Empfindlich für Kälte: Warum Menschen im Alter schneller frieren
In den kalten Wintermonaten frieren besonders häufig ältere Menschen. Doch welche Ursachen hat dies und welche Rolle spielt dabei die Gesundheit?
Frankfurt – Ältere Menschen neigen eher dazu, zu frieren. Ein Grund für dieses schnellere Kälteempfinden ist die Haut. Durch die Veränderungen des Körpers im zunehmenden Alter sinkt auch die Toleranz für Kälte. Die unter der Haut befindliche Fettschicht wird insgesamt dünner. Diese Schicht ist im Prinzip ein Schutz vor äußeren Einflüssen. Eine neue Studie zeigt zudem, warum man sich im Winter schneller erkältet.
Die Proteine Kollagen, das für die Straffung der Haut zuständig ist, und Elastin, durch das die Haut dehnbarere wird, durchlaufen im Leben chemische Veränderungen, wie MSD Manual schreibt. Die Haut wird unter anderem weniger geschmeidig, weil der Körper weniger Kollagen und Elastin produziert. In der Folge reißt die Haut öfter. Dadurch wird die Fettschicht deutlich dünner. Körperwärme kann nicht mehr so gut wie zuvor gespeichert werden.

Empfindlich für Kälte und Schmerzen: Ältere Menschen anfällig für hitzebedingte Erkrankungen
Doch nicht nur die Empfindlichkeit für Kälte nimmt zu, sondern auch allgemein jene für Temperaturen und Schmerzen. Das liegt daran, dass die Anzahl der Nervenenden sich mit fortlaufendem Alter verringert. So nehmen darüber hinaus gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen und die Faltenbildung zu.
Zusätzlich sinkt die Anzahl der Schweißdrüsen und Blutgefäße, wodurch wiederum der Blutfluss in tieferen Hautschichten abnimmt. Dies erschwert es dem Körper, Wärme aus dem Körperinneren mithilfe der Blutgefäße an die Körperoberfläche weiterzuleiten. Im Umkehrschluss verliert der Körper zwar weniger Wärme, kann sich jedoch selbst schlechter abkühlen. Ältere Menschen sind somit empfindlicher für hitzebedingte Erkrankungen.
Gesundheit: Tricks gegen die Kälte
- Dick anziehen (je niedriger die Temperatur, desto mehr Schichten)
- Hände und Füße warmhalten
- Sport und Bewegung
- Ausgewogene und ausreichende Ernährung
- Massagen
- Wechselbäder
- Saunabesuche
Ältere Menschen frieren öfter: Muskelaufbau und gesunde Ernährung gegen Kälte
Um der Kälte erfolgreich entgegenzuwirken, sollten Seniorinnen und Senioren sich im Winter der Temperatur entsprechend dick anziehen. Insbesondere Hände und Füße sollten warmgehalten werden. Außerdem sind Bewegung und Sport – insbesondere Ausdauersport – wichtig für die Gesundheit. Zusätzlich sollte auf eine ausgewogene und ausreichende Ernährung geachtet werden.
Auch eine Massage kann Abhilfe gegen häufiges Frieren verschaffen. Verspannungen werden dadurch gelöst und die Durchblutung verbessert. Der Leiter des Instituts für Physiologie an der Universität Rostock, Professor Rüdiger Köhling sagte in der Apotheken Umschau außerdem: „Kälte auszuhalten kann man üben.“ Demnach können beispielsweise Wechselbäder, kalt-warmes Duschen sowie Saunabesuche, die bei Herz-Kreislauf-Probleme zuvor mit einem Arzt besprochen werden sollten, helfen, das Kälteempfinden zu verbessern. (jsk)