften für ihren Einsatz. Nur vier Minuten habe zwischen der ersten Meldung des Vorfalls und der Festnahme des Fahrers des Autos gelegen, so Lewentz.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach von einem „schlimmen, schrecklichen Tag für meine Heimatstadt Trier“. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, versicherte Dreyer. Als besonders schlimm bezeichnete sie vor Journalist:innen in Trier die Vorstellung, dass sich unter den Getöteten auch ein Baby befunden haben soll. „Menschen wurden von einer Sekunde auf die nächste aus dem Leben gerissen“, so die Ministerpräsidentin.
Nach Angaben des „Trierer Volksfreunds“ sollen sich die Zahlen der Toten nach dem tödlichen Vorfall in der Fußgängerzone mittlerweile auf vier erhöht haben. Auch schreibt die Zeitung, dass mittlerweile von mindestens 30 Verletzten ausgegangen werden müsse. Die Polizei will sich erst auf einer Pressekonferenz um 19 Uhr zu der Zahl der Toten und Verletzten äußern.
+++16.22 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) befindet sich nach eigenem Bekunden auf dem Weg nach Trier. Auf Twitter äußerte sie sich wie folgt zu den Vorfällen in der Trierer Fußgängerzone: „Ich bin schockiert und tief erschüttert über die Tat in meiner Heimatstadt Trier. Mein tiefes Beileid gilt den Angehörigen der Toten. Allen Verletzten wünsche ich, dass sie bald und schnell genesen.“
Und auch die Bundesregierung hat mit Betroffenheit auf den tödlichen Vorfall in der Fußgängerzone von Trier reagiert. „Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag (01.12.2020) auf Twitter. „Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen“, heißt es in einem entsprechenden Tweet.
Derweil bleibt die Innenstadt von Trier weiterhin abgesperrt, damit Sanitäter:innen und Ärzt:innen vor Ort Verletzte behandeln können. Der Fahrer des Autos hinterließ Fernsehaufnahmen zufolge eine Spur der Verwüstung in der Fußgänger von Trier. Triers Oberbürgermeister Leibe sagte gegenüber dem Fernsehsender „ntv“: „Es sieht aus wie nach einem Krieg“. Die Polizei bestätigt mittlerweile, dass sich unter den Toten mindestens ein Kind befunden hat.
+++15.56 Uhr: Der Trierer Polizeisprecher Karl-Peter Jochem gibt an, dass gegen 13.58 Uhr die ersten Meldungen bei der Polizei eingingen, dass ein silberner „Range Rover“ durch die Innenstadt von Trier rasen würde. Dem Polizeisprecher zufolge konnte der SUV in der Innenstadt von Trier nahe der Porta Nigra allerdings nach kurzer Zeit gestoppt werden und der Fahrer festgenommen werden.
Nach weiteren Angaben des Polizeisprechers stamme der Fahrer aus dem Landkreis Trier Saarburg. Mittlerweile müsse Jochem zufolge zudem von „mehreren Toten und Schwerverletzten“ ausgehen. Genauere Angaben könne die Polizei derzeit zu den Opferzahlen jedoch nicht geben. Wichtig sei jedoch, so Jochem, dass die Fußgängerzone von Trier abgesperrt sei und derzeit „keine Gefahr mehr“ bestehe.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) äußerte sich entsetzt über den tödlichen Vorfall mit einem Auto in Trier und die Zahl der Opfer. Innenminister Roger Lewentz (SPD) machte sich von Mainz auf den Weg zum Ort des Vorfalls nahe der Porta Nigra. Ministerpräsident Dreyer wird dort ebenfalls noch im Laufe des Nachmittags erwartet.
+++15.35 Uhr: Vor Vertreter:innen der Presse beantwortet die Polizei in Trier erste Fragen zum Vorfall. So soll es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 51-jährigen Mann gehandelt haben, der in Trier wohnhaft sei. Zu den genauen Zahlen an Verletzten und Toten wollte die Feuerwehr Trier zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genauen Angaben machen, da die Untersuchungen noch andauerten. Ein Sprecher der Polizei betonte jedoch: „Es bot sich ein Bild des Grauens“.
Mit Tränen in den Augen schilderte Oberbürgermeister Leibe, wie er auf dem Boden den Schuh eines Kindes gefunden habe, dass zu den Opfern gehört habe. Ersten Angaben der Polizei zufolge soll die Fahrt durch die Innenstadt von Trier etwa einen Kilometer lang gewesen sein.
+++ 15.21 Uhr: Wie der „Münchner Merkur“ berichtet*, soll ein Augenzeuge die Tat in Trier wie folgt beschrieben haben: Unzählige Menschen seien zur Seite gesprungen, auf der Straße hätten über 30, teils regungslose, Personen gelegen. „Das Auto fuhr gefühlt mit 70 bis 80 Stundenkilometern, hupte nicht, sondern gab nur Gas“, so der Zeuge weiter .
+++ 15.11 Uhr: Der Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) berichtet gegenüber dem „SWR“, dass es sich um eine Amokfahrt gehandelt haben soll. Neben zwei Toten habe es außerdem zwischen zehn und 15 Schwerverletzte gegeben. Rettungskräfte aus der gesamten Region befänden sich aktuell im Einsatz, um die Lage in Trier in den Griff zu bekommen.
Erstmeldung vom Dienstag, 01.12.2020: Trier - In einer Fußgängerzone in Trier hat ein Auto mehrere Menschen erfasst und nach ersten Erkenntnissen zwei von ihnen tödlich verletzt. Das teilte ein Sprecher der örtlichen Polizei am Dienstag (01.12.2020) der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Hintergrund sei unklar.
„Wir haben in der Fußgängerzone mehrere Verletzte, die von einem Auto angefahren wurden. Das Auto ist gestellt, der Fahrer ist festgenommen“, sagte er. Die Polizei sei mit weiteren Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei bat die Bevölkerung darum, den Bereich zu meiden.
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert, mehr in Kürze. (Christian Stör, Joel Schmidt) *merkur.de gehört zum Ippen-Digital Redaktionsnetzwerk