Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Kaffee kann das Risiko senken
Kaffee-Liebhaber aufgepasst: Eine neue Studie hat untersucht, wie sich Kaffeekonsum auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt – mit eindeutigen Ergebnissen.
Frankfurt – Wer gerne Kaffee trinkt, kennt bestimmt das schlechte Gewissen, wenn es eine Tasse zu viel war. Denn lange hieß es: Kaffee ist ungesund! Doch das muss nicht immer der Fall sein, wie jetzt immer mehr Studien belegen. So wurde beispielsweise die Wirkung von Kaffee auf das Gehirn untersucht – nun auch auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Studie untersucht: Beugt Kaffee das Risiko von Herzerkrankungen vor?
Wirkt sich Kaffee auf das Risiko von Herzkrankheiten aus? Und wenn ja: Wie? Mit diesen Fragen hat sich eine aktuelle Studie aus Australien beschäftigt. Sie wurde im „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlicht. Die Forschenden werteten bereits erhobene Daten der britischen Biobank aus – mehr als eine halbe Million Probanden nahmen zwischen 2006 und 2010 teil. Zwischen 40 und 69 Jahren alt sind sie, gaben Auskunft über ihren Lebensstil, ihren Gesundheitszustand und den Kaffeekonsum.
Nur die Daten der Teilnehmenden, die zu Beginn der Studie keine Herz-Kreislauf-Erkrankung hatten, waren relevant, etwa 450.000 Personen. Von diesen waren knapp 100.00 Nicht-Kaffeetrinker, die die Kontrollgruppe darstellten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten dann, welche Versuchsgruppe zwölf Jahre später gesund bliebt – und wer eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickelte oder sogar daran starb.

Kaffee senkt Risiko, Herzrhythmusstörungen zu bekommen
Etwa 30.000 der Studien-Probanden entwickelten Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und Tachykardien. Das Erstaunliche: Hoher Kaffeekonsum erhöhte das Risiko nicht – vielmehr senkte er es:
- Das niedrigste Risiko für Herzrhythmusstörungen hatten die Teilnehmenden, die zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag tranken
- Für Vorhofflimmern und Vorhofflattern war das Risiko sogar bei denjenigen am niedrigsten, die vier bis fünf Tassen tranken
- Bei Tachykardien kam es zu nahezu identischen Ergebnissen: Vier bis fünf Tassen Kaffee täglich senkten das Risiko
Studie belegt: Kaffeetrinker leiden seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Knapp 43.200 Teilnehmende erlitten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa eine Herzinsuffizienz oder einen Schlafanfall. Auch hier waren Kaffeetrinker seltener betroffen. Wer zwei bis drei Tassen pro Tag trank, hatte das niedrigste Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln.
Kaffeekonsum: Reduzierte Sterblichkeit durch kardiovaskuläre Erkrankungen
Insgesamt starb etwa ein Prozent der Studienteilnehmenden (4.402) an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Dabei hatten Kaffeetrinker eine deutlich niedrigere Sterberate. Eine Tasse Kaffee sorgte demnach für das geringste Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Wer seinen Kaffee noch gesünder machen möchte, kann auf diese Zubereitung zurückgreifen.
Ob gemahlen oder Instant – alle Kaffeearten helfen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wer Angst hat, die „falsche“ Kaffeeart zu trinken, kann beruhigt sein: Sowohl gemahlener, Instant- als auch entkoffeinierter Kaffee senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – solange dies nicht im Übermaß betrieben wird oder die Tasse Kaffee gleich das Frühstück ersetzt. Die geringere Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte sich auch bei allen Kaffeearten, bei gemahlenem Kaffee war sie aber am stärksten. Bei Herzrhythmusstörungen kam die Studie allerdings zum Ergebnis, dass entkoffeinierter Kaffee nicht das Risiko senkte – das galt nur für gemahlenen und Instantkaffee.