Auswärtiges Amt warnt vor Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen in Italien
Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen hat das Auswärtige Amt am Donnerstag einen Reisehinweis für Italien herausgegeben.
Rom/Berlin – Von einer Unwetter-„Apokalypse“ sprechen manche Politiker:innen in Italien. Die heftigen Unwetter und Regenfälle haben in dem südeuropäischen Land teils Chaos ausgelöst. Jetzt hat auch das Auswärtige Amt reagiert.
Das Ministerium von Annalena Baerbock warnt seit Donnerstag, 18. Mai, auf seiner Homepage deutsche Urlauber:innen und Reisende ausdrücklich vor den Folgen von „Extremwetter, Überschwemmungen und Erdrutschgefahr“ in Italien. Wörtlich heißt es: „Aufgrund anhaltender, zum Teil starker Regenfälle und heftiger Gewitter ist in ganz Italien mit Einschränkungen zu rechnen“.
Unwetter in Italien: Auswärtiges Amt warnt vor Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen
Besondere Vorsicht gelte in den beiden Regionen Emilia-Romagna und auf Sizilien. Die Emilia-Romagna rund um die Hauptstadt Bologna ist bislang mit am heftigsten von den Überschwemmungen betroffen. Dementsprechend heißt es vom Auswärtigen Amt: „Im Landesinnern besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen“. An der gesamten Küste in Mittel- und Süditalien wird daneben vor „Sturmfluten“ gewarnt. „Viele Straßen sind unpassierbar und es kommt zu Einschränkungen im regionalen Bahnverkehr“, heißt es vom Ministerium.
Über zehntausend Einwohner:innen in den betroffenen Gebieten der Region Emilia-Romagna im nördlichen Italien wurden evakuiert und rund hundert schwere Erdrutsche gemeldet. Das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola wurde abgesagt.
Schwere Überschwemmungen in Italien - Chaos nach Unwettern
In der Region traten zwischen Dienstag und Mittwoch 23 Flüsse über die Ufer, 36 Städte und Gemeinden waren überflutet, 48 Lokalverwaltungen meldeten Erdrutsche. Im Gebiet von Ravenna in Mittelitalien wurden am Donnerstag zwei weitere Leichen gefunden, wie die Behörden und die Polizei am Donnerstag mitteilten. Medienberichten zufolge soll es sich um eine über 70-jähriges Bauernpaar handeln, die in ihrer überschwemmten Wohnung tot aufgefunden wurden. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch die Überschwemmungen stieg damit auf elf.

Viele Einwohner:innen mussten sich in der Region Emilia-Romagna in höhere Stockwerke oder auf das Dach ihrer Häuser retten. Der Vize-Präsidentin der Region, Irene Priolo, zufolge wurden „mehr als 10.000 Menschen“ evakuiert. Am Donnerstag ordneten die Behörden in Ravenna die sofortige Evakuierung der drei Dörfer Villanova di Ravenna, Filetto und Roncalceci an, nachdem der Fluss Lamone über die Ufer getreten war. 50.000 Einwohner der Katastrophenregion waren laut der Zivilschutzbehörde am Mittwoch ohne Strom. (rjs/dpa)
Transparenzhinweis: In einer früheren Version hieß es, das Auswärtige Amt habe eine Reisewarnung ausgesprochen. Das ist nicht der Fall. Es handelt sich um einen Reisehinweis, der auf die besondere Lage vor Ort aufmerksam machen soll.