Krebs-Früherkennung – Termine werden immer weniger wahrgenommen
Wird eine Krebs-Erkrankung früh erkannt, lässt sie sich am besten behandeln. Trotzdem nehmen immer weniger Personen Termine zur Krebsfrüherkennung wahr.
Frankfurt – Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Platz zwei der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Das könnte einen hohen Andrang bei Terminen zur Früherkennung erwarten lassen, dem ist aber nicht so – ganz im Gegenteil. Immer weniger Menschen nehmen ihre Krebsfrüherkennungstermine wahr – das könnte fatale Folgen haben.
Ziel der Früherkennungstermine ist es, die Heilungschancen zu erhöhen und damit die Sterblichkeit an Krebs in Deutschland zu reduzieren. Veränderungen der Zellen, die als Vorstufe von Krebs gelten, können entfernt werden, damit die Krankheit erst gar nicht ausbricht, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Solche Veränderungen werden jedoch in der Regel nur in den Früherkennungsterminen erkannt, da man gezielt danach Ausschau hält.
Krebs-Früherkennung: Diese Arten der Erkrankungen lassen sich früh feststellen
Die Termine zur Früherkennung wahrzunehmen ist außerdem wichtig, da die Symptome von Krebs-Erkrankungen oft unspezifisch sind. Zudem können Ärztinnen und Ärzte über Faktoren informieren, die das Krebs-Risiko erhöhen, zum Beispiel bestimmte Lebensmittel. In Deutschland umfasst das Krebsfrüherkennungsprogramm fünf Krebsarten:
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Hautkrebs
- Prostatakrebs
- (Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum)
In Zukunft soll es auch eine Früherkennung für Lungenkrebs geben, welche die Sterblichkeit um bis zu 20 Prozent reduzieren könnte. Aus Daten der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft geht hervor, dass vor allem die Termine zur Früherkennung von Hautkrebs vernachlässigt werden. Vergleicht man Oktober 2022 mit Oktober 2019, sind sie um fast zwölf Prozent gesunken. Auch Termine zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs nahmen um über sieben Prozent im gleichen Zeitraum ab.
„Krebsvorsorge gemeinsam einen Anstoß geben“ – Tag der Krebsfrüherkennung
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die AOK und die Deutsche Krebsgesellschaft den Tag der Krebsvorsorge ins Leben gerufen. Er findet seit vergangenem Jahr am 28. November statt und soll Menschen daran erinnern und motivieren, sich mit dem Thema zu befassen. In einer Forsa-Befragung fanden fast alle Befragten die Untersuchungen wichtig, viele gaben jedoch zu, ihre Früherkennungs-Termine aufzuschieben.

„In der Pandemie versäumte Untersuchungen sollten nachgeholt werden. Dazu wollen wir mit dem Tag der Krebsvorsorge gemeinsam einen Anstoß geben“, sagte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes in einer Pressemitteilung.
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Krebsvorsorge oder Krebsfrüherkennung?
Die beiden Begriffe Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung werden häufig gleich verwendet, es gibt aber einen wichtigen Unterschied. Die Vorsorge zielt es darauf ab, der Entstehung von Krebs entgegenzuwirken. Beispielsweise kann man sich gegen das HPV-Virus impfen lassen, das bei Frauen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöht. Doch bereits mit ein paar einfachen Maßnahmen soll man das Krebs-Risiko senken können. Dazu gehört beispielsweise ausreichend Bewegung, vor allem eine Sportart soll Krebs vorbeugen können, wie in einer Studie festgestellt wurde.
Bei der Früherkennung konzentriert man sich hingegen auf das Finden möglicher Anzeichen einer Erkrankung, erklärt die Apotheken Umschau. Die Forschung gewinnt zudem immer neue Erkenntnisse über Krebs, beispielsweise vor kurzem eine mögliche Ursache für die Entstehung von Metastasen entdeckt. (kiba)