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Neue Erkenntnisse in der Krebs-Forschung: Antibiotika könnte Erkrankten helfen

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Von: Alina Schröder

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Bestimmte Bakterien fördern das Krebswachstum. Antibiotika könnte dabei helfen, diese zu hemmen.
Bestimmte Bakterien fördern das Krebswachstum. Antibiotika könnte dabei helfen, diese zu hemmen. © Sylvio Dittrich/Imago

In Studien wurden Bakterien in gleich mehreren Tumortypen entdeckt. Ein bestimmtes fördert das Wachstum von Krebs. Antibiotika könnte helfen.

Berlin – Jährlich erhält in Deutschland rund eine halbe Million Menschen die Diagnose Krebs, wie Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen (Stand: 2019). Über ein Viertel aller Todesfälle sind auf Tumorerkrankungen zurückzuführen, und die Tendenz ist steigend.

Zahlreiche Wissenschaftler beschäftigen sich seit Jahren mit der Krebs-Forschung und möglichen Behandlungsmethoden. Die Corona-Forschung treibt beispielsweise die Suche nach einem Krebs-Impfstoff an. Nun rück auch Antibiotika als Mittel gegen Tumore immer mehr in den Fokus. Fachleute berichten über Entdeckungen, die Hoffnungen machen.

Bakterien fördern Krebs: Neue Behandlungschancen kommen auf

Eine Studie der Dana-Farber-Krebsklinik der Harvard-Universität aus dem Jahr 2022, die im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde, konnte bereits beweisen, dass sich Bakterien in mehreren Tumortypen ansiedeln. Diese sind laut Mikrobiologin Susan Bullman, die an der Studie mitgearbeitet hat, auch mehrfach in Proben erkennbar gewesen. Doch damit nicht genug: Weitere Studien zeigen darüber hinaus, dass bestimmte Bakterien das Krebswachstum im Körper sogar unterstützen und weitere Geschwülste entstehen lassen.

Die Rede ist von sogenannten Fusobakterien. Fusobakterien sind Bakterien, die normalerweise in einer gesunden Mundflora vorkommen. Wenn sie jedoch in die Blutbahn gelangen, können sie das Wachstum von Tumoren unterstützen. Dies wurde durch neueste Erkenntnisse belegt. „Krebskranke, bei denen Fusobakterien im Gewebe entdeckt werden, haben eine schlechtere Prognose“, sagte Jörg Vogel, Direktor des Würzburger Helmholtz-Instituts (HIRI), dem Tagesspiegel.

Es gibt Hinweise darauf, dass Fusobakterien in der Lage sind, mit einer Schicht die Krebszellen abzuschirmen und sie zu schützen. Dies bedeutet, dass auch Wirkstoffe einer Chemotherapie nicht mehr wirksam sind. Inwzischen gibt es Nachweise von Bakterien- und Pilzansiedlungen in 35 Krebs-Arten, einschließlich Brust- und Lungenkrebs. Es ist jedoch noch unklar, wie die Bakterien in den Körper gelangen und ob sie Krebs auslösen können. Langzeitstudien sind erforderlich, um diese Fragen zu beantworten, wie Bullmann erklärte.

Antibiotika gegen Krebs? Mittel könnte gefährliche Bakterien abtöten

Allerdings wird anhand der neuen Forschungslage nun untersucht, wie die krebsfördernden Bakterien gestoppt werden können. Eine Möglichkeit könnten Antibiotika sein. Das Arzneimittel wird schließlich in der Medizin eingesetzt, um Bakterien und andere Mikroorganismen zu hemmen oder gar abzutöten. In einer Studie aus dem Jahr 2017 konnte bereits bewiesen werden, dass dies auch in der Krebstherapie möglich ist.

Es wurde festgestellt, dass Tumore, die mit Bakterien in Verbindung gebracht werden, bei einem Einsatz von Antibiotika ihr Wachstum einstellen. Dies wurde jedoch bei Mäusen beobachtet, die menschliches Krebsgewebe erhalten hatten – nicht bei Menschen. Trotzdem gibt es Hoffnung auf neue Perspektiven in der Krebsbehandlung aufgrund dieser Ergebnisse. Auch das Helmholtz-Institut in Würzburg forscht ausgiebig dazu. Ziel ist es, neue Antibiotika zu entwickeln, die bestimmte Bakterien hemmen oder töten können – insbesondere Fusobakterien. (asc) Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Alina Schröder sorgfältig überprüft.

Erst kürzlich gab es einen Durchbruch in der Krebs-Forschung: Forschende fanden eine mögliche Ursache für die Entstehung von Metastasen.

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