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Schüsse auf „Wildcamperin“ im Wohnmobil: Korsika rätselt, wer Urlauberin töten wollte

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Von: Christoph Gschoßmann

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Für eine italienische Camperin wurde ein Korsika-Urlaub zum Albtraum: Sie wurde in ihrem Camper angeschossen, ist aber wohl außer Lebensgefahr.

Corte - Schreckliche Attacke auf der Ferieninsel Korsika in Frankreich: Eine 58-jährige Touristin aus Italien wurde am Mittwochabend (24. Mai 2023) von einer Kugel verletzt. Sie war in ihrem Wohnmobil im 400-Seelen-Dorf Casanova in der Nähe der früheren korsischen Hauptstadt Corte im Inneren der Insel unterwegs.

Das Fahrzeug wurde nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft von mehreren Schüssen getroffen. Ihr Mann befand sich ebenfalls im Fahrzeug, doch glücklicherweise blieb dieser unverletzt.

Korsika: Italienische Touristin angeschossen und per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen

Die Schüsse gegen das Wohnmobil fielen auf einem Parkplatz an der Straße RT 20 gegen 22 Uhr. Nach Informationen der Lokalzeitung Corse-Matin hätte die Familie heute nach Italien zurückkehren sollen. Die Frau wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus der zweitgrößten Stadt der Insel, Bastia, transportiert und in der Nacht am Bauch operiert. Laut der Zeitung ihr Leben nicht in Gefahr. Die Staatsanwaltschaft Bastia hat bekannt gegeben, dass sie ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet hat.

Am darauf folgenden Morgen seien die Gendarmen mit Metalldetektoren „auf der Suche nach Hülsen“ vor Ort gewesen, sagt Thierry Cambon, Bürgermeister der Stadt. Laut der Zeitung hat sich der Parkplatz im Laufe der Zeit zu einem bevorzugten Ort für Wohnmobile entwickelt, deren Fahrer dort eine Pause einlegen und manchmal auch übernachten.

„Das Wohnmobil der Opfer stand seit Mittwoch um 16 Uhr geparkt“, sagte der Bürgermeister und berief sich auf Zeugen. Obwohl viele Fahrzeuge dieser Art dort parken würden, sei dieser außerhalb des Dorfes gelegen und daher eigentlich für die Einwohner „unproblematisch“. (Der beliebteste Ort für Camping ist laut einer Umfrage übrigens Bayern.)

Suche nach dem Motiv gestaltet sich schwierig - „Es macht mich krank“

Eine Anwohnerin sagte der Zeitung, sie fände es „traurig, ehrlich gesagt, es macht mich krank ... Touristen stören niemanden, indem sie an diesem Ort schlafen, und selbst wenn es nicht legal wäre, ist es kein Grund, sie zu erschießen.“ Sie spielt auf die Gesetzeslage bezüglich Wildcampen an, was auf Korsika verboten ist. Da es sich bei Wohnmobilen jedoch um Privatfahrzeuge handelt, ist das Abstellen auf Rastplätzen innerhalb einer Frist von sieben Tagen gestattet.

Der Bürgermeister glaubt nicht an einen Anschlag aus Wut auf die Camper. „Ich habe nie ein Echo von Bürgern erlebt, die sich über dieses Phänomen beschwert haben“, sagte er. Auch die Gendarmerie von Corte habe diesbezüglich noch keine Fälle registriert. Der Parkplatz ist der einzige in der Gegend, also schloss der Bürgermeister auch einen Anschlag von konkurrierenden Parkplatzbesitzern aus. Auch in der Karibik gab es Gewalt gegen einen Urlauber: Ein Geretsrieder (57) ist auf den Bahamas erschossen worden. (cgsc)

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