Umdenken bei „Drei Mohren“: Hotel benennt sich nach Rassismus-Streit um

Nach Jahren der Rassismus-Vorwürfe haben die Verantwortlichen des Hotels „Drei Mohren“ in Augsburg jetzt reagiert. Das Hotel wird umbenannt.
- Nach dem Tod von George Floyd in den USA ist die Rassismus-Debatte auch in Deutschland wieder hochgekocht
- Das Hotel „Drei Mohren“ in Augsburg sieht sich seit Jahren der Forderung ausgesetzt, den Namen zu ändern
- Jetzt haben die Verantwortlichen des Hotels reagiert
Augsburg – Nun also doch: Das Hotel „Drei Mohren“ in Augsburg wird sich umbenennen. Schon seit Jahren wird die Debatte um das Hotel geführt. Der Name „Drei Mohren“ sei rassistisch, so der Vorwurf. Jetzt reagiert das Hotel und ändert seinen Namen. Das berichtet die „Augsburger Allgemeine“.
Rassismus-Streit um „Drei Mohren“: Hotel in Augsburg benennt sich um
Demnach soll das Hotel in Augsburg künftig „Maximilian‘s“ heißen, wie Hoteldirektor Theodor Gandenheimer der „Augsburger Allgemeinen“ bestätigte. Zuvor hatten Kritiker und Gäste auf eine Namensänderung gepocht. Schließlich sei der Name diskriminierend und nicht zeitgemäß.
Bis zum heutigen Tag hatte sich die Geschäftsleitung des Hotels jedoch gegen die Anschuldigungen und eine Umbenennung gewehrt. Vielmehr liege in dem Namen die Tradition des Hotels, so die Begründung. Der Name „Drei Mohren" gehe demnach auf drei abessinische Mönche zurück, die im 15. Jahrhundert in der damaligen Herberge Zuflucht gefunden haben sollen.
Rassismus-Debatte: Aus dem Augsburger Hotel „Drei Mohren“ wird das „Maximilian‘s“
Die anhaltende Kritik sowie die Bewegung „Black lives matter“ und die Debatte um rassistische Gewalt haben jedoch für ein Umdenken gesorgt. „Wir sind ein internationales Haus mit internationalen Mitarbeitern und wollen uns für die Zukunft erfolgreich aufstellen“, betonte Gandenheimer. Noch im Herbst 2019 hatte er gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ betont, dass der Name „nicht zur Diskussion" stehe.
Schon bis zum Jahresende 2020 soll die Namensänderung von „Drei Mohren“ in „Maximilian‘s“ abgeschlossen sein. Dazu gehört auch ein neuer Schriftzug sowie neue Briefköpfe. Erst seit dem 1. Januar 2020 wird das Hotel in Augsburg in Eigenregie geführt. Zuvor hatte es lange Zeit zur „Steigenberger“-Gruppe gehört. Bei über 130 Zimmern zählt das Hotel über 40.000 Übernachtungen pro Jahr.
Rassismus-Debatte um „Hof-Apotheke zum Mohren“ in Friedberg: Inhaberin blockt ab
Eine ähnliche Rassismus-Debatte gibt es aktuell um die „Hof-Apotheke zum Mohren“ in Friedberg. Auch hier fordern Aktivisten, den Namen der Apotheke aufgrund des M-Wortes umzubenennen. Anders als in Augsburg sträubt sich die Inhaberin der Apotheke jedoch, den Namen zu ändern. Daher haben die Aktivisten jetzt auch eine Petition ins Leben gerufen und eine Demonstration organisiert.
Quelle: Augsburger Allgemeine