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Vermisste Rebecca: Neue Google-Daten könnten offenbar Schwager der falschen Aussage überführen

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Von: Michelle Brey

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Seit einem Jahr ist die Berliner Schülerin Rebecca nun schon verschwunden.
Seit Februar 2019 ist die Berliner Schülerin Rebecca nun schon verschwunden. © Privat 

Im Vermisstenfall von Rebecca Reusch gibt es offenbar neue Erkenntnisse. Ihr Schwager soll zur fraglichen Zeit ihres Verschwindens bizarre Suchanfragen im Internet gestellt haben.

Berlin/München - Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca Reusch. Mehr als vier Jahre später fehlt von dem Mädchen aus Berlin weiterhin jede Spur. Beständig unter Verdacht: Ihr Schwager. Nun soll es neue Hinweise gegeben haben, über die Bild.de berichtet.

Rebecca Reusch: Neue Details im Vermisstenfall - Ermittler suchten offenbar nach Strangulationswerkzeugen

Erst im März 2023 hatten die Ermittler erneut das Haus des Tatverdächtigen untersucht. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft im April gegenüber IPPEN.MEDIA mitteilte, fand „eine Durchsuchung mit dem Zweck des Auffindens von Beweismitteln bei dem Beschuldigten, gegen den die Ermittlungen weiterhin andauern“, statt. Weitere Details könnten nicht mitgeteilt werden. Hintergrund sei eine mögliche Ermittlungsgefährdung. Ein Experte erklärte darüber hinaus die Schlüsselmomente des Vermisstenfalls.

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, sollen in dem Haus akustische Messungen durchgeführt worden sein. Laut RTL fiel den Ermittlern ein Bademantel mit fehlendem Gürtel auf. Dieser soll offenbar für „das Ziehen und Schleppen eines Bobby-Cars verwendet“ worden sein. Weil der Gürtel schmutzig war, habe man ihn entsorgt. Das schrieb RTL im April unter Berufung auf ein Telefonat mit Rebeccas Mutter.

Von Bild.de heißt es nun in einem Bericht, dass das Haus des Schwagers auch nach Strangulationswerkzeugen durchsucht worden sei. Es wurde „gezielt nach Gegenständen wie lange Schnürsenkel, Stoff ummantelte Kabel, Hosen- und Bademantelgürtel, mit denen man Sex-Partner würgen kann“, gesucht. So äußerte sich demnach ein Ermittler gegenüber der Zeitung.

Vermisstenfall Rebecca: Google-Daten lieferten offenbar neue Erkenntnisse zum tatverdächtigen Schwager

Im Bericht heißt es weiter, das Landeskriminalamt habe einen USB-Stick mit verschlüsselten Daten sowohl von Rebecca als auch von dem Tatverdächtigen ausgewertet. Dieser soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Februar 2021 von Google übermittelt worden sein. Der Zeitung zufolge sollen die Daten den Ermittlern neue Erkenntnisse geliefert haben.

Rebecca hatte in der Nacht auf den 18. Februar 2019 bei ihrer Schwester und deren Mann in Berlin-Britz übernachtet. Um 9.50 Uhr hätte sie in ihrer Schule ankommen sollen. Die damals 15-Jährige tauchte dort jedoch nie auf - und blieb seither verschwunden. Der Schwager behauptete, er habe geschlafen, als sie das Haus verlassen habe. Die Daten decken einen erneuten Widerspruch in den Aussagen des Schwagers auf. Offenbar war nicht nur Rebecca in der Nacht und am Morgen vor ihrem Verschwinden bei Google eingeloggt, sondern auch er. Der Mann von Rebeccas Schwester hat damit nicht, wie behauptet, geschlafen, als Rebecca spurlos verschwand.

Staatsanwaltschaft hält sich im Fall Rebecca bedeckt

Bei den angesehenen Praktiken soll den Ermittlern offenbar eine Tendenz aufgefallen sein. Demnach besuchte der Tatverdächtige insbesondere Internetseiten, auf denen Fesselpraktiken beim Geschlechtsverkehr und Strangulationspraktiken zu sehen waren. Bei der Hausdurchsuchung soll den Ermittlern dann der erwähnte Bademantel mit fehlendem Gürtel aufgefallen sein. Woher Bild.de diese Informationen bezieht, bleibt zunächst unklar.

Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage von IPPEN.MEDIA keine dieser Informationen. „Wir haben gegenüber der Zeitung keine entsprechenden Angaben getätigt und werden auch weiterhin in Hinblick auf die nach wie vor andauernden Ermittlungen keine Informationen geben können, um den Ermittlungszweck nicht zu gefährden“, lautete die Begründung. (mbr)

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