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Studie zeigt: Schulleistungen verbessern sich während des Ramadan

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Von: Kilian Bäuml

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Der muslimische Fastenmonat Ramadan beginnt. Laut einer Studie wirkt er sich positiv auf die Leistung von Schulkindern aus.

Frankfurt – Am 23. März beginnt für die weltweit fast zwei Milliarden Muslime und Musliminnen der Fastenmonat Ramadan. Das ist der neunte Monat des muslimischen Kalenders, er spielt im Islam eine wichtige Rolle und ist sogar eine der fünf Säulen des Islam. Anders als in der christlichen Fastenzeit gibt es strenge Regeln zu beachten. Das gilt besonders für die Zeiten, in denen gegessen wird. Auch Kinder und Jugendliche können am Fasten teilnehmen, das wirkt sich offenbar sogar positiv auf ihre schulischen Leistungen aus.

Einer Studie, die im Journal of Economic Behavior & Orgnization veröffentlicht wurde, legt nahe, dass sich Fasten positiv auf die schulischen Leistungen auswirkt. Die Studie nutzte die PISA-Ergebnisse aus sechs westeuropäischen Ländern der Jahre 2003 bis 2018. PISA ist eine internationale Studie, die sich mit schulischen Leistungen beschäftigt. Dabei wurde beobachtet, dass die Leistungen muslimischer Schulkinder während der Fastenzeit deutlich ansteigen.

RamadanFastenmonat
Dauer23. März bis 21. April

Leistungen in der Schule sind während des Ramadan-Fastens oft besser: Das könnte der Grund sein

Dass sich schulische Leistung während des Ramadan verbessern, liegt jedoch wahrscheinlich nicht am strengen Fasten selbst. Das Fasten kann für den Körper sogar sehr anstrengend sein, was sich wiederum negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. Der Grund für die Leistungssteigerung liegt wahrscheinlich in der gemeinschaftlichen Aktivität.

Eine Gruppe Schulkinder läuft durch die Stadt
Die Gemeinschaft während des Ramadan-Fastens wirkt sich wahrscheinlich postitv auf die Leistung von Schulkindern aus. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/Imago

Der Monat ist geprägt von innerer Einkehr und dem Gefühl einer Gemeinschaft. Deshalb treffen sich die Gläubigen während des Ramadan jeden Abend nach Sonnenuntergang, um gemeinsam das Fasten zu brechen, schreibt der MDR. Auch das gemeinsame Besuchen der Moschee und das Treffen von Freunden und Familie gehören dazu.

Die Gemeinschaft während des Ramadan-Fastens wirkt sich positiv auf die Leistung aus

Die Forschenden vermuten, dass die gemeinsamen Erfahrungen während eines strengen Ramadan den Heranwachsenden bei ihrer Identitätsbildung helfen. Beim gemeinsamen Ramadan-Fasten knüpfen die Heranwachsenden Freundschaften und bauen sich ein Netzwerk auf. Zudem vermittele ihnen das gemeinsame Fasten, vor allem mit Gleichaltrigen, ein festes soziales Umfeld. Das wirke sich wiederum ebenfalls positiv auf ihre Leistung aus.

„Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der Hypothese, dass gemeinsame Erfahrungen während intensiverer Ramadane die Bildung von Sozialkapital und einer sozialen Identität fördern, die sich positiv auf die Lernergebnisse auswirken“, heißt es dazu in der Studie. (Kilian Bäuml)

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