Corona-Impfung gegen Omikron? Hersteller arbeiten am Plan B
Die neue Corona-Variante Omikron breitet sich aus. Impfstoff-Hersteller testen jetzt ihre Mittel auf Wirksamkeit.
Frankfurt – Die neue Corona-Variante B.1.1.529, genannt Omikron, sorgt für Beunruhigung in Forschung und Politik. Bei der Eindämmung der Variante hängt viel davon ab, wie gut die bestehenden Impfstoffe vor ihr schützen. Mehrere Vakzin-Hersteller haben sich bereits zu ihren Vorhaben im Umgang mit Omikron geäußert, wobei auch schon ein Plan B in Arbeit ist.
„Wir haben hunderte von Leuten mobilisiert“, sagte Moderna-Chef Paul Burton am Sonntag (28.11.2021) im Interview mit der BBC. Bereits am Thanksgiving-Donnerstag habe das Unternehmen mit Tests begonnen, um die Wirkung des hauseigenen Spikevax-Impfstoffes gegen die Corona-Mutation Omikron zu untersuchen. In den kommenden Wochen rechnet Burton dabei mit Ergebnissen.

Biontech, Moderna und Co. testen Corona-Impfstoffe auf Wirksamkeit gegen Omikron
Auch Biontech meldete ein derartiges Verfahren. Am Freitag (27.11.2021) teilte das Mainzer Unternehmen mit, dass es in zwei Wochen mit Daten zur Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Impfstoffes gegen Omikron rechnet. Die Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson prüfen ihre Corona-Impfstoffe ebenfalls. Wie sieht aber der Plan aus, falls die etablierten Vakzine nicht vor der neuen Variante schützen, die von der WHO als besorgniserregend eingestuft wurde?
Durch die Impfung wird eine Immunreaktion ausgelöst, die vor dem Coronavirus schützt. Wenn sich ein Virus aufgrund von Mutationen dieser Reaktion entzieht, spricht man von einer „Escape-Variante“. In diesem Fall müsste ein neuer Impfstoff her. Die Unternehmen Moderna und Biontech kündigten an, notfalls angepasste Vakzinen zur Eindämmung von Omikron zu entwickeln. Der Zeitplan ist dabei ambitioniert.
Corona-Variante Omikron: Neuer Impfstoff denkbar
„Falls wir einen brandneuen Impfstoff herstellen müssen, denke ich, dass dieser Anfang 2022 in großen Mengen verfügbar sein wird“, kündigte Moderna-Chef Paul Burton in der BBC an. Auch Biontech plant, ein angepasstes Vakzin in etwa einhundert Tagen zu versenden. Die technische Anpassung bei solchen mRNA-Impfstoffen geht vom Prinzip her relativ einfach und schnell, sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Justus-Liebig-Universität, Friedemann Weber im ZDF. „Das ist in ein bis zwei Wochen machbar.“
An anderer Stelle wird allerdings vor einer schnellen Neuentwicklung von Corona-Impfstoffen gewarnt. Die zuständige EU-Behörde EMA hält ein solches Vorgehen aktuell für verfrüht. Friedemann Weber erklärt die Zurückhaltung im ZDF so: „Wenn die Hersteller den Impfstoff darauf anpassen würden, hätten sie einen enormen Aufwand, der eigentlich unnötig ist - und würden vielleicht auch auf ihren bisherigen Impfstoffbeständen sitzen bleiben.“
Gleichzeitig steigen die Corona-Fallzahlen in Deutschland weiter an. (vbu)