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Jogger (26) getötet: Problembärin Gaia wurde geschnappt – Regierung fordert Tötung

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Von: Karolin Schäfer

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Nach dem Tod eines Joggers in Italien wurde verschärft nach der Problembärin Gaia gesucht. Jetzt wurde JJ4 gefangen.

Update vom 18. April, 16.33 Uhr: Nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger ist die Bärin JJ4 in Gefangenschaft. Die Problembärin Gaia ist nun in einem Gehege im Tierzentrum Casteller untergebracht, teilte die Provinz Trentino am Dienstag mit. In den letzten Tagen habe JJ4 aggressives Verhalten gezeigt, sie habe auch mehrere Fotofallen zerstört, die eigentlich ihre Bewegungen überwachen sollten.

Jogger (26) getötet: Problembärin Gaia wurde geschnappt – Regierung fordert Tötung

Mit Obst ist die Problembärin in die Falle gelockt worden, sagte der Chef der Trentiner Forstwache, Raffaele De Col auf einer Pressekonferenz. Aus Sorge vor „Bären-Tourismus“ wurde der genaue Ort, wo die Bärin gefangen wurde, geheim gehalten. In dem Gebiet würden sich noch weitere 20 Bären aufhalten, darunter auch MJ5, der einen Mann am 5. März im Val di Rabbi verletzt hat und M62.

Was nun mit der Bärin JJ4 passieren soll, ist noch unklar. Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti kündigte an, das Tier töten zu wollen. Fugatti fordert in einer Pressemitteilung einen vom Verwaltungsgericht anberaumten Termin über den ausgesetzten Abschussbefehl am 11. Mai vorzuziehen. „Die Hoffnung ist, dass das Verwaltungsgericht vor dem 11. Mai seine Entscheidung treffen kann. Wenn wir eingreifen dürfen, werden wir mit dem Töten fortfahren“, wird Fugatti in der Mitteilung zitiert. Die Bärin solle dann eingeschläfert werden. Tierschützer laufen gegen diese Absicht Sturm, berichtet der italienische TV Sender Rai. Da die Bärin eingefangen sei, gebe es keinen Grund mehr auf die Tötung zu drängen.

Update vom 18. April, 12.50 Uhr: Bärin Gaia (JJ4), die einen Jogger Anfang April in Trentino getötet hat, wurde nun nahe des Val Meledrio gefangen. Das Tier sei im Wildtierzentrum Casteller untergebracht worden, berichtet Südtirol News. Auch zwei Jungtiere seien zunächst in die Rohrfalle ihrer Mutter gegangen, wurden im Anschluss aber wieder freigelassen.

Nun will die Landesverwaltung erreichen, dass die Bärin zum Abschuss freigegeben wird. Der Regionalpräsident von Trentino, Maurizio Fugatti, hofft, dass „die Aufhebung des Abschussbefehls revidiert“ wird, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Bereits 2020 griff Problembärin Gaia zwei Menschen an. Damals entschied ein Gericht gegen die Tötung.

Mitarbeiter des Trentiner Forstkorps bereiten den Transport der Bärin JJ4, die in der Nacht mithilfe einer großen Rohrfalle gefasst wurde, in ein Wildreservat vor.
Mitarbeiter des Trentiner Forstkorps bereiten den Transport der Bärin JJ4, die in der Nacht mithilfe einer großen Rohrfalle gefasst wurde, in ein Wildreservat vor. © Provinzregierung Trentino/dpa

Der geforderte Abschussbefehl ruft aber auch Tierschützer auf den Plan. Die Organisationen Leidaa und Oipa Rekurse wollen den Abschuss verhindern. Sie werfen laut Südtirol News der Landesverwaltung vor, zu wenig getan zu haben, um Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu verhindern.

Jogger in Italien getötet: Bärin Gaia JJ4 wurde gefangen

Update vom 18. April, 10.45 Uhr: „Der Fang beweist, dass unsere Einrichtungen in der Lage sind, gefährliche Tiere schnell zu fangen“, teilte Maurizio Fugatti, Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, am Dienstag mit. Problembärin Gaia wurde demnach am Montagabend gegen 23 Uhr gefangen. Es sei eine Nachricht, die man gerne schon 2020 verkündet hätte. Die Problembärin hatte damals zwei Menschen auf dem Monte Peller angegriffen. Ein Gericht entschied gegen die Tötung. Am 5. April 2023 tötete die Bärin einen Jogger in Trentino.

Update vom 18. April, 9.29 Uhr: Die Problembärin Gaia ist in der Nacht zu Dienstag eingefangen worden, das teilte die italienische Nachrichtenagentur ANSA mit. Weitere Details werden der Regionalpräsident von Tentino-Südtirol Maurizio Fugatti und die Land- und Forstwirtschaftsministerin Giulia Zanotelli um 10 Uhr in einer Pressekonferenz bekannt geben.

