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Klimawandel: Studie zeigt mögliche Szenarien - Folgen könnten Gesellschaft teuer zu stehen kommen

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Von: Vivian Werg

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Die Folgen des Klimawandels kommen der Gesellschaft teuer zu stehen: Deutschland könnte er Hunderte Milliarden Euro kosten – das stellt nun eine Studie fest.

Frankfurt/ Berlin – Naturkatastrophen und fortschreitende Klimaveränderungen haben längst schwere ökonomische Folgen. Laut Stefan Wenzel (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz könnten diese Folgen noch massiv anwachsen.

Bis zur Mitte des Jahrhunderts könnten Kosten von bis zu 900 Milliarden Euro allein auf Deutschland zukommen. Das zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels, die von der Bundesregierung beauftragt wurde.

Aufgerissen und ausgetrocknet ist eine Sandbank an der Niedrigwasser führenden Donau.
Der Klimawandel ist an vielen Orten der Welt auf extreme Weise spürbar – auch in Europa. © Armin Weigel/ dpa

Klimawandel: Studie zeigt mögliche Szenarien, keine Prognosen

In der Untersuchung spielten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG verschiedene Szenarien für den Zeitraum 2022 bis 2050 durch. Ein „schwacher Klimawandel“ würde demnach rund 280 Milliarden Euro erfordern. Die Maximalsumme von 900 Milliarden Euro bei einem „starken Klimawandel“. Errechnet wurden hierfür Ertragsausfälle in der Landwirtschaft, die Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur, aber auch Störungen von Lieferketten und Produktionsprozessen. 

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt. Die Ergebnisse der Studie sollen jedoch nicht als Vorhersage verstanden werden, sondern lediglich einen Eindruck vermitteln, was unter bestimmten Annahmen passieren könnte, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ohne Vorkehrungen oder Anpassungsmaßnahmen an die Erderwärmung wären Verluste in der Wirtschaftsleistung die Folge.

Klimawandel: Mit Anpassungsmaßnahmen lassen sich die Schäden begrenzen

Neben unmittelbaren Schäden entstehen laut Studie auch indirekte Kosten wie beispielsweise im Gesundheitssystem, durch Arbeitsausfälle und Unterbrechung von Lieferketten. „Es ist also damit zu rechnen, dass die Kosten des Klimawandels noch wesentlich höher ausfallen können, als durch die Szenarien im Modellzusammenhang ermittelt“, heißt es in der Untersuchung.

Mehr Grünanlagen in der Stadt könnten der Studie zufolge die rein ökonomischen Kosten um 60 bis 100 Prozent reduzieren. „Verringert werden können die durch Klimaänderungen und Extremwetterereignisse verursachten volkswirtschaftlichen Folgen aus unserer Sicht nur durch klimaangepasstes Bauen“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Klimawandel: Was die Bundesregierung plant

„Nichthandeln ist viel teurer als Handeln“, mahnte Wenzel. Wie die dpa berichtet, soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein – also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als wieder abgebaut werden. Ab 2050 will das Land sogar mehr Treibhausgase binden als ausstoßen.

Darüber hinaus sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, Klimaschutz und Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels voranzutreiben. Sowohl für Klimaschutz als auch für -anpassung gebe es einen „enormen Finanzierungsbedarf“, sagte Umwelt-Staatssekretärin Christiane Rohleder (Grüne). Das Umweltministerium prüfe deshalb eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes, wofür allerdings das Grundgesetz geändert werden müsste. (dpa/ Vivian Werg)

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