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„Living Forest“: Spiel mit Strategie und Naturgeistern

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Die Spieleexpert:innen Johannes Jaeger und Melanie I. stellen regelmäßig Gesellschaftsspiele in der FR vor.
Die Spielekritik-Serie von Hunter & Melli: Die Spieleexpert:innen Johannes Jaeger und Melanie I. stellen regelmäßig Gesellschaftsspiele in der FR vor. © Roland Weihrauch/dpa

Im Brettspiel „Living Forest“ müssen die Spielerinnen und Spieler den Wald retten.

Wie der Verlag das Spiel beschreibt: Ein mystischer Wald, Quell der Ruhe und des Friedens, wird von den verheerenden Flammen des Onibi bedroht. In „Living Forest“ schlüpfen die Spielenden in die Rollen der Naturgeister Frühling, Sommer, Herbst und Winter und wollen den Wald beschützen, indem sie die Flammen löschen, Bäume pflanzen oder den Wächter des Waldes erwecken. Wem wird es gelingen, Onibi in die Flucht zu schlagen?

In jeder Runde decken die Spielenden – jede:r für sich – Karten ihrer Decks auf, die unterschiedliche Waldtiere zeigen. Diese hilfreichen Waldwesen bringen diverse Elemente mit. Doch unter den Tieren gibt es Einzelgänger, von denen nicht zu viele auf einmal aufgedeckt werden sollten. Mit den Elementen können die Spielenden ein bis zwei Aktionen durchführen und so Bäume pflanzen, Flammen löschen, sich auf dem Steinkreis bewegen, um diverse Boni zu aktivieren, neue Tiere anlocken oder Magiefragmente erhalten.

Am Ende jeder Runde müssen sich dann alle Spielenden gleichermaßen den verbleibenden Flammen im Steinkreis stellen. Können sie diese nicht abwehren, müssen sie Feuerwarane in ihr Deck aufnehmen – griesgrämige Einzelgänger-Tiere, die keine Elemente beisteuern. Nur mit Magiefragmenten kann man sie wieder loswerden! Das Spiel endet, sobald eine Person es schafft, eine der drei möglichen Siegbedingungen zu erfüllen.

Living Forest

Spieleautor: Aske Christiansen

Verlag: Ludonaute, Pegasus      

Altersempfehlung: ab 10 Jahren              

Spieleranzahl: 2–4 Spieler:innen             

Spielzeit: 30–60 Min.    

Preis: ca. 40, 00 €          

Die Spieleexperten Johannes Jaeger und Melanie I. stellen regelmäßig Gesellschaftsspiele in der FR vor. Videorezensionen aller hier vorgestellten Spiele (und weiterer) gibt es auf: www.hunter-brettspiele.de und https://www.youtube.com/c/HunterFriendsBrettspiele

Rezension von Hunter & Melli: Nachdem „Living Forest“ bereits den französischen Brettspielpreis As d’Or gewonnen hat, bringt es Pegasus-Spiele nun auch in die deutschen Läden. Mit auffallend schönem Material erzählt es die Geschichte eines Waldbrandes, den die Spielenden als Naturgeister löschen wollen. Um den Wald zu retten, benötigen sie die Unterstützung der Tiere, die auf mystisch-illustrierten Karten daherkommen und verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Der Deckbau-Mechanismus ist hierbei ein zentrales Element. Alle Spielerinnen und Spieler bekommen einen Kartenstapel mit tierischen Helfern und fügen diesem während des Spiels immer wieder neue Karten hinzu.

Zu Rundenbeginn decken die Spielerinnen und Spieler nun so lange tierische Helfer auf, bis jede:r Spielende für sich entscheidet, aufzuhören. Nun sind Glück und Abwägung gefragt, denn wer zu viele Einzelgänger aufdeckt, darf in der nächsten Phase weniger Aktionen ausführen.

In den Aktionen wird anschließend der Wald mit unterschiedlichen Strategien gerettet: Die Spielenden können ihr Spielertableau mit Bäumen aufforsten. Im Steinkreis können sie einander Plättchen abluchsen. Flammen werden gelöscht und Lotusblüten gesammelt. Außerdem können sie neue Tierkarten erwerben, um ihr Kartendeck aufzubessern.

Aber Vorsicht! Denn je mehr Tiere angeworben werden, desto mehr Flammen kommen auf die Spielerinnen und Spieler in der nächsten Runde zu. Und wenn zum Rundenende noch Flammen vorhanden sind, die einzelne Spielende nicht löschen können, müssen sie einen hinderlichen Feuerwaran mit ins Deck nehmen.

Und so starten die Spielerinnen und Spieler in eine neue Runde, bis der oder die Erste mit zwölf gelöschten Flammen, zwölf Lotusblüten oder zwölf gepflanzten Bäumen das Spiel gewinnt.

„Living Forest“ ist ein wunderschön gestaltetes Spiel und für alle Familien geeignet, die sich ein bisschen Regellesen zutrauen. Einmal verstanden, bleiben schnell keine Fragen mehr offen, und wenn es gelingt, die aufgedeckte Kartenreihe dank starker Abwehrtiere mal so richtig lang werden zu lassen, kommen auch richtig Spaß und Freude auf. Besonders das Element der Flammen macht die Partien spannend, denn dabei können sich die Spielerinnen und Spieler gegenseitig helfen – aber auch bewusst schaden. Auch der Steinkreis kann im richtigen Moment den entscheidenden Unterschied machen, und so bleibt es meist spannend bis zum Schluss.

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