Update vom 16. April, 21.05 Uhr: Bärin Gaia hat am 5. April einen Jogger im Trentino nahe der Grenze zu Südtirol getötet und befindet sich aktuell immer noch in Freiheit. Der italienischen Zeitung il quotidiano zufolge haben Förster aber Sichtkontakt zu der Bärin und verfolgen sie mit einem Fernglas. Zuletzt hat die Forstwache der Provinz Trient das Tier bei Dimaro gesichtet, etwa sieben Kilometer südlich von dem Angriffsort. Demnach soll die „Problembärin“ kein Junges bei sich haben.

Die Förster versuchen nun, die Bärin mit Röhrenfallen zu fangen, die Köder seien bereits ausgelegt. Sollte die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen Bruno gefangen werden, wird sie zunächst in das Wildgehege Casteller bei Trient gebracht.

Jogger von Bär getötet: Gericht setzt Abschussbefehl aus – Regionalpräsident will Tötung trotzdem durchsetzen

Update vom 14. April, 21.46 Uhr: Nachdem das italienische Gericht den Abschussbefehl für „Problembärin“ Gaia in der norditalienischen Provinz Trentino ausgesetzt hat, äußerte sich der Regionalpräsident von Tentino-Südtirol Maurizio Fugatti überrascht. Er könne die Entscheidung nicht nachvollziehen – die Suche nach dem Tier werde allerdings trotzdem fortgesetzt, sagte er am frühen Freitagabend bei einer Pressekonferenz. „Das Verwaltungsgericht hat in dem erlassenen Dekret die Tötung, nicht aber den Fang des Bären JJ4 ausgesetzt.“ Die Provinz werde zu einem späteren Zeitpunkt rechtlich gegen die Aussetzung des Befehls vorgehen, um die Tötung durchzusetzen.

Update vom 14. April, 13.20 Uhr: Ein Gericht in Italien hat den Abschussbefehl für „Problembärin“ Gaia in der norditalienischen Provinz Trentino ausgesetzt. Der Abschussbefehl war in der vergangenen Woche vom Regionalpräsident von Trentino-Südtirol Maurizio Fugatti erlassen worden. Das Verwaltungsgericht der Provinz gab nun der von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung statt, hieß es in einem Dekret, das am Freitag veröffentlicht wurde. Dem Dekret zufolge wird es am 11. Mai eine Anhörung vor dem Gericht in Trient geben.

Das Bärenweibchen sollte bereits 2020 erlegt werden. Die Problembärin hatte damals zwei Menschen, einen Vater und seinen Sohn, auf dem Monte Peller angegriffen. Auch 2020 entschied ein Gericht gegen die Tötung.

Jogger (26) bei Bärenattacke getötet: Jetzt äußert sich die Mutter – „wir können hier nicht mehr leben“

Update vom 14. April, 10.38 Uhr: Nach der tödlichen Bärenattacke in Norditalien hat die Mutter des Opfers Aufklärung gefordert. „Es wird jemanden geben, der uns Antworten geben muss“, sagte Franca Ghirardini RTL. Die Schuld an dem tragischen Vorfall sehe sie weder bei dem Tier noch bei ihrem Sohn.

Nun lebe man in Angst vor den Bären. „Wir können hier in diesen Orten nicht mehr leben, unsere Freiheit wird eingeschränkt“, klagte Ghirardini. Und warf den Behörden Versagen im Umgang mit den Tieren vor: „Es gab nie Kontrollen, niemand hat uns gewarnt.“

Bär tötet Jogger: Stoiber sieht „auf furchtbare Weise“ bestätigt, „wie richtig Experten“ bei Bruno lagen

Update vom 13. April, 18.25 Uhr: Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) fühlt sich nach der tödlichen Bärenattacke in Norditalien in seinem Umgang mit „Problembär“ Bruno vor 17 Jahren bestätigt. „Vielleicht sieht mancher, der uns damals so hart kritisiert hat, die Sache heute anders“, sagte Stoiber dem Münchner Merkur. Der „schlimme Vorfall“ zeige „leider auf furchtbare Weise, wie richtig die Experten damals lagen“.

Bei dem Bärenweibchen, das in der Woche vor Ostern einen 26 Jahre alten Jogger in der Gemeinde Caldes in der norditalienischen Provinz Trentino getötet hat, handelt es sich laut DNA-Abgleich um eine Schwester des 2006 in Bayern erschossenen Bruno. „Ich habe natürlich sofort an die enorme Aufregung gedacht, die es im Mai 2006 bei uns in Bayern gab, als zum ersten Mal seit 170 Jahren wieder ein Bär in freier bayerischer Wildbahn auftauchte“, sagte Stoiber.

Der damalige Umweltminister Werner Schnappauf habe ihm berichtet, das Tier sei außer Rand und Band, erinnert sich der frühere CSU-Chef. „Er hat deshalb den Abschussbefehl erteilt, und ich habe diese Entscheidung aus tiefer Überzeugung mitgetragen, auch wenn sie uns schlimme Anfeindungen von Tierschützern eintrug.“ Auch Bärin Gaia soll nun erlegt werden.

