Schöne Menschen haben laut Studie einen entscheidenden Vorteil - Forscher stoßen auf weitere Überraschung
Attraktive Menschen leben länger, wie eine Studie zeigt. Aber auch unattraktive Menschen haben demnach gesundheitliche Vorteile.
Gdynia/Oslo – Schöne Menschen haben es bekanntermaßen oft leichter im Leben. Sie bekommen bessere Jobs und haben auch mehr Erfolg bei der Partnersuche. Doch damit ist es noch nicht genug, denn aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Laut einer aktuellen Studie sorgt Attraktivität auch noch für ein längeres Leben. Frauen und Männer, die von anderen als gutaussehend wahrgenommen werden, haben demnach ein geringeres Risiko für bestimmte Krankheiten.
Attraktivität senkt das Risiko für bestimmte Krankheiten
Zu diesem Ergebnis kommen die Soziologen Grzegorz Bulczak von der „Universität des Meeres“ im polnischen Gdynia und Alexi Gugushvili von der Universität Oslo. Für ihre Studie analysierten sie die Daten von über 20.000 US-Amerikanern, deren Gesundheit man über Jahre hinweg beobachtet hatte. Zunächst legten sie dafür Fotos der Männer und Frauen weiteren Probanden vor, die deren Attraktivität bestimmten und in eine Kategorie von 1 („sehr unattraktiv“) bis 5 („sehr attraktiv“) einordnen sollten. Dabei spielte nicht nur das Gesicht, sondern die gesamte Statur eine Rolle für die Bewertung.
Schöne Menschen haben seltener Herzinfarkte oder Diabetes
Anhand der vorliegenden medizinischen Daten zu Cholesterin, Blutdruck, Entzündungen, Blutzucker und Ruhepuls ermittelten die Wissenschaftler außerdem das Risiko für kardio-metabolische-Erkrankungen wie Diabetes und Herzinfarkte. Dabei stellten sie fest: Männer und Frauen aus den oberen Schönheitskategorien waren auch besonders gesund. Besonders attraktive Menschen aus Kategorie 5 hatten ein um 18 Prozent verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beim „Durchschnitt“, also in der Kategorie 3, zeigte sich auch ein neutrales Risiko. Es war weder höher noch niedriger.
Weniger schöne Menschen haben der Studie zufolge ein höheres Risiko zu erkranken
Bei Menschen, die „nur“ noch auf Stufe 2 der Attraktivitätsskala gelandet waren, war es dagegen schon um 28 Prozent erhöht. Und was war mit den Menschen, die auf Stufe 1 gelandet waren – also die als am wenigsten attraktiv wahrgenommen wurden? War ihre Gesundheit auch entsprechend gefährdet, wie man es der Abstufung nach erwarten würde? Hier stießen die Forscher auf eine Überraschung.

Bei unattraktiven Menschen stießen die Forscher auf eine Überraschung
So hatten die am wenigsten attraktiv beurteilten Menschen ebenfalls ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Diabetes. Es war im Schnitt 16 Prozent geringer als beim Durchschnitt. „Wir wissen aus früheren Untersuchungen, dass Menschen, die als sehr unattraktiv gelten, in verschiedenen Lebensbereichen besser abschneiden“, erklären die Studienautoren dem Tagesspiegel zufolge.
Weniger attraktive Menschen müssen sich mehr anstrengen und sind dadurch fitter
Einen etwas überspitzten Interpretationsansatz zu dieser Aussage liefert die Zeitung ebenfalls: „Wer so richtig hässlich ist, dem wird nichts in den Schoß gelegt und muss sich deshalb besonders anstrengen“. Das könne die körperliche Fitness erhöhen, woraus sich wiederum gesundheitliche Vorteile ergeben.
Wer mehr für Körper und Gesundheit tut, wird möglicherweise als schöner wahrgenommen
Die körperliche Verfassung ist aus soziobiologischer Sicht auch bei attraktiven Menschen ein entscheidendes Kriterium dafür, wie attraktiv jemand wahrgenommen wird. So ist eine weit verbreitete Theorie zum Schönheitsideal, dass als schön wahrgenommen wird, was Gesundheit und gute Gene signalisiert. Doch es gibt auch eine andere Interpretationsweise: So könnte es auch sein, dass Menschen, die mehr für ihren Körper und ihre Gesundheit tun, dadurch auch attraktiver werden.
Schöne Menschen können mit einem längeren Leben rechnen – zumindest bei einigen Krankheiten
Das Ergebnis der aktuellen Studie besagt also: Schöne Menschen haben ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes und dürfen demnach auch mit einem längeren Leben rechnen – zumindest in Bezug auf einen frühen Herztod oder ähnliches. Der Einfluss der Schönheit auf andere Krankheiten wurde nicht untersucht. Aber auch wenig attraktive Menschen haben einen erhöhten Schutz. Vielleicht ist das ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit für manche vermeintlichen Vorteile der „Schönen“.