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Hamburg wird Corona-Hotspot: Regeln bleiben bestehen

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Von: Stefan Krieger, Max Schäfer

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Hamburg ernennt sich zum Corona-Hotspot und behält Maßnahmen bei. SPD und Grüne befürchten eine Überlastung des Gesundheitssystems.

Update vom Mittwoch, 30.03.2022, 18.10 Uhr: Hamburg ist Corona-Hotspot, das hat die Bürgerschaft der Hansestadt erklärt. Die Regierungsmehrheit aus SPD und Grünen hat am Mittwoch einen entsprechenden Antrag mit Unterstützung der Linken angenommen. Die Corona-Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen und im Einzelhandel sollen somit über den kommenden Samstag (02.04.2022) hinaus bis Ende April beibehalten werden.

SPD und Grüne begründeten die Entscheidung mit einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems – trotz laut Robert Koch-Institut bundesweit zweitniedrigster Inzidenz. Aktuell sei eine „außerordentlich hohe und zunehmende Anzahl von täglichen Neuinfektionen zu beklagen“, heißt es im Beschluss. Darin wird außerdem festgestellt, „dass in der Freien und Hansestadt Hamburg durch eine epidemische Ausbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) die konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage besteht.“

Das ist laut dem von der Bundesregierung geänderten Infektionsschutzgesetz die Voraussetzung, um weitergehende Corona-Maßnahmen beizubehalten. Von Seiten der Bundesländer gab es Kritik an der Bundesregierung.

Hamburg wird Corona-Hotspot: Regeln bleiben bestehen

Neben der Maskenpflicht behält Hamburg auch die 2G-plus-Regel für Geimpfte oder Genesene mit zusätzlichem negativen Test bei Tanzveranstaltungen bei – getanzt werden darf unter 2G plus aber weiter maskenlos. In den Schulen soll die Maskenpflicht generell weiter gelten – allerdings sollen Schüler und Lehrer die Masken an ihren Arbeitsplätzen ab Montag (04.04.2022) im Unterricht abnehmen dürfen.

Eigentlich sind laut Infektionsschutzgesetz ab Sonntag Maskenpflichten in Deutschland nur noch begrenzt möglich, etwa in Kliniken oder Pflegeheimen, Bussen und Bahnen. Maskenpflichten oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln in Geschäften, Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind dagegen nicht mehr möglich, es sei denn, das jeweilige Landesparlament stellt für eine Region eine besonders kritische Corona-Lage fest. Von dieser Hotspot-Regel hatte bis dato nur Mecklenburg-Vorpommern Gebrauch gemacht.

Corona-Hotspot: Hamburg befürchtet eine Überlastung des Gesundheitssystems und behält die Maßnahmen bei.
Corona-Hotspot: Hamburg befürchtet eine Überlastung des Gesundheitssystems und behält die Maßnahmen bei. (Symbolbild) © Marcus Brandt/dpa

Corona-Fallzahlen: RKI meldet mehr als 260.000 Neuinfektionen

Erstmeldung: Frankfurt/Berlin – Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag deutlich gesunken. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am heutigen Mittwoch (30.03.2022) mit 1663,0 an.

Zum Vergleich: Gestern, am Dienstag (29.03.2022), lag die Inzidenz bei 1703,3. Am Mittwoch der Vorwoche nannte das RKI 1734,2 als Wert für die bundesweite Kennzahl. Die Inzidenz beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.

Corona-Fallzahlen in Deutschland: Die aktuelle Entwicklung im Überblick

TagNeuinfektionen | Todesfälle | Inzidenz
Mittwoch (30.03.2022)268.477 | 348 | 1663,0
Dienstag (29.03.2022)237.352 | 307 | 1703,3
Montag (28.03.2022)67.501 | 20 | 1700,6
Sonntag (27.03.2022)111.224 | 49 | 1723,8
Samstag (26.03.2022)252.026 |278 | 1758,4
Freitag (25.03.2022)296.498 | 288 | 1756,4
Donnerstag (24.03.2022)318.387 | 300 | 1752,0
Mittwoch (23.03.2022)283.732 | 329 | 1734,2
QuelleRobert Koch-Institut (RKI)

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die absolute Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Mittwoch bei 268.477. Am Vortag waren 237.352 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche waren es 283.732.

Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 20.829.608.

Hinweis zu den Zahlen

Fachleute gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern – oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg und Brandenburg nicht. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Für die Beurteilung des Verlaufs sei die Betrachtung des Wochenvergleichs zielführender.

Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 348 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 129.112.

Corona-Fallzahlen in Deutschland: Mehr als 16 Millionen Genesene

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 7,07 an (Montag: 6,94). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 16.319.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 129 112.

(skr/ms mit AFP/dpa)

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