Unklar ist, wie scharfe Munition in den Revolver gelangen konnte. Am Filmset hat die Polizei 500 Kugeln sichergestellt, eine „Mischung“ aus Platzpatronen, Patronenattrappen und vermutlich auch echten Kugeln, wie Sheriff Mendoza sagte. „Wir werden feststellen, wie sie (die echten Kugeln) dort hingekommen sind, warum sie da waren, denn sie hätten nicht dort sein sollen.“
Erstmeldung vom 26.10.2021: Santa Fe – Die Ermittlungen nach dem tödlichen Schuss durch Alec Baldwin auf die Kamerafrau Haylana Hutchins bei den Dreharbeiten zum Westernfilm „Rust“ dauern an. Im Fokus stehen dabei die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed und der Regieassistent Dave Halls. Eine Produktionsfirma hat jetzt neue Vorwürfe gegen Halls erhoben. Er wurde demnach früher wegen eines Unfalls mit einer Schusswaffe aus der Produktion des Films „Freedom‘s Path“ entlassen, berichtet die Firma Rocket Soul Studios in den USA gegenüber dem Fernsehsender CNN am Montag (25.10.2021).
Bei den Dreharbeiten im Jahr 2019 habe sich eine Waffe „unerwartet entladen“. Dabei sei ein Mitglied der Toncrew verletzt und anschließend von einem Sanitäter am Set behandelt worden. Die verletzte Person konnte laut Produktionsfirma ein paar Tage später wieder zu den Dreharbeiten zurückkehren. Der Regieassistent Dave Halls sei jedoch noch am Tag des Unfalls entlassen worden, berichtet CNN.
Dave Halls soll die Ereignisse bereut haben und habe außerdem Verständnis für die Entlassung gezeigt, zitiert CNN aus einer Stellungnahme der Produktionsfirma Rocket Soul Studios. Der Regieassistent sei für Nachfragen zu den Vorwürfen der Produktionsfirma nicht erreichbar gewesen, berichtet CNN.
Es gibt auch weitere Vorwürfe gegen Dave Halls. Auch beim Dreh der Fernsehserie „Into the Dark“ soll der Regieassistent Sicherheitsregeln im Umgang mit Waffen und Pyrotechnik nicht eingehalten haben. Das berichtete die Requisiteurin und Pyrotechnikerin Maggie Goll dem britischen Guardian, die beim Dreh der Serie mit Halls zusammengearbeitet hatte. Sie wirft ihm vor, seine Aufgaben im Bereich der Sicherheit vernachlässigt zu haben. Auch diese Vorwürfe hat Halls nicht kommentiert.
Dave Halls steht mit Fokus der Ermittlungen, weil er Alec Baldwin die Waffe gegeben hat. Halls wies laut Polizeibericht darauf hin, dass es sich um eine „Cold Gun“ handelte, also keine scharfe Munition enthalte. Halls wusste nach Angaben der Polizei jedoch auch nicht, dass in der Waffe scharfe Munition war.
Auch bei den Dreharbeiten zum Film „Rust“ gab es Beschwerden über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und schlechte Arbeitsbedingungen. Demnach hatten mehrere Mitarbeiter:innen das Set aus Protest verlassen, berichtete die Los Angeles Times. Baldwins Stunt-Double hatte wenige Tage vor dem tödlichen Schuss durch Alec Baldwin versehentlich zweimal mit einer Waffe geschossen. Auch ihm sei gesagt worden, es handele sich um eine „Cold Gun“. (Max Schäfer)