Nach Tod von Jogger: Jagd auf Bärin Gaia beginnt

Update vom Donnerstag, 13. April, 10.35 Uhr: Nach dem Tod des 26-jährigen Joggers Andrea Papi beginnt eine Debatte über das Zusammenleben von Mensch und Bär. Nach Angaben des Regionalpräsidenten von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, soll die verantwortliche Bärin Gaia gesucht und erlegt werden, „um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.“

Fugatti, der am Dienstag (11. April) mit Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin über das Bären-Problem sprach, fordert nun den Massentransfer von Bären aus Trentino in andere Gebiete. Damit soll die Population in der Gegend halbiert werden. Schätzungen zufolge gibt es in der Region 100 Bären. Zudem sollen Problembären wie Gaia (JJ4), die den Jogger in Nord-Italien getötet hat, erlegt werden. Aber auch die beiden Tiere mit den Codes MJ5 und M62 stehen auf der Abschussliste, berichtete die Berliner Morgenpost. Die Bären sollen in der Vergangenheit ebenfalls Menschen angegriffen haben.

Gaia tötet Jogger: Italien will Bären umsiedeln und Problemtiere erlegen

Umweltminister Fratin will die Forderung nun prüfen und das Projekt „Life Urus“ überdenken, das die Wiederansiedlung von Bären förderte. Im Rahmen des Projekts wurden 1999 zehn Bären, darunter auch Gaias Mutter Jurka, in Slowenien ausgesetzt.

Naturschützer stehen Italiens Plänen kritisch gegenüber. „Es ist wichtig, auch nach diesem tragischen Ereignis daran zu erinnern, dass Bären den Menschen normalerweise fürchten, Abstand halten und versuchen, enge Begegnungen zu vermeiden: Ihre Reaktionen werden durch Angst oder Situationen ausgelöst, die sie als bedrohlich für sich selbst und ihre Nachkommen ansehen“, zitierte die Morgenpost den Umweltschutzverband WWF. Die Naturschützer fordern statt der Umsiedlung den Einsatz von Bärensprays und akustischen Geräten.

Getöteter Jogger in Italien: Bärin Gaia ist Schwester von „Problembär“ Bruno

Erstmeldung: Caldes – Der gewaltsame Tod von Andrea Papi in der norditalienischen Provinz Trentino sorgt noch immer für Entsetzen. Der 26-Jährige wurde beim Joggen von einem Bären angegriffen und getötet. Der von der Polizei veröffentlichte Autopsiebericht lieferte grausame Details zu seinem Todeskampf.

Bei dem Tier namens Gaia handelt es sich DNA-Spuren zufolge um die Schwester des „Problembären“ Bruno. Der war 2006 in Bayern erschossen worden. Die Mutter von Gaia ist die Braunbärin Jurka, die im Rahmen des EU-Projekts „Life Ursus“ 1999 in Slowenien ausgesetzt wurde.

Bärin tötet Jogger: Schwester von „Problembär“ Bruno griff bereits 2020 zwei Menschen an

Die Bärin Gaia – auch JJ4 genannt – ist die jüngere Schwester von Bruno (JJ1). Vor fast 17 Jahren sorgte der „Problembär“ in Bayern für Aufsehen. Der Tod des Joggers ist auch nicht Gaias erstes folgenschwere Zusammentreffen mit einem Menschen. Im Juni 2020 griff die Bärin zwei Menschen in Trentino an, berichtete die italienische Zeitung Repubblica. Dabei wurde ein Mann schwer verletzt.

Damals wurde zwar die Tötung des Tiers beantragt. Allerdings hob das regionale Verwaltungsgericht die erlassene Abschussverordnung wieder auf, da die Bärin Junge hatte. Gaia wurde also eingefangen, mit einem Funkhalsband ausgestattet und wieder frei gelassen. Der Akku des Senders, der den Aufenthaltsort des Tieres ermitteln sollte, ist inzwischen leer.

Nach Tod von Jogger in Italien: Bärin Gaia wird gejagt

Nun durchkämmen zahlreiche Forstbeamte das Gebiet, in dem die Leiche des 26-Jährigen entdeckt wurde, um Gaia zu fangen. Bereits am Samstag (9. April) hatte der Regionalpräsident Maurizio Fugatti angewiesen, dass der Bär erlegt werden soll. Die Jagd werde „sicher und unter Einhaltung der festgelegten Verfahren durchgeführt“, versicherte Paolo Zanghellini, Leiter des Trentiner Forstteams, gegenüber Repubblica.

Währenddessen herrscht weiter große Trauer im Tal Val di Sole. Die Trauerfeier für Andrea Papi fand am Mittwoch (12. April) in Caldes statt, schrieb die italienische Zeitung. Alle 13 Gemeinden legten eine Schweigeminute für den 26-Jährige ein. Zuletzt zeigte sich die Mutter des getöteten Joggers „wütend und empört“. (kas)

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