1. Startseite
  2. Panorama

Amoklauf in Hamburg: ZDF schlägt mitten in Illner-Sendung Alarm

Erstellt:

Von: Maximilian Kettenbach

Kommentare

Ein Abend des Grauens in Hamburg. Bei einem Amoklauf richtete der Täter ein Blutbad in der Kirche der Zeugen Jehovas an. Auch das ZDF warnte die TV-Zuschauer.

Hamburg – „Kein Hinweis auf den flüchtigen Täter“, meldete die Polizei Hamburg um circa 23 Uhr. Bei der Gewalttat in der Straße Deelböge im Stadtteil Groß Borstel während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas sind übereinstimmenden Medienberichten zufolge sieben Menschen ums Leben gekommen. Zudem sollen mehrere Menschen verletzt worden sein – darunter zum Teil schwerverletzt.

ZDF schlägt während Illner-Sendung wegen Hamburger Amoklauf Alarm – ARD sendet unbeirrt weiter

Unterdessen lief in der ARD „Nuhr im Ersten“ fröhlich weiter, im ZDF diskutierte zunächst Maybrit Illner mit Gästen, anschließend Markus Lanz. Beim Sender Welt sah man derweil, wie Polizisten mit gezückten Maschinengewehren einen oder den möglichen Täter im Gebäude suchten. Der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, gab bereits lange ein Interview. Die Warnsignale via Handy etwa hätten funktioniert, lobte er – ausgerechnet an dem Tag, an dem Sirenen und Warnsignale in Bayern getestet wurden.

Diskussionsrunde beim ZDF-Polit-Talk von Maybrit Illner
Während des Polit-Talks von Maybrit Illner warnte das ZDF seine Zuschauer vor dem Hamburger Amoklauf. © Screenshot/ZDF

Immerhin: Während Maybrit Illner lief, brachte das ZDF ein Warnsignal an die Bevölkerung zustande. In Laufschrift konnten die Zuschauer lesen: „Heute gegen 21.00 Uhr schossen ein oder mehrere Täter auf Personen in einer Kirche. Betroffen sind Bereiche im Stadtteil Hamburg Groß Borstel, Deelböge und Umgebung. Die Straßen in diesem Bereich wurden umfangreich abgesperrt. Umfahren Sie als Verkehrsteilnehmer weiträumig den abgesperrten Bereich. Meiden Sie den Gefahrenbereich. Im Gefahrenbereich verbleiben Sie an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort und begeben sich vorläufig nicht ins Freie.“ Zuvor rief die Polizei die Bevölkerung bereits auf: „Telefonieren Sie nur im äußersten Notfall, damit die Leitungen nicht zusammenbrechen.“

Hamburg: Tat von Polizei als Amoklauf eingestuft und geht derzeit „von einem Täter aus“

Wie ein Sprecher der Hamburger Polizei 24hamburg.de von IPPEN.MEDIA sagte, seien gegen 21 Uhr Notrufe bei der Polizei eingegangen. Es wurde gemeldet, dass während einer Veranstaltung der kirchlichen Gemeinde Schüsse gefallen seien. Da die Polizei sich bereits in der Nähe des Gebäudes aufhielt, seien die Einsatzkräfte schnell vor Ort gewesen. „Als sie in das Objekt reingegangen sind, haben sie bereits festgestellt, dass Personen – offensichtlich durch Schussverletzungen – angegriffen worden sind.“

Mittlerweile wurde die Tat als Amoklauf eingestuft, die Ermittlungen zum Tatmotiv dauern noch an. „Wir haben in einem Gemeindehaus in Groß Borstel eine leblose Person aufgefunden, bei der wir davon ausgehen, dass es sich um einen Täter handeln könnte“, twitterte die Polizei später. Zunächst wurde durch die Polizei eine Fahndung nach möglichen weiteren Tätern eingeleitet, am Freitagmorgen erklärte sie dann aber: „Nach aktuellem Sachstand gehen wir von einem Täter aus.“ Auch die amtliche Gefahrenwarnung wurde am Freitagmorgen kurz nach 03.00 Uhr wieder aufgehoben.

Auch interessant

Kommentare