Schilddrüsenunterfunktion: Auf diese Lebensmittel sollten Betroffene besser verzichten
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann Auswirkungen auf Psyche, Stoffwechsel, Wachstum und Kreislauf haben. Mit der richtigen Ernährung lässt sich gegensteuern.
Frankfurt – Unsere Schilddrüse ist zwar nur ein kleines Organ im vorderen Halsbereich, hat aber großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. So produziert diese wichtige Hormone, die unter anderem unseren Stoffwechsel, Wachstum, Kreislauf und Psyche beeinflussen. Ist etwas mit der Schilddrüse nicht in Ordnung, beispielsweise durch eine Schilddrüsenunterfunktion, kann dies entsprechend körperliche Auswirkungen haben.
Viele Angewohnheiten können für eine Beeinträchtigung der Schilddrüse verantwortlich sein. Wer unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet oder präventiv dagegen vorgehen möchte, sollte auch auf die richtige Ernährung achten. Einige Lebensmittel können sich positiv auf die Schilddrüsenfunktion auszuwirken. Andere wiederum können die Symptome verstärken oder sogar für die Fehlfunktion verantwortlich sein. Doch welche Lebensmittel sind die richtigen?

Schilddrüsenunterfunktion: Diese Lebensmittel sollten in den Speiseplan integriert werden
Um die Schilddrüse leistungsfähig und den Körper somit gesund zu halten, benötigt diese neben Spurenelementen wie Selen, Kalzium und Eisen auch Vitamine wie Vitamin A und Vitamin D. Beim Speiseplan sollte also darauf geachtet werden, diese Nährstoffe bewusst mit aufzunehmen. Damit die Schilddrüse allerdings auch ausreichend Hormone produzieren kann, benötigt diese vor allen Dingen ausreichend Jod. Wird nicht genügend Jod über die Nahrung aufgenommen, kann sich die Schilddrüse vergrößern, eine Schilddrüsenunterfunktion ist die Folge. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beträgt die empfohlene tägliche Jodmenge bei Jugendlichen und Erwachsenen bis zu 200 Mikrogramm, bei Schwangeren und Stillenden liegt die Dosis höher.
Aus diesem Grund sind jodhaltige Lebensmittel eine gute Grundlage, um einer Schilddrüsenunterfunktion vorzubeugen und die Symptome zu lindern. Zudem sollte auf die Aufnahme mineralstoffreicher Lebensmittel geachtet werden. Der NDR empfiehlt hierfür folgende Lebensmittel:
- Fisch und Meeresfrüchte
- Wurstwaren und Fleisch, zum Beispiel magerer Aufschnitt wie Corned Beef, Putenbrustaufschnutt, Aspik
- Getreideprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornreis oder Vollkornnudeln, ungezuckertes Müsli oder Haferflocken
- zuckerarme Obstsorten wie Apfel, Aprikose, Marille, Brombeeren, Clementinen, frische Erdbeeren, Grapefruit, Heidelbeeren, Himbeeren, Johanisbeeren, Sauerkirschen, Kiwi, Nektarine, Papaya, Orange, Pflaumen, Pfirsich, Stachelbeere, Wassermelone
- jegliches Gemüse
- Nüsse und Samen
- Fette und Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, wenig Butter
- Getränke wie Wasser und ungezuckerter Tee, vor allem Kräutertee
- Eier, Milch, Milchprodukte und Käse wie Buttermilch, Speisequark bis 20 Prozent Fett, Naturjoghurt bis 3,5 Prozent Fett, Käse bis 45 Prozent Fett
Auf diese Lebensmittel sollte man bei einer Schilddrüsenunterfunktion besser verzichten
Neben vielen Lebensmitteln, die förderlich bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind, gibt es aber auch zahlreiche Lebensmittel, die bei einer solchen nicht konsumiert werden sollten oder eine solche eher begünstigen können.
Nicht empfohlen sind Lebensmittel wie:
- Weiß- und Toastbrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Croissants; Hartweizennudeln; geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Kartoffelpuffer; Fertiggerichte, Fast Food
- Süßigkeiten, süße Backwaren, süße Milchprodukte (s. u.), Eiscreme, Chips, Flips, Salzgebäck
- Obst wie gezuckerte Obstkonserven und Obstmus, kandiertes Trockenobst
- Erdnüsse und gesalzene Nüsse
- Schweine- und Gänseschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
- Fruchtsaft, Softdrinks, Milchmixgetränke, Alkohol
- Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt; bei Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder chronisch entzündeter Schilddrüse: sehr jodreicher Fisch wie Meeräsche, Seelachs, Schellfisch
- Paniertes Fleisch; alle übrigen Wurstwaren und generell Schweinefleisch
- Eier- und Milchprodukte, insbesondere fettreiche Milchprodukte wie Sahne, Schmand und Crème fraîche; gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakao-Zubereitungen, Fruchtbuttermilch
- Quelle: ndr.de
Schmerzen im Hals sowie Räuspern und Husten können symptomatisch auf eine Schilddrüsenerkrankung hinweisen. (Niklas Müller)