Stau-Chaos zu Ostern: Hier müssen Sie für die Autofahrt mehr Zeit einplanen

Wer die Osterfeiertage für einen Familienbesuch nutzen möchte, muss mit Stau auf Deutschlands Straßen rechnen. Die ADAC-Prognose verrät, wo und wann.
Hamburg – Zu Ostern werden die Straßen in Deutschland in diesem Jahr fast so voll wie vor der Corona-Pandemie. Wer über die Feiertage Verwandte oder Freunde besuchen möchte, muss für die Fahrt also etwas mehr Zeit einplanen. Wann und wo es sich besonders staut, lässt sich dank ADAC-Prognose gut vorhersagen. Doch auch auf unvorhersehbare Ereignisse müssen sich Autofahrer:innen einstellen.
Stau an Ostern: Das sind die verkehrsreichsten Tage
Die guten Nachrichten zuerst: Der wohl verkehrsreichste Tag zu Ostern ist bereits vorbei, denn für Gründonnerstag (6. April) hatte der ADAC die meisten Staus auf deutschen Autobahnen vorhergesagt. Vor Beginn der Corona-Pandemie war der Donnerstag vor Ostern einer der fünf staureichsten Tage des ganzen Jahres. Entsprechend voll wurde es auch in diesem Jahr.
Ebenfalls viel Verkehr gibt es üblicherweise am Ostermontag, der in diesem Jahr auf den 10. April fällt. Während viele Reisende nach dem verlängerten Wochenende wieder auf dem Weg nach Hause sind, enden an diesem Tag auch die Ferien in sechs deutschen Bundesländern. Zum Osterverkehr kommt also auch noch die Rückreise von Urlauber:innen in die Bundesländer Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt.
Wer diesem Trubel entgehen will, sollte die Rückreise aus dem Kurzurlaub oder vom Familienbesuch bereits am Ostersonntag (9. April) antreten. An diesem Tag erwarten die ADAC-Verkehrsexpert:innen zu Ostern die wenigsten Staus. Das Niveau des Jahres 2019 werde aber aller Voraussicht nach nicht erreicht, hieß es. Die angespannte wirtschaftliche Lage und die stark gestiegenen Preise hielten viele Menschen von längeren Urlaubsreisen ab, so der ADAC.
Stauprognose: Auf diesen Strecken wird es zu Ostern besonders voll
- A1 Hamburg – Bremen – Dortmund – Köln
- A1/A3/A4 Kölner Ring
- A2 Oberhausen – Dortmund – Hannover – Berlin
- A3 Oberhausen – Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Passau
- A4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
- A5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
- A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A7 Hamburg – Hannover – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A7 Hamburg – Flensburg
- A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A9 Nürnberg – München
- A10 Berliner Ring
- A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
- A81 Stuttgart – Singen
- A93 Inntaldreieck – Kufstein
- A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
- A99 Umfahrung München
Wer auf dem Weg in den Ski- oder Wanderurlaub in die österreichischen Berge ist, muss besonders an der Grenze mit Wartezeiten rechnen. Etwa 30 Minuten extra sollten Autofahrer an den Grenzen bei Suben (A3 Linz-Passau), Walserberg (A8 Salzburg-München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein-Rosenheim) einplanen, rät der ADAC.
Hier kommt es zu Autobahn-Vollsperrungen trotz Oster-Reiseverkehr
Auf deutschen Autobahnen gibt es derzeit ADAC-Angaben zufolge über 1000 Baustellen. Im Vergleich zu normalen Wochenenden gibt es weniger Vollsperrungen, was sich positiv auf den Verkehrsfluss auswirken dürfte. Denn wegen des erwarteten erhöhten Verkehrsaufkommens bleiben einige sonst geschlossene Strecken offen. Doch nicht überall kann auf die Sperrung verzichtet werden:
- A45 Hagen Richtung Gießen zwischen Lüdenscheid-Nord und Raststätte Sauerland bis auf Weiteres gesperrt
- A45 Gießen Richtung Hagen zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord bis auf Weiteres gesperrt
- A66 Wiesbaden – Frankfurt in beiden Richtungen zwischen Wiesbaden-Biebrich und Wiesbaden-Mainzer Straße bis auf Weiteres gesperrt
Was die Prognose nicht vorhersehen kann: kurzfristige Änderungen, Unfälle oder Proteste
Egal wie gut die Prognose oder wie präzise die Reiseplanung, unvorhersehbare Faktoren können Reisenden dennoch einen Strich durch die Rechnung machen. Kurzfristige Änderungen und weitere Sperrungen von Strecken sind möglich, warnt auch der ADAC. Reisende sollten daher immer die aktuellen Verkehrsmeldungen beachten. Zudem können auch Wetter-Chaos oder Unfälle für Verzögerungen auf den Straßen sorgen.
Auch gesellschaftliche Faktoren können Einfluss auf das Verkehrsaufkommen haben, etwa Streiks oder Proteste. Am Gründonnerstag etwa blockierten Klimaaktivisten in Hamburg den Elbtunnel und die Elbbrücken. In der Folge kam es zu kilometerlangen Staus. Je mehr Pufferzeit Reisende einplanen, desto entspannter kommen sie am Ziel an. Genügend Snacks und Getränke als Proviant sorgen ebenfalls für bessere Laune. Wen es doch einmal erwischt, sollte im Stau auf der Autobahn rechtzeitig eine Rettungsgasse bilden.