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Novavax-Impfstoff kurz vor Zulassung – EMA gibt grünes Licht

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Von: Teresa Toth

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Impfstoff von Novavax
Die Zulassung des proteinbasierten Corona-Impfstoff von Novavax könnte schon bald erfolgen. © Tomislav Miletic/Imago Images

Der Impfstoff von Novavax steht kurz vor der Zulassung in der EU. Viele Menschen warten auf das Vakzin: Was Verbraucherinnen und Verbraucher darüber wissen sollten.

+++ 14.15 Uhr: Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat eine Zulassung des Corona-Impfstoffs von Novavax empfohlen. Die finale Entscheidung über die Zulassung muss die EU-Kommission fällen. Dieser Schritt gilt als Formalia.

Update von Montag, 20.12.2021, 8.30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass der neuartige Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax noch am Montag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen wird. Das sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der Bild-Sendung „Die richtigen Fragen“. Zugleich warnte Lauterbach vor der Annahme, dass der neue Impfstoff „ein Game Changer wird“. Studien zufolge seien die bereits millionenfach verabreichten Impfstoffe von Moderna und Biontech „eine ganze Spur sicherer“.

Die in Amsterdam sitzende EMA berät am Montag über eine Zulassung des Novavax-Impfstoffs. Die zuständige Experten-Kommission wird nach Angaben der Arzneimittelbehörde dann in einer außerordentlichen Sitzung den Zulassungsantrag behandeln. Die Experten hatten im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung und Risiken bewertet. Sollten sie die Zulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

Novavax-Impfstoff: Überzeugt das Vakzin Corona-Ungeimpfte?

Bisher sind in der EU vier Impfstoffe zugelassen worden. Das Novavax-Präparat könnte nun möglicherweise auch einige nichtgeimpfte Menschen, die Zweifel am Wirkungsprinzip der übrigen Wirkstoffe haben, doch zur Impfung bewegen. Denn das Präparat ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Vakzinen weder ein mRNA-Impfstoff - wie die Präparate von Biontech und Moderna - noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.

Etwa jeder vierte in Deutschland hat bislang noch keine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Darunter sind allerdings auch kleinere Kinder unter fünf Jahren, die noch nicht geimpft werden dürfen, und ältere Kinder, für die die Impfungen erst vor kurzem begonnen haben, sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.

Update von Sonntag, 19.12.2021, 9.45 Uhr: Manche Menschen warten für ihre Corona-Immunisierung auf Impfstoffe, die auf anderen Technologien wie die bisher verfügbaren Vakzine beruhen. Ein solcher steht mit Nuvaxovid nun kurz vor der Zulassung in der EU. Eine Kommission der Arzneimittelbehörde EMA will am Montag den Antrag des Herstellers Novavax behandeln.

Im kommenden Jahr könnten weitere Alternativen zu den bislang vier zugelassenen Impfstoffen folgen. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich manche Menschen dann doch noch impfen lassen – ein Überblick zum Novavax-Impfstoff.

Novavax-Impfstoff: Das müssen Sie über das neue Vakzin wissen

Novavax: EMA entscheidet über Impfstoff-Zulassung

Update von Donnerstag, 16.12.2021, 15.15 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat angekündigt, in der kommenden Woche über die Zulassung des Corona-Impfstoffs des US-Pharmakonzerns Novavax zu entscheiden. Das zuständige Arzneimittelkomitee werde am 20. Dezember zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten, erklärte die EMA am Donnerstag. Dabei solle es um das von Novavax unter dem Namen Nuvaxovid entwickelte Vakzin gehen.

Der US-Konzern hatte Mitte November eine Marktzulassung für Nuvaxovid für die EU beantragt. Novavax verwendet für sein Vakzin das sogenannte Spike-Protein von Sars-CoV-2 und reproduziert dieses massenhaft in Insektenzellen. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung damit Antikörper gegen das Protein und kann so eine Covid-19-Erkrankung abwehren. Weil der Impfstoff sich – anders als beispielsweise das Biontech-Pfizer-Vakzin – bei Kühlschranktemperatur lagern lässt, gilt das Mittel auch als Hoffnungsträger für ärmere Länder.

