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Mars: Strahlung ist tödlich für Menschen – doch Nasa-Rover macht Hoffnung

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Von: Tanja Banner

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Der Mars hat kein schützendes Magnetfeld und so gut wie keine Atmosphäre. Strahlung auf dem roten Planeten ist für Menschen tödlich.
Der Mars hat kein schützendes Magnetfeld und so gut wie keine Atmosphäre. Strahlung auf dem roten Planeten ist für Menschen tödlich. © Nasa/JPL

Die Strahlung auf dem Mars ist tödlich für Menschen. Nun gibt es allerdings neue Details, die hoffen lassen – dank Nasa-Rover „Curiosity“.

Frankfurt – Der Mars* als Nachbarplanet der Erde übt eine große Faszination auf die Menschheit aus. In den 2030er Jahren möchte die US-Raumfahrtorganisation Nasa* erstmals Astronaut:innen zum roten Planeten schicken – doch ein Punkt muss vorher noch gelöst werden: der Strahlungsschutz für die Raumfahrer:innen.

Da der Mars im Gegensatz zur Erde weder ein schützendes Magnetfeld noch eine dichte Atmosphäre hat, kann Strahlung aus dem Weltraum ungehindert bis zur Oberfläche des Planeten vordringen. Den Rovern der Nasa, die dort derzeit forschen, macht die Strahlung nichts aus – doch für Menschen kann sie tödlich sein.

Strahlung auf dem Mars: Bestimmte Geländeformation kann die Menschen schützen

Menschen, die den Mars in Zukunft erforschen sollen, benötigen also Schutz vor der Strahlung – und zwar im Idealfall einen, den sie nicht den weiten Weg von der Erde bis zum roten Planeten transportieren müssen. Der Rover „Curiosity“, der zuletzt ein „seltsames Bauwerk“ auf dem Mars entdeckt hat, hat nun offenbar einen Lösungsansatz für dieses grundlegende Problem gefunden. Das legt zumindest eine Studie nahe, die im Fachjournal Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde und die auf Daten des Nasa-Rovers „Curiosity“ basiert.

In der Region Murray Buttes auf dem Mars hat der Nasa-Rover „Curiosity“ die Strahlungsdaten gesammelt.
In der Region Murray Buttes auf dem Mars hat der Nasa-Rover „Curiosity“ die Strahlungsdaten gesammelt. © Nasa/JPL

Die Studie von Hauptautorin Guo Jingnan (University of Science and Technology of China) und einem internationalen Forschungsteam arbeitet mit Daten des Instruments Radiation Assessment Detector (RAD), das der Mars-Rover an Bord hat. Es misst schädliche Strahlung auf dem Mars – egal, ob sie von der Sonne oder von anderen Quellen kommt. Eine Region, die RAD ausführlich vermessen konnte, hat von der Nasa den Namen Murray Buttes erhalten. In dieser Region hat „Curiosity“ 13 Tage lang geparkt – während das Instrument RAD weiter Daten sammelte. Und diese Daten zeigen der Studie zufolge einen Abfall der Strahlung.

In der Nähe von Murray Buttes („butte“ wird aus dem englischen als „Härtling“ übersetzt – es handelt sich dabei um ein Gestein, das widerstandsfähiger ist als die Umgebung und deshalb weniger stark abgetragen wurde) verringerte sich die Strahlungsmenge um etwa fünf Prozent. Nun sind fünf Prozent nicht viel – doch jede Strahlungsreduktion hilft in einem schwierigen Umfeld wie dem Mars.

Mars: Jeder noch so geringe Strahlungsschutz hilft der Raumfahrt

Es gibt zwei Arten von Strahlung auf dem Mars: Die direkte Strahlung, die von oben, also von der Sonne oder aus dem Weltall kommt. Und die indirekte Strahlung, die von der Oberfläche des Mars reflektiert wird. In Sachen indirekter Strahlung zeigen die Daten des RAD auch etwas, das für künftige menschliche Forschung auf dem Mars wichtig sein dürfte: Die Oberflächenmerkmale auf dem Mars, die künftige Astronaut:innen vor direkter Strahlung schützen könnten, können gleichzeitig die indirekte Strahlung verstärken. Es ist also nicht damit getan, sich einen Härtling zu suchen und dort unterzustellen – dort kann die indirekte Strahlung verstärkt sein.

Die Strahlungsverhältnisse auf dem Mars sind durch die neue Studie nicht einfacher zu verstehen. Zu den Bedingungen, die die Strahlung verändern können, kommt nämlich auch noch die Entfernung des Mars zur Sonne dazu. Auch scheinbar unbedeutende Dinge wie die Höhe, in der sich ein Mensch auf dem Mars befindet oder der Winkel, in dem die Strahlung durch die dünne Mars-Atmosphäre dringt, können einen Unterschied machen.

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Während die Studie keine finale Lösung für das Strahlungsproblem auf dem Mars bietet, liefert sie doch weitere Ansätze, mit denen die Raumfahrt* in Zukunft arbeiten kann. Jeder natürliche Strahlungsschutz auf dem Mars dürfte bei künftigen astronautischen Missionen ausgenutzt werden oder wie es das Magazin Universe Today formuliert: „Detaillierte Strahlungskarten, die auch das Terrain mit einbeziehen, könnten Leben retten.“

Auf dem Mars macht zuletzt der Nasa-Rover „Perseverance“ von sich reden: Er hat erstmals eine Gesteinsprobe eingesammelt. Unterdessen sorgt der Mars-Hubschrauber „Perseverance“ für eine Überraschung und bringt die Nasa dazu, ihre Pläne zu ändern. (tab)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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