Streik an deutschen Flughäfen: zahlreiche Flüge fallen aus
Auch am Freitag (17. März) sind mehrere Flughäfen in Deutschland von Streiks betroffen. Flugreisende müssen sich auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.
Update vom 17. März, 10.20 Uhr: Flugreisende müssen auch am Freitag (17. März) mit langen Wartezeiten, Verspätungen und Ausfällen rechnen. Grund dafür sind weitere Streiks an deutschen Flughäfen. Besonders betroffen sollen die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sein. Hier soll den ganzen Tag gestreikt werden „Wir haben eine gute Beteiligung, die Stimmung ist entschlossen“, sagte ein Sprecher von Verdi. Insgesamt sollen rund 500 Beschäftige aus verschiedenen Bereichen, wie der Fluggast- oder Warenkontrolle, am Streik teilnehmen, berichtet die dpa.
Passagieren wird geraten, sich vor der Anreise bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter zu erkundigen. Laut vorläufigen Angaben sollen am Flughafen Köln/Bonn beispielsweise etwa 100 von 148 geplanten Starts und Landungen nicht stattfinden. Zudem soll es zu Flug-Umleitungen kommen.

Streik an Flughäfen hat begonnen: In vielen Regionen drohen heute Ausfälle und Verspätungen
Update vom 13. März, 6.13 Uhr: Der ganztägige Warnstreik an den Flughäfen in Hamburg, Bremen sowie Hannover und am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER haben begonnen. Das bestätigten ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Damit müssen sich zehntausende Flugreisende auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.
Wie die dpa berichtet, sind alleine in Berlin rund 200 Abflüge gestrichen worden. In Hamburg seien 123 geplante Starts abgesagt. Außerdem beträfe der Streik mindestens 50 der ursprünglich 121 vorgesehenen Landungen in der Hansestadt. Doch es könnte auch an Flughäfen in ganz Deutschland zu Einschränkungen kommen. Reisende sind aufgerufen, sich bei ihrer Airline zum Flugstatus zu informieren.
Streik an Flughäfen: Ausfälle drohen heute – Welche Städte betroffen sind
Erstmeldung vom 12. März: Berlin – Es vergeht keine Woche ohne Streik: Am Montag, dem 13. März 2023, müssen sich jetzt Flugreisende auf Beeinträchtigungen einstellen. Zehntausende Passagiere sollen von den Verspätungen und Ausfällen betroffen sein. Die Gewerkschaft Verdi hat zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In mehreren deutschen Großstädten wird der Flughafen-Betrieb lahmgelegt.
Aufruf von Verdi: Am Montag werden zahlreiche Flughäfen in ganz Deutschland bestreikt
Unter anderem sollen ab Montag die Flughäfen in Hamburg, Hannover, Bremen sowie der BER in Berlin von der Gewerkschaft Verdi bestreikt werden. Dies dürfte auch Auswirkungen auf andere Airports haben. Die Gewerkschaft hat Sicherheitspersonal sowie andere Beschäftigte zu einem Arbeitskampf aufgerufen. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen zu rechnen, teilte Verdi am Samstag (11. März) weiter mit.
Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV werden nach aktuellem Stand 351 Abflüge gestrichen. 45.000 Passagiere seien direkt betroffen. Insgesamt sollen über 100.000 betroffenen Passagiere betroffen sein, da auch Flüge von anderen Flughäfen ausfallen werden. Erneut würden Reisende zum Spielball des Arbeitskampfes, wird vom Verband kritisiert. Dieser monierte, die Ankündigung sei kurzfristig gekommen. Die Passagiere hätten kaum eine Chance, sich Alternativen zu suchen. Dies könnte vor allem Familien betroffen, da in vielen Bundesländern aktuell Frühjahrsferien laufen.
Aktuell kommt es häufiger in vielen Teilen Deutschlands zu Streiks. Kürzlich wurden Busse und Bahnen von Verdi bestreikt. Doch damit nicht genug: Auch Kitas streikten in weiten Teilen des Landes, unter anderem in Niedersachsen in Bremen. Im Februar des Jahres kam es zu Ausfällen bei der Post. Auch dort verlange die Gewerkschaft Verdi mehr Gehalt für die Angestellten. Viele Pakete wurden in der Folge nicht ausgeliefert oder kamen verspätet.

