Iran: Polizei schreitet künftig beim Gassigehen mit Hunden ein

Haustiere sind beim iranischen Klerus nicht gerne gesehen. Daher wollte die Polizei im Iran schon vor zwei Jahren gegen Hundehalter:innen vorgehen.
Teheran - Gassi gehen mit Hunden? So einfach ist das nicht im Iran, denn die iranische Polizei will erneut gegen das Gassigehen mit Hunden durchgreifen. „Wir haben diesbezüglich mehrere Beschwerden erhalten und werden daher auch dagegen vorgehen“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch (14.07.2021) laut Nachrichtenagentur Isna.
Demnach sollen Hunde, insbesondere in Parks, immer wieder für Panik bei den Bürgern und Bürgerinnen sorgen. Auch Videos in den sozialen Medien, auf denen Hunde Menschen - unter anderem Kinder - angreifen, haben für Aufregung gesorgt. Die im Iran gemachten Videos will die Polizei nun untersuchen, so der Sprecher.
Im Iran nimmt der Trend zu Hunden und Katzen zu
Die Polizei wollte bereits vor zwei Jahren ein solches Verbot einführen und auch gegen die Hundehalter:innen konsequent vorgehen. Aber nicht nur scheiterte der Plan, sondern der Trend zum Haustier, insbesondere während der Corona-Pandemie, nahm erheblich zu. Außerdem gibt es im Iran kein eindeutiges Gesetz gegen Gassigehen. Wird etwa jemand wegen Gassigehens festgenommen, müsste er oder sie eigentlich mangels Gesetz wieder freigelassen werden.
Generell ist im Iran das Halten von Haustieren vor allem beim Klerus nicht gern gesehen. Außerdem gibt es auch immer noch viele Iraner, die extreme Angst vor Tieren haben - auch vor Katzen, aber vor allem vor Hunden. Aber gleichzeitig nehmen immer mehr junge Iraner:innen Hunde als Heimtiere bei sich auf. Das hat zur Folge, dass es seit einigen Jahren auch immer mehr Tierkliniken und Läden für Heimtierbedarf gibt. (ktho/dpa)