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Corona-Variante Omikron: RKI nennt Details zu Deutschland – „BA.2“ auf dem Vormarsch

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Von: Tobias Utz, Christian Stör

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Die höchst infektiöse Omikron-Variante treibt zurzeit die Zahl der Corona-Infizierten in die Höhe. Nun bereitet ein Sub-Typ den Behörden Sorgen.

Update vom Dienstag, 25.01.2022, 13.30 Uhr: Weiterhin breitet sich in Europa die Subvariante „BA.2“ der Omikron-Mutante aus. Besonders betroffen ist vor allem Skandinavien, aber auch Großbritannien. Doch wie ist die Lage in Deutschland? Hat sich die „BA.2“-Variante bereits unter die gängige „BA.1“-Variante von Omikron gemischt, welche mittlerweile dominant ist?

Auf Nachfrage der Frankfurter Rundschau verweist das RKI auf die aktuelle Datenlage zu „BA.2“. Im Wochenbericht vom 20. Januar heißt es dazu: „Fast alle bisher in Deutschland nachgewiesenen Infektionen mit Omikron“ seien der „Sublinie BA.1 zugeordnet“ worden. Derzeit sei „keine starke Zunahme des Anteils von BA.2 unter alle Omikron-Nachweisen, wie in anderen Ländern geschehen, zu beobachten“, so das Robert Koch-Institut. Die Entwicklung der nächsten Wochen bleibt somit abzuwarten.

„Die Ausbreitung von Omikron steigt in allen Bundesländern an beziehungsweise ist bereits die Variante, die sich durchgesetzt hat.“

Robert Koch-Institut (RKI) im Wochenbericht vom 20. Januar
Corona
Eine Untervariante der Omikron-Mutante setzt sich derzeit bereits in Dänemark durch. (Symbolfoto) © National Institute of Infectious Diseases/Imago Images

Bislang ist die Datenlage zu „BA.2“ relativ dünn. Die Erforschung wird mit Hochdruck vorangetrieben. „Was uns überrascht hat, ist die Schnelligkeit, mit der diese Untervariante, die in Asien in großem Umfang zirkuliert, sich in Dänemark ausgebreitet hat“, erklärt Antoine Flahault, Leiter des Instituts für Globale Gesundheit der Universität Genf. Die Ausbreitung ereigne sich zwar in hohem Tempo, das sei jedoch kein Grund zur Panik in der Corona-Politik, betont Tom Peacock, Virologe am Imperial College in London: „Sehr frühe Beobachtungen aus Indien und Dänemark deuten darauf hin, dass es keinen dramatischen Unterschied im Schweregrad im Vergleich zu BA.1 gibt.“

Corona: Omikron-Variante „BA.2“ kursiert in Großbritannien, Dänemark und Schweden

Update vom Sonntag, 23.01.2022, 11.30 Uhr: Die neuentdeckte Subvariante von Omikron sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Im Eiltempo soll „BA.2“ nun erforscht werden. Bislang ist kaum etwas über die „Tarnkappen-Variante“, wie sie unter anderem bezeichnet wird, bekannt (s. Update v. 22.01.2022). Neben Dänemark kursiert die Variante auch in Großbritannien. Dort haben die Gesundheitsbehörden nun darauf reagiert – und die Mutante als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft.

Hintergrund ist der Verdacht, dass „BA.2“ noch infektiöser, sprich: übertragbarer, als die eigentliche Omikron-Variante „BA.1“ sein könnte. Die britische Tageszeitung Mirror berichtet zudem, dass die „Tarnkappen-Variante“ offenbar nicht zu tödlicheren Covid-19-Verläufen als „BA.1“ führe.

Omikron-Variante
Die Omikron-Variante dominiert mittlerweile das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland. (Archivfoto) © Davor Puklavec/PIXSELL/Imago Images

In Großbritannien wurden bislang 426 Fälle von „BA.2“-Infektionen registriert. Neben Großbritannien und Dänemark wurden auch in Indien, Singapur und Schweden Fälle gemeldet.

Corona: „Tarnkappen-Variante“ von Omikron entdeckt – PCR-Tests im Blindflug

Update vom Samstag, 22.01.2022, 12.00 Uhr: In Dänemark dominiert bereits eine Untervariante der Omikron-Mutante das Infektionsgeschehen (s. Erstmeldung). Möglicherweise setzt sich diese Corona-Variante auch bald in Deutschland durch. Bislang ist wenig über „BA.2“ bekannt. Im Interview mit RTL erklärte Mediziner Christoph Specht was die Variante von der herkömmlichen Omikron-Variante unterscheidet: „BA.2 hat 17 Mutationen, die sie von der bisherigen Omikron-Variante unterscheiden. Das ist relativ viel.“ Noch sei ungewiss, ob „BA.2“ andere oder schwerere Krankheitssymptome von Covid-19 verursache. „Man nimmt an, dass es besser dem Immunsystem ausweichen kann als die „BA.1“-Variante. Das würde bedeuten, dass eine Impfung oder eine vorher durchgemachte Infektion mit einer anderen Variante noch weniger verhindern kann, dass man sich infiziert“, erklärte Specht.

