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Klimawandel: Extrem-Hitze in Europa wird „häufiger und heftiger“

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Von: Vivian Werg

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Der Sommer vergangenen Jahres war in Europa der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Klimawandel zeigt sich hier drastischer als sonst auf der Welt.

Frankfurt – In Europa sind die Temperaturen doppelt so schnell angestiegen wie im globalen Durchschnitt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Weltwetterorganisation (WMO) und einem im April veröffentlichten Bericht des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus hervor. Carlo Buontempo, für Klimawandel zuständiger Direktor bei Copernicus, sprach von „alarmierenden Veränderungen“. Dabei verwies er insbesondere auf die Hitzewellen im Mittelmeer und deren neuen Höchstwerte.

Wie nun aus einer neuen Studie des internationalen Forscher:innen-Netzwerkes World Weather Attribution (WWA) hervorgeht, habe der Klimawandel die Rekordtemperaturen um die 40 Grad Ende April in Spanien, Portugal, Marokko und Algerien „mindestens hundertmal wahrscheinlicher“ gemacht.

In Köln hat der trockene Hitze-Sommer besonders viele Grünanlagen verdorren lassen.
Temperaturen in Europa steigen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt (Symbolbild) © Christoph Hardt/ Imago

Klimawandel: Temperaturen in Europa steigen schneller als erwartet – Problem aber nicht nur in Europa

Eine derartige Extrem-Hitze Ende April in Spanien und anderen Ländern des westlichen Mittelmeerraums „wäre ohne den Klimawandel fast unmöglich gewesen“, heißt es in dem Studienbericht.

Berichten zufolge verzeichneten Teile Südwesteuropas und Nordafrikas vor einigen Tagen Höchsttemperaturen von bis zu 41 Grad. Wie die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurden in Spanien nach Angaben des nationalen Wetterdienstes Aemet sogar neue April-Rekorde registriert. Den Studien-Autor:innen zufolge haben Analysen der extremen Hitze in Europa gezeigt, dass die Temperaturen in den genannten Regionen schneller ansteigen als erwartet.

Das Problem beschränke sich aber nicht nur auf Europa. Die internationale Organisation warnt: „Solange die Treibhausgasemissionen nicht insgesamt gestoppt werden, werden die globalen Temperaturen weiter ansteigen, und Ereignisse wie diese werden weltweit häufiger, länger, heißer und heftiger werden“.

Klimawandel: Mittelmeerraum dabei besonders gefährdet

Die deutsche Klimawissenschaftlerin Friederike Otto, selbst Mitglied der WWA, machte in Bezug auf die Studie deutlich, dass der Mittelmeerraum „eine der am stärksten durch den Klimawandel gefährdeten Regionen in Europa“ sei. „Die Region erlebt bereits jetzt eine sehr intensive und lang anhaltende Dürre und diese hohen Temperaturen zu einer Zeit im Jahr, in der es eigentlich regnen sollte, verschlimmern die Situation“, so Otto.

Der Klimawandel betrifft die ganze Welt. Dieser könnte Deutschland Hunderte Milliarden kosten. Eine Studie zeigt mögliche Szenarien. Sonne, stärkere Winde und wärmere Strömungen setzen dem Eis der Antarktis enorm zu. Forschende schlagen Alarm. Auch deutsche Nationalparks leiden. Zudem drohen wegen des Klimawandels neue Agrarschädlinge. Die Prognosen für 2030 sind besorgniserregend, aber es ist jedoch noch nicht zu spät und jeder kann etwas tun. (Vivian Werg mit dpa)

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