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Extreme „Grenzwetterlage“: Auf Deutschland kommt Schnee, Sturm und viel Regen zu

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Von: Anika Zuschke

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Das Wetter in Deutschland wird sich in dieser Woche von seiner besonders wechselhaften Seite zeigen. Im Norden drohen Sturm und Schnee, im Süden starke Regenfälle.

Frankfurt – Das Tief Björn hat zum Wochenstart einen ersten Vorgeschmack auf einen winterlichen März geliefert. In einigen Regionen Norddeutschlands wurden die Straßen und Häuser in der Nacht auf Montag, 6. März 2023, mit einer dünnen Schneeschicht überzogen. Im Norden der Bundesrepublik soll es in den kommenden Tagen auch erst einmal verschneit weitergehen, während im Süden mit starkem Regen zu rechnen ist. Generell müssen sich die Menschen in Deutschland auf wechselhaftes, stürmisches und niederschlagsreiches Wetter in dieser Woche einstellen.

„Eine spannende Wetterwoche steht Deutschland bevor und birgt noch so einige Unsicherheiten“, fasst Marcus Beyer, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), das Wetter diese Woche im Gespräch mit der Deutschen Presse Agentur (dpa) zusammen. Auch Wetterkontor-Meteorologe Jürgen Schmidt bestätigt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Es ist einiges los beim Wetter in dieser Woche.“

Wetter in Deutschland besonders wechselhaft: „Es ist einiges los beim Wetter in dieser Woche“

Grund für die durchwachsene Witterung ist eine sogenannte „Grenzwetterlage“, bei der Warmluft auf Kaltluft trifft. Zu einer solchen Luftmassengrenze kommt es in den kommenden Tagen in Deutschland, wenn die Kaltluft über Nordeuropa auf milde Luft im Süden prallt. Das könne laut Beyer zu kräftigen Niederschlägen führen. „Wo am Ende diese Grenze genau liegt, ist gar nicht so einfach zu prognostizieren“, so der DWD-Meteorologe.

Eine Spaziergängerin macht auf der Insel Norderney bei stürmischem Wetter von der Wasserkante aus Fotos mit einem Handy und Ein Lastwagen ist bei starkem Schneefall auf der L275 auf der Schwäbischen Alb unterwegs.
Wetterexperten erwarten eine durchwachsene Woche – von Sturm über Schnee, Regen und Gewitter ist alles mit dabei. (Montage) © Volker Bartels/Thomas Warnack/dpa

Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net hat derweil schon eine Idee: „Die Wettergrenze wird irgendwo vom Saarland über NRW und Rheinland-Pfalz bis nach Sachsen liegen. In diesem Bereich kann es zeitweise bis ganz runter heftig schneien. Kritisch ist der Zeitraum von Dienstagabend bis Donnerstagabend“, erklärt Jung der Bild. Die einen lägen demzufolge im Dauerregen, die anderen im Dauerschneefall.

Wetter am Dienstag: Laut DWD im Norden und Westen Schnee – an der Küste teils orkanartige Böen

Einigen können sich die Meteorologen zumindest darauf, dass es in Norddeutschland bis in tiefe Lagen zu Schnee kommen soll – auch Schmidt prognostiziert gegenüber dem RND: „Schnee und Glätte werden uns die gesamte Woche vor allem im Norden begleiten.“ Am Dienstag, 7. März 2023, ist laut dem DWD aber auch im Westen Schnee bis ins Tiefland möglich. An den Küsten sei darüber hinaus mit schweren Sturmböen zu rechnen – der Norden generell werde voraussichtlich von stürmischen Böen heimgesucht.

Grund für das stürmische Wetter am Dienstag ist das Tiefdruckgebiet „Cornelis“, das den Norden Deutschlands erreicht. „In Schleswig-Holstein und an den Küsten sind Sturmböen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde möglich, vielleicht sogar noch mehr. Die genaue Intensität ist noch unklar, aber die Menschen müssen sich in jedem Fall auf Sturm einstellen“, erklärt Schmidt dem RND. Auf Sylt bestehe sogar die Möglichkeit auf orkanartige Böen. Die Temperaturen liegen in der Spitze zwischen zwei und neun Grad.

Wetter in Deutschland am Mittwoch: Sonne kommt im Norden raus – im Süden Temperaturen bis 11 Grad

Am Mittwoch müssen Nordlichter weiter mit einzelnen Schnee- und Graupelschauer oder vereinzelt kurzen Gewittern rechnen – allerdings laut dem DWD durchmischt mit sonnigen Abschnitten. Die Temperatur-Höchstwerte liegen in der Nordhälfte zwischen ein und fünf Grad, bei Schnee um den Gefrierpunkt.

In der Mitte des Landes könne es ebenfalls bis in tiefe Lagen schneien. „Nördlich der Mittelgebirge wird es sehr viel schneien und starke Verkehrsbehinderungen geben – teilweise bis in tiefe Lagen“, warnt auch Schmidt im Gespräch mit dem RND. Die Gebiete mit den stärksten Schneefällen sind ihm zufolge voraussichtlich die Eifel, das Sauerland, der Thüringer Wald, der Harz und der Westerwald.

Im Süden sind laut DWD derweil längere Regenfälle zu erwarten und Temperaturen von fünf bis elf Grad möglich. Außerdem wird es zeitweise stark böig, im höheren Bergland können Sturmböen aufziehen.

Donnerstag und Freitag wird es wärmer in Deutschland – besonders im Süden

Am Donnerstag beruhigt sich die Lage schließlich etwas, Schneefälle über der Mitte Deutschlands ziehen den Meteorologen zufolge ostwärts ab. Im Süden ist zwar wieder mit Regen zu rechnen, aber immerhin bei Höchstwerten bis zwölf Grad. Neben dem Regen bleibt vorerst auch der Wind bestehen, im Bergland kann das bis hin zu schweren Sturmböen reichen.

Am Freitag soll im Norden dpa zufolge Schnee und Regen fallen, Süddeutsche können sich indes zum Ende der Arbeitswoche sogar auf Höchsttemperaturen bis 14 Grad freuen. Zum Wochenende hin schiebt sich schließlich die mildere Luft aus dem Süden auch in Richtung Küsten.

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