Omikron-Variante „XE“: Das ist über die Corona-Mutation aus BA.1 und BA.2 bekannt
In Großbritannien werden hunderte Fälle einer neuen Corona-Virusrekombination namens XE gemeldet. Doch wie hoch ist das Risiko?
London – Die Corona-Inzidenzen sind derzeit rückläufig. Aktuell zwar noch auf einem hohen Niveau, scheint sich die Lage jedoch inzwischen etwas zu entspannen, trotz der ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus. Umso größer ist bei vielen die Angst vor neuen Varianten, die das Infektionsgeschehen wieder anheizen könnten. Diese Sorge ist nicht unbegründet, wie neue Entdeckungen aus Großbritannien zeigen.
Denn im Vereinigten Königreich wurde eine neue Covid-Variante entdeckt. Sie besteht aus zwei Subtypen der Omikron-Variante. Doch unterscheidet sie sich anhand ihrer Übertragbarkeit von ihren Vorgängern?
Corona-Variante – Rekombination aus Omikron-Subtypen entdeckt
Aktuell ist die Rekombination zweier Varianten in den Fokus der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSCA) gerückt. In ihrem aktuellen Bericht thematisiert diese die XE-Rekombinante des Coronavirus – eine Mutation der Stämme BA.1 und BA.2 von Omikron. Von einer Rekombination sprechen Fachleute, wenn ein Austausch von genetischem Material zwischen unterschiedlichen Virusvarianten stattfindet. Neben der XE-Variante von Omikron existieren zudem noch zwei weitere Rekombinationen. Das Robert Koch-Institut hat diese wie folgt zusammengefasst:
Name | In Mutation enthaltene Stämme |
---|---|
XD | Delta x Omikron-BA.1 |
XE | Omikron-BA.1 x BA.2 |
XF | Delta x Omikron-BA.1 |
Quelle: RKI |
Omikron-Variante: Hunderte Fälle der Rekombination XE in Großbritannien gemeldet
Ob sie übertragbarer als frühere Stämme ist, könne zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, so Fachleute. Jedoch liefern erste Beobachtungen bereits eine Tendenz. Nach Angaben der Behörde wurden bis zum 22. März 2022 637 Fälle von XE in England festgestellt. Dies macht nur einen kleinen Teil der Zehntausenden Covid-Fälle aus, die seit der Aufhebung der Beschränkungen täglich gemeldet werden.
Die anfänglichen Wachstumsraten für XE unterschieden sich nicht wesentlich von BA.2 – auch bekannt als „Stealth“-Omikron. Doch unter Verwendung der neuesten Daten bis zum 16. März 2022 lag die Wachstumsrate von XE plötzlich deutlich höher. Um 9,8 Prozent übertraf sie den Omikron-Subtyps BA.2, so die UKHSCA.
Auch äußerte sich eine Expertin der WHO auf Twitter zu der möglichen Übertragbarkeit von XE. Gegenüber dem Omikron-Subtyp BA.2 sei die Übertragbarkeit um 10 Prozent höher, berichtet die technische Leiterin Maria Van Kerkhove.
Corona in Großbritannien: Variante XE könnte „schnell absterben“
Das Gremium warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen, etwa zur Übertragbarkeit der Mutation aus den Omikron-Subtypen. „Da diese Schätzung nicht einheitlich bleibt, wenn neue Daten hinzugefügt werden, kann sie noch nicht als Schätzung des Wachstumsvorteils für die Rekombination interpretiert werden“. Weiter fügt das UKHSCA in Großbritannien hinzu: „Die Zahlen für die Rekombinante XE waren zu klein, um sie nach Regionen zu analysieren“. Erst im weiteren Verlauf könnten hier genauere Annahmen getroffen werden.

Dies unterstrich auch nochmals Susan Hopkins, leitende Beraterin beim UKHSCA. Rekombinierte Varianten wie die der Omikron-Subtypen seien nicht ungewöhnlich und würden in der Regel „relativ schnell“ absterben, erklärte sie gegenüber der britischen Zeitung Sun. „Diese spezielle rekombinierte Variante XE hat eine variable Wachstumsrate gezeigt, wir können aber noch nicht bestätigen, ob sie wirklich einen Wachstumsvorteil hat“, so die Expertin und fügt hinzu: „Bisher gibt es noch nicht genügend Beweise, um Rückschlüsse auf die Übertragbarkeit, den Schweregrad oder die Wirksamkeit des Impfstoffs zu ziehen.“ (lz/slo)
Erst vor wenigen Wochen entdeckten Fachleute die eine Corona-Mutante, die eine Kombination aus Delta und Omikron zu sein scheint – und warnten vor einem Worst-Case-Szenario.