Das ist mehr als ein Drittel der weltweit 288.279.803 Corona-Infektionen, die seit dem Ausbruch der Pandemie Ende 2019 gemeldet wurden. Allein in den vergangenen sieben Tagen wurden in der Region Europa mehr als 4,9 Millionen Ansteckungen gemeldet - 59 Prozent mehr als in der Vorwoche. 17 der 52 Länder und Gebiete übertrafen ihre früheren Höchststände von Corona-Infektionen binnen einer Woche.
+++ 14.45 Uhr: Wegen mehr als 50 positiv auf Corona getesteten Besatzungsmitgliedern liegt das Kreuzfahrtschiff Aida Nova, das über den Jahreswechsel knapp 3000 vorwiegend deutsche Gäste an Bord hat, seit Tagen im Hafen von Lissabon. Die Weiterfahrt verzögere sich nach Angaben der Reederei derzeit aufgrund der Anreise wichtiger Crewmitglieder, die die ausgefallenen Kolleg:innen ersetzen müssten.
Die infizierten Mitarbeiter:innen seien bei Routineprüfungen frühzeitig aufgefallen und in Abstimmung mit den Behörden in Lissabon an Land untergebracht worden, zitiert die Deutsche Presseagentur eine Mitteilung von Aida Cruises in Rostock. Wie es weitergeht, entscheide sich, wenn die zusätzlichen Crewmitglieder angekommen und mögliche Reiseoptionen geprüft worden sind. Von den 2844 Tourist:innen auf dem Schiff sei nach Angaben der Reederei keiner infiziert. Die Kreuzfahrtgäste dürften das Schiff den Angaben zufolge ohne Einschränkungen verlassen. Viele der Passagier:innen verbrachten demnach den Jahreswechsel an Land in der portugiesischen Hauptstadt.
+++ 12.05 Uhr: Trotz neuer Rekordzahlen bei den Corona-Infektionen in Großbritannien bezeichnete der britische Gesundheitsminister Sajid Javid im Gespräch mit der britischen Zeitung Daily Mail die Einführung neuer Corona-Maßnahmen als „letzten Ausweg“. Stattdessen müsse man lernen „Seite an Seite“ mit dem Virus zu leben. Während in Schottland und Wales derzeit verschärfte Corona-Regeln gelten, feierten die Menschen in England weitestgehend ohne Einschränkungen in Clubs, Bars und Pubs Silvester.
Am Silvestertag wurden in Großbritannien insgesamt 189.846 neue Corona-Fälle gemeldet, ein extrem großer Anteil geht hier bereits auf die Omikron-Variante zurück. Der Statistikexperte Prof. David Spiegelhalter von der Universität Cambridge warnte gegenüber der BBC vor einer „nie dagewesenen Infektionswelle“. Seinen Berechnungen zufolge könnten die tatsächlichen Zahlen derzeit jedoch viel höher liegen - womöglich bei bis zu 500.000 Neuinfektionen pro Tag.
Update vom 01.01.2022, 07.15 Uhr: Die beliebten Urlaubsländer Italien und Malta gelten wegen ihrer hohen Corona-Infektionszahlen seit Samstag (01.01.2022) als Hochrisikogebiete. Auch Kanada und San Marino im Nordosten Italiens sind von der Bundesregierung nun so eingestuft. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Die Insel Mauritius im Indischen Ozean ist dagegen inzwischen von der Risikoliste gestrichen.
Mit der Einstufung verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Erstmeldung von Freitag, 31.12.2021, 10.15 Uhr: Madrid – Spanien verabschiedet das Jahr 2021 trotz einer hohen Impfquote von rund 80 Prozent mit einer der höchsten Corona-Inzidenzen Europas. Die Zahl der neu erfassten Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen 24 Stunden kletterte auf 1086, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am späten Donnerstagabend mitteilte. Damit wurde erstmals die 1000er-Marke überschritten. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert am Freitag bei 214,9.
Mitte Oktober hatte Spanien noch einen Jahrestiefstwert von ca. 18 verzeichnet. Die Behörden beteuern unterdessen, dass die Lage in den Krankenhäusern auch dank der hohen Impfquote weiterhin weitgehend unter Kontrolle sei, da das Vakzin in dem meisten Fällen für eine Ansteckung ohne Symptome oder mit einem milderen Krankheitsverlauf sorge. Zuletzt waren in Spanien 8,8 Prozent aller Krankenhausbetten sowie 19 Prozent aller Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Auch diese Zahlen klettern, aber eher langsam.
Wegen der rapide steigenden Zahl der Fälle verkürzte Spanien diese Woche die Dauer der Isolation nach einer Ansteckung ohne Symptome und auch mit leichten Symptomen von zehn auf sieben Tage. Das gilt auch für nicht geimpfte Verdachtsfälle. Die Reduzierung war von mehreren Regionalregierungen und Unternehmern gefordert worden. Damit will man Beeinträchtigungen der Grundversorgung etwa in den Krankenhäusern und im öffentlichen Verkehr verhindern.
Zur Eindämmung der Pandemie wurde landesweit die Maskenpflicht im Freien wieder eingeführt. In neun von 17 Regionen gelten 3G-Regel, Sperrstunden oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen, in anderen – wie etwa in der Hauptstadt – gibt es derweil kaum Restriktionen. In Madrid wollten sich trotz Corona am Freitagabend rund 7000 Menschen auf dem Platz Puerta del Sol versammeln, um das neue Jahr bei der traditionsreichsten Silvester-Massenparty des Landes zu begrüßen. (skr/ktho/ska mit dpa/AFP)