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Neue Stiko-Empfehlung für Kinder und Risikogruppen – Für wen gilt jetzt was?

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Von: Karolin Schäfer

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Die Stiko hat ihre Corona-Impfempfehlung angepasst. Offiziell sind sie allerdings noch nicht. Im Überblick, welche Empfehlungen künftig gelten sollen.

Frankfurt – Der erste Corona-Ausbruch in Deutschland geht mehr als drei Jahre zurück. Auch wenn es inzwischen kaum noch Maßnahmen gibt, verschwunden ist das Virus nicht. Es gibt nach wie vor Menschen, die sich infizieren. Doch schwere Verläufe sind seltener geworden. Aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) sind weiterhin regelmäßige Corona-Impfungen wichtig – vor allem für Risikogruppen.

Die Stiko hat am Dienstag (25. April) die Covid-19-Impfempfehlung angepasst. Auch die WHO änderte zuletzt ihre Empfehlung zur Corona-Auffrischungsimpfung. Ziel sei es nach wie vor, schwere Verläufe zu verhindern, Langzeitfolgen zu reduzieren sowie Beschäftigte in der medizinischen und pflegerischen Versorgung zu schützen, hieß es in einer Mitteilung zu einem Beschlussentwurf. Was für wen bald gelten soll, lesen Sie hier.

Corona-Impfung: Stiko erlässt neue Empfehlung – wer sollte sich impfen lassen?

Die Stiko empfiehlt künftig eine jährliche Auffrischung der Corona-Impfung für bestimmte Personengruppen – ähnlich wie bei der Grippe-Impfung. Genutzt werden soll ein an Varianten angepasster Corona-Impfstoff. Diese Personen sollten sich demnach regelmäßig impfen lassen:

Verabreicht werden soll der Impfstoff laut Stiko im Herbst. Zwischen den einzelnen Impfungen sollten zwölf Monate Abstand liegen. Künftig könnte sich auch noch eine längere Schutzdauer herausstellen, sodass es nicht zwangsläufig beim jährlichen Booster bleiben müsse, erläuterte Stiko-Mitglied Christian Bogdan.

Neue Stiko-Empfehlung zur Corona-Impfung: Was gilt für gesunde Kinder und Erwachsene?

Personen ohne Vorerkrankungen zwischen 18 und 59 Jahren wird dagegen eine Basisimmunität empfohlen. Das bedeutet nach Angaben der Stiko: mindestens zwei Impfungen und ein weiterer „Antigenkontakt“ – also Impfung oder Infektion. Weitere Booster sind erstmal nicht nötig.

Gesunden Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird dagegen zu keiner routinemäßigen Corona-Impfung mehr geraten. Der Grund: schwere Verläufe sind seltener geworden. Unter den Omikron-Varianten treten in dieser Altersgruppe überwiegend milde oder asymptomatische Verläufe auf. Dennoch: „Es bestehen jedoch keine Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen“, betonte die Stiko. 

Corona-Virus: Ist die Impfung auch ohne Empfehlung möglich?

Grundsätzlich ist es möglich, sich auch ohne Stiko-Empfehlung impfen zu lassen. Allerdings kann es sein, dass die Vergütung noch nicht geregelt ist und nicht alle Kosten unmittelbar erstattet werden. In solchen Fällen bekommen Patientinnen und Patienten laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung eine Privatrechnung. Diese kann dann zur Erstattung bei der gesetzlichen Krankenkasse eingereicht werden.

Die Stiko hat ihre Corona-Impfempfehlung angepasst: Gesunde Kinder und Jugendliche müssen sich nicht mehr impfen lassen.
Die Stiko hat ihre Corona-Impfempfehlung angepasst: Gesunde Kinder und Jugendliche müssen sich nicht mehr impfen lassen. © Moritz Frankenberg/dpa

Etwaige Impfschäden oder schwere Nebenwirkungen spielen bei der aktuellen Entscheidung der Stiko keine Rolle, hieß es. Fehlgeleitete oder unerwünschte Immunreaktionen seien in der großen Minderheit und müssten in Relation zur Zahl der Menschen gesetzt werden, die von der Impfung profitierten. Die Stiko sei nicht „nebenwirkungsgesteuert“ herangegangen.

Der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl begrüßt die angepasste Impfempfehlung. Planungen zu Auffrischimpfungen für den Herbst seien nun möglich, erklärte der Experte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Es ist auch einfach, den Leuten zu vermitteln: Wir sind jetzt bei Empfehlungen, die ganz ähnlich sind wie die der Grippeschutzimpfung.“

Corona-Impfung: Wann gilt die Empfehlung der Stiko?

Bis die Empfehlung der Stiko unverändert in Kraft tritt, kann es aber noch etwas dauern. Der Entwurf geht zunächst in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren. Fachleute haben dann die Chance, noch Anmerkungen zu dem Beschluss abzugeben. Änderungen sind danach noch möglich. Derweil sorgt die neue Corona-Sublinie „Arcturus“ trotz aktuell niedriger Sieben-Tage-Inzidenz für Spekulationen. (kas/dpa)

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