Entdeckung in China schrieb Geschichte neu: Warum hatten Dinosaurier Federn?

In den 1990er findet ein chinesischer Bauer und Hobby-Fossilsammler ein Dinosaurier-Fossil, das unser Bild der Urzeitriesen grundlegend verändert.
Liaoning - Dinosaurier hatten offenbar auch ein Federkleid. Eine Entdeckung (*FR berichtete) aus China hat unser Bild von Dinosauriern grundlegend verändert. Und es ist ausgerechnet ein Bauer und Hobbysammler, der diesen geschichtsträchtigen Fund machte.
1996 fand Li Yumin in der Yixian-Formation eine Gesteinsplatte. Instinktiv wusste er, dass es sich dabei um etwas Außergewöhnliches handeln musste. Yumin spaltete die Platte und stieß dabei auf zwei Hälften eines etwa 70 Zentimeter langen Fossils.
Dinosaurier mit Federn: Wichtige Funktion für Artgenossen
Der Hobbysammler bot eine Hälfte des Fossils dem Nationalen Geologischen Museum in Peking an, die andere Hälfte dem Institut für Geologie und Paläontologie in Nanjing. Das Museum in Peking nahm sich der Sache an und führte eine Analyse des Dinosaurier-Fossils durch. Es zeigte sich unter anderem am Gestein, dass das Tier von einer dünnen Hülle beziehungsweise Schicht umgeben war. Genau wie Daunen von Vögeln. Die Wissenschaftler vermuteten, dass der Dinosaurier primitive Federn gehabt haben muss. Das Fossil erhielt den Namen Sinosauropteryx. Laut spektrum.de wurde der Dinosaurier zwischen 70 und 100 Zentimeter groß.
Er ist der erste Dinosaurier, der Merkmale aufweist, die sonst nur bei Vögeln vorkommen. Mit diesem spektakulären Fund wurde klar, dass sich das bis dato gängige Bild des furchteinflößenden Dinosauriers ändert. Die Wissenschaftler können außerdem wichtige Schlüsse im Hinblick auf die Verwandtschaft von Dinosauriern und Vögeln ziehen.
Anmerkung der Redaktion
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 07.01.2022 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, bieten wir ihn erneut an.
Kanadischer Wissenschaftler: „Ich fiel fast um“
Der kanadische Paläontologe Phil Currie, der zu dem Zeitpunkt das chinesische Museum besuchte, war begeistert: „Als ich diese Platte von Schluffstein gemischt mit vulkanischer Asche und der in ihr eingebetteten Kreatur sah, fiel ich fast um“, wie scinexx.de berichtet.
Jahrelang trieb die Forscher die Frage um, warum Dinosaurier auch mit Federn ausgestattet waren. 2010 entdeckten sie dann, dass die Tiere zum Teil unterschiedliche Federfarben hatten. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass die Federn den Dinosauriern soziale Funktionen boten: die Zuordnung zu einer Art, einem Geschlecht sowie Hinweise zur Gesundheit waren für Artgenossen anhand des Federkleids möglich. *FR ist ein Angebot von IPPEN.Media.
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