Verdi: Deshalb werden die Flughäfen in Deutschland bestreikt
Hintergrund der deutschlandweiten Streiks sind laut der Gewerkschaft Verdi die erfolglosen Tarifverhandlungen für die Bezahlung der Luftsicherheitsbeschäftigten. Dies betrifft vor allem das Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Aber auch Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen spielten eine Rolle.
Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde über eine Erhöhung gesprochen. Zuletzt sei Anfang 2019 vereinbart worden, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden laut Verdi im Januar aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt. Dann folgte der plötzliche Stillstand.
Wegen der Pandemie seien die Gespräche vom BDLS nicht weitergeführt worden. Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der BDLS laut Verdi bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt. Vom BDLS lag zunächst keine Stellungnahme vor. Die Verbände der Luftverkehrswirtschaft (BDL) erregten zuletzt Aufmerksamkeit, als sie in einem gemeinsamen Papier mit der Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne klimaneutrales Fliegen bis zum Jahr 2050 ankündigten.
Neue Verdi-Streiks: Diese Flughäfen werden am Montag bestreikt
Am Hauptstadtflughafen BER soll der Warnstreik am Montag um 3.30 Uhr beginnen und um 24 Uhr enden. In Berlin werden nach Angaben des BER knapp 200 Abflüge gestrichen. Betroffen von dem eintägigen Streik werden etwa 27.000 Passagiere sein. Vom Hamburger Flughafen werden von Sonntagabend bis Montagabend keine regulären Flüge starten. „Weil die Fluggäste die bestreikte Kontrollstelle nicht passieren können, werden alle geplanten 123 Abflüge gestrichen oder finden ohne Passagiere statt“, teilte der Hamburger Flughafen am Sonntag mit.
Der Streik am Hamburger Flughafen soll schon eher als der am BER starten. In Hamburg hat Verdi rund 2000 Beschäftigte mit Beginn der Nachtschicht am Sonntag gegen 22 Uhr zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Der Flughafen rechnet mit erheblichen Einschränkungen für zehntausende Reisende. Flughafensprecherin Janet Niemeyer hält das für einen eher ungünstigen Zeitpunkt: „Und das mitten in den Hamburger Märzferien, die eine beliebte Reisezeit für Familien mit Kindern sind.“
An den Flughäfen in Hannover und Bremen ist laut Verdi davon auszugehen, dass am Streiktag keine Passagierflugzeuge starten oder landen können. In Hannover waren für Montag 35 Abflüge und 34 Ankünfte geplant. Ab Mitternacht am Sonntag soll an den Flughäfen für 24 Stunden kein Flugverkehr möglich sein. Dort ist der Zeitpunkt des Streiks weniger ärgerlich als in Hamburg: „Für die Fluggäste ist das sehr ärgerlich, aber in Niedersachsen sind noch keine Ferien“, sagte eine Sprecherin des Flughafens. In Bremen waren 20 Abflüge und 19 Ankünfte terminiert.
Verdi-Streiks der Flughäfen werden teils kritisiert
ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel warf Verdi vor, die Flughäfen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes als öffentlichkeitswirksame Bühne zur Durchsetzung ihrer Forderungen zu missbrauchen. Nicht hinnehmbar für die Flughafenbetreiber sei auch, dass Verhandlungen mit den Arbeitgebern der Luftsicherheitsbranche von Verdi mit den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst vermischt würden. Völlig ausgeblendet werde, dass sich Airlines und Flughäfen gerade von der tiefsten Krise der Luftfahrt erholten. Aufgrund der Corona-Pandemie gingen die Zahlen der Passagiere in ganz Deutschland zurück. Im Jahr 2019 flogen noch über 226 Millionen Menschen durch Deutschland, 2022 waren es nur 155 Millionen Passagiere.
Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet. Ob es danach zu weiteren Streiks kommt, ist bis dato noch offen und hängt wohl von den erzielten Ergebnissen ab.