Impfstoff von Novavax - Wann erfolgt die EU-Zulassung?

Erstmeldung von Sonntag, 05.12.2021, 13.00 Uhr: Gaithersburg – Viele warten sehnsüchtig auf den Covid-Impfstoff von Novavax – denn dieser unterscheidet sich von den bisherigen Impfstoffen und verspricht eine hohe Wirksamkeit. Bereits 2020 kündigte Novavax-Geschäftsführer Stanley Erck an, es könne 2021 mit einer Auslieferung von bis zu zwei Milliarden Impfdosen gerechnet werden. Bislang steht die Freigabe jedoch aus. Wird sich das bald ändern?

Im Gegensatz zu den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna, die derzeit als die beliebtesten gelten, erfolgt die Immunisierung mit dem Impfstoff der Firma Novavax durch Proteinpartikel. Das bedeutet, das Vakzin enthält im Labor hergestellte Partikel des Proteins von Sars-CoV-2, die im Körper eine Produktion von Antikörpern anstoßen.

Corona-Impfstoff Novavax
Der Corona-Impfstoff von Novavax steht kurz vor seiner Zulassung – doch ein Faktor sorgt für Verzögerungen. (Symbolfoto) © Karen Ducey/afp

Im Gegensatz zu mRNA-Impfstoffen, die Teile der Erbinformation des Virus enthalten, ist das Impfen mit proteinbasierten Vakzinen bereits lange erprobt – ein Argument, mit dem womöglich auch Impfskeptiker:innen doch noch von einer Impfung gegen Corona überzeugt werden können. Zudem beurteilen Expert:innen einen solchen Impfstoff als besonders effektiv.

Corona-Impfstoff von Novavax: CEO kündigt Antrag auf Notfallzulassung an

Nachdem der CEO des Unternehmens Novavax in den USA bereits 2020 Hoffnung auf eine baldige Zulassung verbreitet hatte, betonte er im November 2021 erneut gegenüber CNN, er plane, noch dieses Jahr einen Antrag auf Notfallzulassung des Impfstoffs bei der amerikanischen Medikamentenaufsicht FDA einzureichen.

Bisher ist der Corona-Impfstoff von Novavax nur in Indonesien und auf den Philippinen zugelassen. Derzeit laufen mehrere Genehmigungsverfahren, etwa in Europa, Großbritannien, Kanada und Australien. Im Oktober gab es in den USA Medienberichte, wonach Novavax Produktionsprobleme habe. Doch Novavax-Chef Erck zeigt sich zuversichtlich, dass die Probleme überwunden sind. In einer Novavax-Mitteilung als Reaktion auf die US-Medienberichte hieß es im Oktober, „unsere globale Lieferkette wird voraussichtlich bis zum Ende des vierten Quartals eine Kapazität von 150 Millionen Dosen pro Monat erreichen“.

Novavax: Corona-Impfstoff – Mittel wird schon gegen Omikron-Variante angepasst

Die US-Regierung hat das Impfstoff-Unternehmen bereits mit 1,6 Milliarden Dollar gefördert, seit einiger Zeit hat Novavax eine Partnerschaft mit dem Serum Institute of India, dem weltgrößten Hersteller von Impfstoffen. Silvia Taylor, Vice President Of Global Corporate Affairs And Investor Relations von Novavax, sei überzeugt, dass die Firma 2022 mehr als zwei Milliarden Impfdosen herstellen könne. Zudem versprach das Unternehmen, dass der Impfstoff derzeit bereits an die neue Omikron-Variante angepasst werde.

Mit der neuen Omikron-Variante spitzt sich die weltweite Corona-Lage immer weiter zu. Die aktuellen Entwicklungen zur Mutation im Ticker. (tt mit dpa/AFP)

Transparenzhinweis: Wir haben den Artikel an einigen Stellen überarbeitet.

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