„NSU 2.0“: Jetzt auch Drohschreiben an Comedians Kebekus und Ehring

Nach Satiriker Jan Böhmerann erhalten nun auch Carolin Kebekus und Christian Ehring Drohbriefe vom „NSU 2.0“.
- Carolin Kebekus und Christian Ehring sind die neusten Betroffenen rechtsextremer Drohschreiben.
- Schon zuvor hatte die Frankfurter Rundschau exklusiv berichtet, dass Jan Böhmermann betroffen war.
- Die Drohmails des sogenannten „NSU 2.0“ stehen in Verbindung mit illegalen Abrufen von Polizei-Computern.
Rechtsextremistische Täter haben noch mehr Prominente ausgespäht als bisher bekannt. Auch die Comedians Carolin Kebekus und Christian Ehring sind nach Informationen der Frankfurter Rundschau (Samstagsausgabe) in den Fokus der Absender von rechtsextremen Drohbriefen geraten, die unter dem Kürzel „NSU 2.0“ firmieren.
Am Donnerstag hatte die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann im Wiesbadener Landtag berichtet, dass es von einem Berliner Polizeirechner eine Abfrage von Daten des Satirikers Jan Böhmermann gegeben habe. Die Berliner Polizei stellte am Freitag klar, dass diese Abfrage vom Juli 2019 und nicht vom Juli 2020 stammte. Nach FR-Informationen verschickte „NSU 2.0“ im August 2020 eine Drohmail, die Böhmermanns Namen und eine Anschrift nennt, die ihm zugeordnet wird.
Neben Kebekus und Ehring wurde auch Jan Böhmermann vom „NSU 2.0“ bedroht
In der gleichen E-Mail, die an mehrere Empfänger ging, wurden nach Angaben der Frankfurter Rundschau auch Kebekus und Ehring mit dem Tode bedroht. Darin nenne der Absender ihre Geburtsdaten, Geburtsorte und angeblichen Wohnanschriften. Er beschimpfe die Comedians als „Volksschädling“ und „Ungeziefer“ und kündige an, dass Blut fließen werde, schreibt die Zeitung. Ob die persönlichen Daten der beiden Fernsehstars illegal über Polizeicomputer abgefragt wurden wie bei anderen Personen, die von „NSU 2.0“ bedroht werden, sei bisher nicht bekannt, fügt die FR hinzu. (Von Pitt von Bebenburg)