Verdi-Streik ab Dienstag: Diese Bundesländer, Städte und Einrichtungen sind betroffen
Kaum ist der letzte Verdi-Streik überwunden, kommt schon der nächste. Auch Dienstag und Mittwoch legen wieder einige Einrichtungen in Deutschland ihre Arbeit nieder.
Berlin – Die Gewerkschaft Verdi ist mit den Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst unzufrieden und macht das mit wiederholten Aufrufen zum Warnstreik sehr deutlich. Erst am vergangenen Freitag (3. März) legte Verdi in mehreren Bundesländern den öffentlichen Nahverkehr lahm – und kündigte für Montag (6. März), Dienstag (7. März) und Mittwoch (8. März) die nächste Streikwelle an. Welche Bundesländer und Städte davon betroffen sind und welche Einrichtungen bestreikt werden.
Erneuter Verdi-Streik: Welche Bundesländer ab Montag betroffen sind
Viele Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV werden den Warnstreik am Freitag auf dem Weg zur Arbeit hautnah mitbekommen haben – schließlich standen Busse und Bahnen in sechs Bundesländern still. Die Warnstreiks von Verdi werden ab Montag fortgeführt, allerdings in anderen Bereichen. Vor allem Krankenhäuser und die Stadtreinigung, aber auch einzelne Kitas sollen von den Streiks betroffen sein. In folgenden Bundesländern sollten Sie sich auf Einschränkungen im öffentlichen Dienst einstellen:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Sachsen
Verdi-Streik in Baden-Württemberg ab Montag – auch Kliniken legen ihre Arbeit nieder
In Baden-Württemberg trifft es Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge vor allem die Stadt Mannheim. Dort werden demnach die Stadtverwaltung, Eigenbetriebe Stadtraumservice und Stadtentwässerung, der Eigenbetrieb Nationaltheater sowie weitere Fachbereiche und Eigenbetriebe bestreikt. In der Stadt Filderstadt soll zudem eine Kundgebung vor dem Rathaus stattfinden.
Wie die Badische Zeitung berichtet, hat Verdi darüber hinaus die Beschäftigten der Kreis-Kliniken zu einem Warnstreik aufgerufen. Davon betroffen seien alle vier Klinikstandorte in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim. Der Streik in den vier Krankenhäusern soll zwischen 6 und 22 Uhr stattfinden – eine Notfallversorgung sei laut Kreis-Kliniken in dem Zeitraum aber gesichert. Bei geplanten Operationen komme es allerdings zu Verschiebungen. In diesen baden-württembergischen (Kreis)-Städten und Gemeinden kommt es ab Montag zu Streiks:
- Aichtal
- Filderstadt
- Gemeinde Neuhausen auf den Fildern
- Gemeinde Wolfschlugen
- Lörrach
- Mannheim
- Rheinfelden
- Schopfheim
Verdi in Bayern ruft zum Streik auf: In welchen Städten Einschränkungen zu erwarten sind
Auch in Bayern werden zum Wochenstart Verdi-Streiks stattfinden. In dem süddeutschen Bundesland rief die Gewerkschaft unter anderem die Belegschaften von Krankenhäusern und Stadtwerken, zum Teil auch Straßenreinigung oder Müllabfuhr zu Warnstreiks auf, wie der bayerische Verdi-Bezirksverband in München mitteilte.
Für die kreisfreie Stadt Amberg kündigte Verdi Oberpfalz laut dem Bayrischen Rundfunk ebenfalls erneute Warnstreiks im öffentlichen Dienst ab Montag an. Auf den Zug springt auch Augsburg auf: Dort sollen am Montag die Beschäftigten der Stadt in den Dienststellen Finanzreferat, Schulen und Bildung, Kultur, Sicherheit und Ordnung, Sport und Bäder, Wirtschaft sowie im Referat der Oberbürgermeisterin ihre Arbeit pausieren.
Auch ein Klinikum in Bayern soll von dem Warnstreik betroffen sein. Wie der BR berichtet, rief Verdi die Beschäftigten des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau dazu auf, ab Montag ihre Arbeit niederzulegen. Auch in dem Fall wurde zwischen Verdi und den beiden Krankenhaus-Standorten aber eine Notdienstvereinbarung geschlossen. Für Niederbayern seien laut einer Verdi-Sprecherin in der nächsten Woche derweil noch keine größeren Warnstreikaktionen geplant.

