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Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol - Wann Sie die Schmerzmittel nicht einnehmen sollten

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Von: Romina Kunze

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Wer Beschwerden hat, greift im Alltag häufig zu Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin. Doch: Schmerzmittel ist nicht gleich Schmerzmittel – was man darüber wissen muss.

Frankfurt – Ob bei Zahnschmerzen, einer fiesen Migräne oder einem Hexenschuss: Schmerzmittel helfen vielen Menschen bei akuten Leiden durch den Alltag. Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin sind nicht nur die gängigsten Analgetika, sie sind auch frei verkäufliche Medikamente und daher in jeder Hausapotheke zu finden.

Im Volksmund wird Aspirin häufig bei Kopfschmerzen als Synonym zum Schmerzmittel verstanden. Wer gegen Schmerzen klagt und von Freund oder Freundin statt Aspirin eine Ibuprofen- oder Paracetamol-Tablette gereicht bekommt, wird sie vermutlich trotzdem nehmen. Dabei gibt es signifikante Unterschiede; sowohl im Wirkstoff als auch in der Anwendung.

Ibuprofen, Paracetamol, Aspirin: Diese Schmerzmittel sind rezeptfrei, aber nicht frei von Risiko

Frei verkäuflich heißt nicht harmlos, mahnt die Apotheken-Umschau vor einer achtlosen Nutzung von Schmerzmitteln. Werden Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin über einen längeren Zeitraum falsch angewendet, können sie schädlich für die Gesundheit sein. So können die Schmerztabletten laut einer Studie gar zu chronischen Schmerzen führen.

Schmerzmittel wirken, indem sie den Botenstoff, der den schmerzvollen Reiz vom Nerv zum Gehirn weiterleitet, hemmen. Eine Gesundheitsstudie hat ergeben, dass die Körperhaltung dabei Einfluss darauf hat, wie schnell die Tabletten wirken. Die rezeptfreien Analgetika bekämpfen leichte bis mäßig starke Schmerzen. Alles darüber hinaus muss ärztlich verschrieben werden.

Kopfschmerzen lindert sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol und Aspirin

Um zu wissen, wann man die nicht-opioiden (also rezeptfreien) Schmerzmittel nicht nehmen sollte, muss man zunächst wissen, bei welchen Beschwerden sie sich empfehlen. Wer hin und wieder Kopfschmerzen hat, kann laut der Apotheken-Umschau bedenkenlos zu allen dreien Pharmazeutika greifen. Ihre Anwendungsbereiche liegen laut der Ratgeber-Plattform bei:

IbuprofenParacetamolAspirin
KopfschmerzenKopfschmerzenKopfschmerzen
Muskel- oder GelenkbeschwerdenRegelschmerzenMuskel- oder Gelenkbeschwerden
ZahnschmerzenZahnschmerzenZahnschmerzen
FieberFieberFieber
Regelschmerzen

Sofern nicht anders ärztlich empfohlen, sollten Schmerzmittel aber nicht länger als vier Tage eingenommen werden, so das Gesundheitsmagazin. Wer häufig unter Schmerzen leidet, sollte in jedem Fall eine medizinische Untersuchung der Selbstmedikation durch Ibuprofen und Co. vorziehen. Die Beipackzettel helfen bei der richtigen Dosierung und Einnahme; auch wenn die nicht immer leicht zu verstehen sind.

So unterscheiden sich die Schmerzmittel: Paracetamol ist nicht entzündungshemmend

Während Ibuprofen und Aspirin sowohl fiebersenkend als auch schmerz- und entzündungshemmend sind, bewirkt Paracetamol Letzteres nicht. Dafür gilt Paracetamol als besser verträglich für den Magen-Darmtrakt. Menschen mit chronischen Darmerkrankungen sollten laut dem Netzwerk Deutscher Apotheken Paracetamol den Nicht-Steroidale-Anti-Rheumatika (NSAR), zu denen Ibuprofen und Aspirin zählen, vorziehen. Diese könnten nämlich die Darmschleimhaut zusätzlich schädigen.

Da Paracetamol in der Leber umgesetzt und in der Niere ausgeschieden wird, sollten Menschen mit Problemen der beiden Organe das Schmerzmittel meiden, schreibt das AOK-Gesundheitsmagazin. Auch in jeglicher Verbindung mit Alkohol ist es ein absolutes No-Go. Wer also am Vortag zu tief ins Glas geschaut hat und mit einem dicken Kopf aufwacht, sollte die Finger von Paracetamol lassen. Einer Studie aus den USA zufolge kann Paracetamol auch Auswirkungen auf die Psyche haben.

Eine Frau hält sich den Kopf.
Wenn der Schädel brummt, greifen viele Menschen zu Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin, um durch den Tag zu kommen. Bei Kopfschmerzen, helfen alle drei Mittel; sonst gibt es aber Unterschiede. © Arman Zhenikeyev/Imago

Gängige Schmerzmittel: Vorsicht mit Aspirin bei Regelschmerzen – und mit Ibuprofen bei Herzschwäche

Wer Leber- oder Nieren-Beschwerden hat, sollte auch bei der Einnahme von Ibuprofen und Aspirin ärztlichen Rat einholen. Gleiches gilt für Unverträglichkeiten und Allergien, schreibt die Apotheken-Umschau. Bei einer Herzmuskelschwäche sollte auf Ibuprofen verzichtet werden, bei Asthma auf Aspirin und bei Blutbildungsstörungen und Bluthochdruck auf beide Wirkstoffe. Der Grund dafür: Ibuprofen und Aspirin wirken blutverdünnend.

Hinweis aus der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Aus einem ähnlichen Grund sollten laut dem Netzwerk Deutscher Apotheken Frauen, die während ihrer Periode starke Regelschmerzen haben, keine Aspirin nehmen, da diese den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten. Dieser hemmt die Blutgerinnung und steigert so den Blutverlust. Auch wichtig: Die blutverdünnende Wirkung von ASS hält bei einer Tablette etwa eine Woche an, weshalb es ratsam für Frauen ist, den Zyklus nicht aus den Augen zu verlieren. (Romina Kunze)

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