Die neue Untervariante von Omikron wird unter anderem als „Tarnkappen-Variante“ bezeichnet. Hintergrund der Bezeichnung ist, dass die Mutante seltener durch PCR-Tests nachgewiesen werden kann. Laut Specht können PCR-Tests die Delta- nicht von der „BA.2“-Omikron-Variante unterscheiden.

Omikron-Subtyp „BA.2“ auf dem Vormarsch: In Dänemark ist Mutante bereits dominant

Erstmeldung vom Freitag, 21.01.2022, 15.00 Uhr: Paris/Kopenhagen – Die rasante Ausbreitung der höchst infektiösen Omikron-Variante macht vielen Ländern weltweit schwer zu schaffen. Besonders betroffen ist derzeit auch Deutschland, wo der Inzidenzwert am Freitag (21.01.2022) erstmals die Schwelle von 700 überschritten hat.

Inzwischen hat eine neue Omikron-Untervariante die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf sich gelenkt. Wie der französische Gesundheitsminister Olivier Véran bekannt gab, sind die Merkmale des als „BA.2“ bekannten Subtyps des Coronavirus noch nicht hinreichend erforscht. Derzeit ändere „BA.2“ die Infektionslage nicht, fügte Véran hinzu. Wie die Delta-Variante habe auch die Omikron-Variante bei ihrer Replikation „kleine Brüder“ erzeugt: Subtypen, die sich vom ursprünglichen Genom nur durch ein oder zwei Mutationen unterscheiden. Die Variante wurde bereits in mehreren Ländern vor allem in Europa festgestellt.

Omikron-Untervariante BA.2: Zahlen aus Dänemark lassen aufhorchen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO unterscheidet noch nicht zwischen Omikron und der Sub-Variante „BA.2.“ Jüngste Daten aus Dänemark lassen jedoch aufhorchen. In dem Land, in dem die Zahl der täglichen Infektionen seit einigen Tagen wieder ansteigt, soll „BA.2“ bereits die vorherrschenden Corona-Variante sein.

Maskenpflicht in Dänemark
Nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen im Land gelten in Dänemark wieder die Maskenpflicht. Auf Konzerten oder im Restaurant muss zudem der Corona-Pass vorgezeigt werden. © Nick Potts/PA Wire/dpa/Archiv

So lag der Anteil der Infektionen mit der „BA.2“-Variante Ende 2021 in Dänemark bei knapp 20 Prozent. Nun aber macht „BA.2“ bereits knapp die Hälfte aller Corona-Infektionen aus. Und es sieht ganz danach aus, als sollte sich diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen.

Bemerkenswert ist auch, dass sich „BA.2“ in großen Maß von der bisherigen Haupt-Untervariante „BA.1“ unterschiedet. Wie der Genetiker Ulrich Elling auf Twitter beschreibt, sind bei der „BA.2“-Variante insgesamt 17 Mutationen zu erkennen. Dabei sind „BA.1“ und „BA.2“ in einer Hälfte des Genoms fast völlig identisch, in der anderen Hälfte jedoch sehr verschieden.

Omikron-Untervariante „BA.2“ bei Geboosterten überrepräsentiert

Zudem deuten die Daten aus Dänemark laut Ulrich Elling darauf hin, dass die Untervariante „BA.2“ vor allem bei Geboosterten überrepräsentiert sein könnte. Das würde erklären, warum die Infektionszahlen in Dänemark trotz hoher Impf- und Boosterquote weiter steigen.

Noch aber ist unbekannt, wie gut eine Infektion mit BA.1 auch vor einer Ansteckung mit „BA.2“ schützt. „Wir haben eine internationale Lage, in der die Omikron-Variante stark zirkuliert, es ist normal, dass wir im Laufe der Zeit Sub-Varianten feststellen“, erklärte die französische Gesundheitsbehörde nun. Entscheidend sei, ob „BA.2“ unterschiedliche Merkmale in Bezug auf die Ansteckungsfähigkeit, die Immunreaktion oder die Schwere der Krankheitsverläufe aufweise. (tu/cs mit dpa/AFP)

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