Berlin macht beim Verdi-Streik mit: Was ab Montag geplant ist
In Berlin müssen sich Bewohnerinnen und Bewohner der Landeshauptstadt ab Montag ebenfalls auf Einschränkungen im öffentlichen Dienst einstellen. Verdi hat die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigung und der Wasserbetriebe für Montag und Dienstag, den 6. und 7. März 2023 zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. An diesen beiden Tagen werden Mitarbeiter von Vivantes, Charité und dem Jüdischen Krankenhaus ihre Arbeit niederlegen. Verdi rechnet laut dpa mit etwa 1000 streikenden Krankenhausbeschäftigten.
Außerdem beteiligen sich demnach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung, des Studierendenwerks und der Hochschule für Technik und Wirtschaft an beiden Tagen am Warnstreik. Am Montag legten die Mitarbeitenden der Berliner Bäderbetriebe ihre Arbeit nieder. Streiks waren am Montag darüber hinaus in den Dienststellen des Bundes, der Bundeswehr und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung geplant. Am Dienstag werden sich auch Beschäftigte der Deutschen Rentenversicherung und der Bundesagentur für Arbeit (Regionaldirektion, Arbeitsagentur und Jobcenter) in Berlin sowie Beschäftigte des Annedore-Leber-Berufsbildungswerkes und der Rosa-Luxemburg-Stiftung beteiligen.
Verdi-Streik in Hessen und NRW: Welche Einrichtungen in den Bundesländern betroffen sind
In Hessen rief die Gewerkschaft zunächst „nur“ die Beschäftigten des Uniklinikums Gießen-Marburg am 6. und 7. März 2023 zu Warnstreiks auf. Die streikenden Gesundheitsbeschäftigten wollen laut der dpa an beiden Tagen auf dem Krankenhausratschlag in der Kongresshalle Gießen über ihre Forderung nach einem Tarifvertrag beraten.
Am Internationalen Frauentag (8. März) ruft Verdi die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik- und Aktionstag auf. Dabei wird es in NRW zu flächendeckenden Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen und Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienst kommen. An diesem Tag finden in über 15 Städten Kundgebungen und Aktionen im Rahmen der Warnstreiks statt, zu denen mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden.
In Nordrhein-Westfalen wurden von Verdi bislang kaum Streiks angekündigt. Focus berichtet über vereinzelte Kita-Streiks am Montag, die in Köln drei Kindertagesstätten betreffen sollen – am Mittwoch, 8. März 2023, sollen demnach aber alle anderen Kitas der Stadt nachziehen.
Nordsachsen und Leipzig: Busse bleiben wegen Verdi-Streik ab Montag stehen
Etwas stärker wird es derweil Nordsachsen treffen. Dort soll das regionale Busunternehmen „Nordsachsen Mobil“ im Rahmen der Tarifverhandlungen bis zum 8. März bestreikt werden. Auch die Beschäftigten des Busunternehmens „Regionalbus Leipzig“ legen ihre Arbeit für drei Tage nieder.
Folgende Städte und Regionen sind laut der dpa von den Warnstreiks ab Montag betroffen:
- Bad Düben
- Delitzsch
- Eilenburg
- Krostitz
- Leipzig
- Oschatz
- Torgau
Am Dienstag und Mittwoch werden in Dresden Sparkassen, Sportstätten, das Heinrich-Schütz-Konservatorium sowie die Eigenbetriebe IT bestreikt. Verdi zufolge ist mit erheblichen Einschränkungen der 189 kommunalen Kitabetriebe zu rechnen. Auch Beschäftigte im Städtischen Krankenhaus Dresden solle ihre Arbeit am Mittwoch niederlegen. Hier können demnach geplante Operationen ausfallen.
Der öffentliche Verkehr in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen ruht laut dem MDR in der Zeitspanne also nahezu komplett. Auch der Schülerverkehr könne an den Tagen nicht aufrechterhalten werden. (Anika Zuschke)