El Niño: Bringt uns das Wetter-Phänomen einen Rekordsommer in Deutschland?
Wird der Sommer 2023 der wärmste aller Zeiten? Laut Experten könnte das Wetter-Phänomen El Niño uns einen extremen Hitzesommer bescheren – mit neuen Rekordwerten.
München – Nachdem sich diese Woche vielerorts die Sonne zeigte, und die Temperaturen sogar in den zweistelligen Bereich kletterten, wird noch einmal ein Spätwintereinbruch Bayern treffen – der DWD warnt sogar vor Frost. Doch obwohl es noch lange hin zu sein scheint, steht nach Ansicht von Experten der nächste Rekord-Sommer ins Haus. Der Grund: Das Wetter-Phänomen El Niño ist im Anmarsch, und könnte laut Meteorologen für Extrem-Temperaturen sorgen. Die Weltorganisation für Meteorologie schlägt Alarm.
Sorgt Wetter-Phänomen El Niño bald für extreme Temperaturen in Deutschland?
Die Anzeichen für den Einzug des Wetter-Phänomens El Niño mehren sich, meldete die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Mittwoch in Genf: „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich El Niño entwickelt, ist in der ersten Jahreshälfte zwar gering (15 Prozent im April bis Juni), steigt aber allmählich auf 35 Prozent im Mai bis Juli“, so die WMO. „Langfristige Vorhersagen für Juni-August zeigen eine viel höhere Wahrscheinlichkeit (55 Prozent) für die Entwicklung von El Niño“.
Wenn wir jetzt in eine El-Niño-Phase eintreten, wird dies wahrscheinlich zu einem weiteren Anstieg der globalen Temperaturen führen.
Das Ereignis El Niño tritt alle paar Jahre auf und treibt die globalen Temperaturen in die Höhe. Die Auswirkungen können dieses Jahr zu neuen Temperaturrekorden führen, denn „die abkühlende Wirkung von La Niña hat den globalen Temperaturanstieg vorübergehend gebremst, auch wenn die vergangenen acht Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen waren“, so WMO-Generalsekretär Prof. Petteri Taalas.

El Niño im Anmarsch: Wetterphänomen könnte laut Experten 2023 Rekordsommersommer bescheren
Wetterexperten warnen davor, dass im Jahr 2023 eine Hitze wie noch nie droht. Vor Temperaturen von bis zu 50 Grad wird aber vor allem für Regionen wie Südostasien und Afrika, die Nordostküster der USA und Südamerika gewarnt. Doch was haben wir in Deutschland zu erwarten? Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net wagt eine Prognose: „Der nächste Sommer könnte mal wieder einer der wärmsten seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen werden“. Dabei erlebte Deutschland laut dem Deutschen Wetterdienst bereits mit 2022 eines der wärmsten Jahre und ein „außergewöhnliches Wetterjahr“.
Laut DWD-Aufzeichnungen war es mit 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Und das, obwohl es in eine Phase mit dem abkühlend wirkenden Wetterereignis La Niña fiel. Nun mehren sich also die Anzeichen, dass die mit drei Jahren ungewöhnlich lange La-Niña-Phase zu Ende geht.
Nach Dürresommer 2022: Bahnt sich die nächste Durststrecke bereits an?
Schließt sich dem trotz La-Niña extrem dürren und heißen Sommer 2022 nun die nächste Durststrecke an, könnte es eng werden: Wegen der derzeitigen Sommer-Prognose sorgen sich Meteorologen um Flüsse. Denn nicht nur in Italien, auch in anderen beliebten Urlaubsregionen warnen Experten vor einem Dürre-Sommer. Hierzulande könnten ausbleibende Niederschläge dazu führen, dass die Waldbrandgefahr für 2023 noch höher sein könnte als im letzten Jahr.
Wetter-Pänomen El Niño
Mit dem „El Niño“-Phänomen lassen die tropischen Ostpassatwinde nach oder ändern sogar komplett ihre Richtung. Dadurch verändern sich auch die Meeresströmungen. Das Meer vor der südamerikanischen Westküste bei Peru erwärmt sich stark.
Die Folgen: Die Wolken, welche die Niederschläge eigentlich an die asiatischen und australischen Ostküsten bringen sollten, werden nun in die entgegengesetzte Richtung getrieben und regnen über den sonst trockenen Westküsten des amerikanischen Kontinents ab. Die riesigen Wassermassen sorgen für Hochwasser, Überschwemmungen und Erdrutsche.
Das Wasser fehlt dann wiederum an anderer Stelle: In Australien, Südostasien und im Südosten Afrikas herrscht in einem „El Niño“-Jahr extreme Trockenheit. Die Auswirkungen von El Niño sind auch in Europa und Deutschland zu spüren.
Quelle: dwd
El Niño: Experten erwarten globale Temperaturrekorde
„Obwohl die stärksten Auswirkungen von El Niño im äquatorialen Pazifik zu spüren sind, können sie Folgen für das Wetter auf der ganzen Welt haben, weil sie Hoch- und Tiefdrucksysteme, Winde und Niederschläge beeinflussen“, erklären Klimaforscher der Columbia-Universität. „Da das wärmere Ozeanwasser überschüssige Energie (Wärme) an die Atmosphäre abgibt, steigen die globalen Temperaturen.“
„Schweißtreibende Aussichten für den Sommer 2023“ – und „sehr warme Aussichten für den Frühling“
Dominik Jung, Diplom-Meteorologe von wetter.net, prophezeite gegenüber kreiszeitung.de von IPPEN.MEDIA bereits „schweißtreibende Aussichten für den Sommer 2023 und sehr warme Aussichten für den Frühling.“ Der Experte führt aus: „Schon der Januar war ja deutlich zu warm und der Februar ist auch schon wieder über dem langjährigen Klimamittel.“ Dieser Trend werde sich demnach fortsetzen.